Gedanken
über die Freundschaft
Als
wir in der Schule die „Bürgschaft“ von Schiller durchnahmen, war
ich total begeistert.
Als
träumerisches Kind, das noch voller Ideale steckte war ich
fasziniert von dem bedingungslosen Vertrauen der Freunde zueinander.
Und
insgeheim wünschte ich mir, dass auch ich so einen Freund finden
möge.
Die
Zeit lehrte mich, dass die Menschen menschlich sind und Freundschaft
nicht idealisiert werden kann.
2010 musste mein Mann plötzlich ins Krankenhaus und sich einer schweren Operation unterziehen.
Und
ich erfuhr auf wunderbare Weise was Freundschaft bedeutet.
Eine
Welle von Hilfsbereitschaft, Zuspruch und Trost wurde mir gespendet
und ich fühlte mich nicht mit meinem Kummer allein gelassen.
Da
war ein wunderschönes herrliches Gefühl.
Im
Laufe eines Leben begegnet man vielen Freunden und verliert sie auch
wieder.
Ich
denke mal in jedem Lebensabschnitt begleitet einen ein guter oder
mehrere Freunde.
Am
leichtesten ist die Kinderfreundschaft.
Man
spielt zusammen, streitet sich und ist bald wieder versöhnt.
Die
Teenager - Freundschaft ist wohl schon etwas komplizierter besonders
bei Mädchen, und ganz besonders wenn die Liebe dazwischen kommt.
Ich
hatte eine Freundin vom Babyalter an bis sie heiratete, dann war es
plötzlich zu Ende.
Unsere
Eltern waren befreundet und so wuchsen wir buchstäblich miteinander
auf.
Sie
liebte es , wenn ich meine Fantasiegeschichten spann.
Wenn
die Familie bei uns zu Besuch war, durften wir zusammen in einem Bett
schlafen und sie konnte nie genug bekommen von meinen Geschichten.
Auch
sonst unternahmen wir viel gemeinsam.
Als
sie dann ihren späteren Mann kennenlernte
nahmen
die zwei mich als „Anstandswauwau“ mit in den Urlaub.
Schon
im Urlaub benahm er sich mir gegenüber rüpelhaft und fuhr mich so
an, dass ein älteres Paar, das im selben Hotel wohnte, Mitleid mit
mir bekam.
Er
sollte mir nämlich die ersten Schritte auf den Ski beibringen, doch
er zeigte eine dermaßen Ungeduld mit mir, dass ich das Ski fahren
ganz aufgab und nur noch spazieren ging.
Meine
Freundin grinste nur verlegen.
Ich
fühlte mich in diesem Urlaub überhaupt nicht wohl
Nach
der Hochzeit war eine jahrelange Freundschaft zu Ende.
Vielleicht
war ich ein wenig traurig, aber im Leben muss man von so vielen
Dingen Abschied nehmen.
Meine
allerbeste Freundin war meine ältere Schwester.
Leider
ist sie mit 48 Jahren plötzlich und unerwartet
verstorben.
Sie
kann mir niemand ersetzen.
Freunde
gehen, Freunde kommen.
Und
immer wieder treten neue Freunde in unser Leben.
So
habe ich vor ungefähr zwölf Jahren eine Freundin gefunden, die wie
eine Seelenverwandte für mich ist, und obwohl wir uns noch nie persönlich getroffen haben, nur gemeinsam einen Blog betreiben, versteht sie mich wie sonst niemand.
Ich
hoffe, dass sie mich auf meinem letzten Lebensabschnitt, den ich dem
Schreiben widmen möchte, begleitet.
Seit einigen Jahren treffe ich mich mit einigen sehr netten Damen täglich im Internet und wir sprechen über Gott und die Welt.
Inzwischen sind wir sehr gute Freundinnen geworden und zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen gewachsen, die ich nicht mehr missen möchte.
Wer Freunde hat ist niemals allein!
Liebe Lore,
AntwortenLöschenWie wahr, das mit den Freunden ist, besonders in schweren Zeiten.
Die wenigen, die alles mittragen, dS sind die richtigen!
Bin gespannt, auf die Fortsetzung