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Montag, 11. August 2025

Lilaluna, Anneliese und die Regenbogenprinzessin

 11. August 2025
Diesmal hat mich die Krankheit ziemlich schwer erwischt und jetzt brauche ich auch eine längere Erholungszeit, außerdem muss ich mich mit meinem neuen  Laptop vertraut machen, damit ich wieder Geschichten schreiben kann. Deshalb werde ich eine Sommerpause   bis zum 1.Oktober machen.
Danke, dass ihr so treue Leser seid. 
 
 
Vor einiger Zeit konnte meine Tochter von ihrem Fenster aus gleich zwei Regenbogen sehen.
Man sagt ja an seinem Ende würde ein Topf Gold vergraben sein, doch wer will schon Gold, erfreuen wir uns lieber an seiner Schönheit.
Heute möchte ich euch mit der Regenbogenprinzessin bekannt machen und wünsche euch mit dieser Geschichte ein schönes Wochenende.

Viel Spaß beim Lesen!

 
(c) Irmgard Brüggemann


Lilaluna, Anneliese und die
Regenbogenprinzessin


Der Wind heult pfeifend um das Haus, rüttelt die Äste und rast durch das Gras und manche Blume duckt sich ängstlich und klammert sich tief in der Erde fest.
Anneliese, die gerade das Waschbecken putzt, hält inne und beobachtet das wilde Toben vor dem Fenster.
Ein buntes Licht blinkt in dem Chaos auf und das Mädchen blickt genauer hin, da schellt das Telefon.
Es ist ihre Mutter, die wissen will, ob bei ihr alles in Ordnung ist. Anneliese beruhigt sie und erzählt auch nichts von dem Brief des Finanzamts.
Schnell läuft sie dann wieder zum Fenster, doch von dem bunten Lichtschein ist nichts mehr zu sehen.
Später kuschelt sie sich dann  in einen Sessel mit einem Buch und vergisst alles ringsum.
Als die Mutter spät abends nach Hause kommt findet sie ihre Tochter schlafend im Wohnzimmer.
Das Wind hat sich inzwischen gelegt.
Liebevoll weckt sie das Mädchen, das sie etwas verschlafen ansieht, dann aber aufspringt.
Ich habe noch gar nichts zu essen gerichtet,“ meint Anneliese schuldbewusst.
Wir werden schon was finden,“ lacht die Mutter.


Anneliese reckt sich genüsslich im Bett.
In der Küche hört sie die Mutter und Kaffeeduft zieht durch das Haus. 
Das Mädchen kuschelt sich nochmal in die Kissen. Es sind ja Ferien. 
Doch dann hält sie es doch nicht mehr im Bett aus, denn die Mutter muss bald wieder in die Arbeit und jede freie Minute war für sie beide ein Fest.
Gemütlich frühstücken sie, dann sieht Frau Berger ihre Tochter schuldbewusst an.
Leider muss ich heute früher anfangen und werde auch später kommen, es sind so viele meiner Kollegen krank. 
Es tut mir so leid, meine Kleine. Aber am Wochenende habe ich frei und dann unternehmen wir etwas schönes zusammen.“
Anneliese lächelt tapfer, um der Mutter zu zeigen, dass sie schon zurecht kommen wird.
Nachdem das Mädchen das Geschirr gewaschen, das Haus gefegt, Betten gemacht, alles was so ein Hausmüttcherchen eben machen muss, geht sie in den Garten.
 
(c) Irmgard Brüggemann

Die Sonne scheint, alles duftet so frisch, als hätte der gestrige Regen alles rein gewaschen.
Aus den Augenwinkeln bemerkt Anneliese ein buntes Licht, doch als sie sich umdreht ist nichts zu sehen.
Neugierig geht sie durch den Garten und erblickt hinter der Regentonne ein kleines Mädchen, das sie mit großen ängstlichen Augen ansieht.
Anneliese geht in die Hocke.
Hallo, ich bin Anneliese. Hast du dich verlaufen?“
Das Kind rutscht noch mehr in den Schatten der Tonne.
Habe keine Angst, ich tu dir nichts. Komm!“
Bist du ein Mensch?“
Ich denke doch!“ lacht Anneliese.
Dieses Lachen scheint der Kleinen zu gefallen und sie entspannt sich und als Anneliese aufsteht und ihr die Hand entgegen streckt, folgt sie ihr in das Haus.
Erstaunt blickt sich der kleine Gast um und seine Augen werden immer größer.
So leben also die Menschen?“
Anneliese kann nun auch das kleine Mädchen richtig betrachten.
Sie trägt ein kunterbuntes Kleid, grün rot gelb gesprenkelte Strümpfe stecken in himmelblauen Schuhen und selbst in ihren goldenen langen Locken sind farbige Strähnchen zu sehen.
Wer bist du?“
Ich bin die Regenbogenprinzessin!“
Sie lächelt und das Zimmer erstrahlt im Sonnenschein, dann aber schluchzt sie und selbst die Tränen, die aus ihren Augen purzeln sind bunt.
Anneliese lacht.
Du bist wirklich die Regenbogenprinzessin, Lachen und Weinen in einem Atemzug. Komm setze dich und erzähle mir wie du auf die Erde gekommen bist.“
Sie hilft dem Persönchen auf den Stuhl und stellt ihr ein Glas Milch hin.
Kennst du Milch?“
Ja von unseren Wolkenschäfchen!“
Das ist Kuhmilch, die schmeckt aber auch gut.“
Was ist Kuh?“
Das ist ein großes Tier, warte mal!“
(c) Werner B.

Anneliese eilt ins Wohnzimmer und holt ein Buch
und darin zeigt sie der Kleinen das abgebildete Tier.
Die Regenbogenprinzessin betrachtet ernst das Tier und nimmt einen großen Schluck.
Schmeckt gut.“
Aber nun erzähle wie kommst du auf die Erde und fang bloß nicht an zu weinen.“
Tapfer unterdrückt diese die Tränen und erzählt nun dem Mädchen, dass sie Prinzessin Farbenfroh sei und sich trotz Verbot mal wieder zu weit über die Regenbogenbrücke gelehnt hätte und dabei von den Winden, die aus dem Wolkenschloss stürzten mitgerissen wurde. Und jetzt weiß sie nicht wie sie jemals zurück auf den Regenbogen kommen soll.
Und wieder fließen die Tränen.
Liebevoll streicht Anneliese über das seidenweiche Haar und gibt dem Mädchen ein Taschentuch.
Sie schmunzelt, als sie bemerkt, dass das weiße Tuch sich von den Tränen verfärbt.
Ich kenne jemand, der dir helfen kann.“
So schnell wie die Tränen gekommen sind verschwinden sie auch wieder und ein strahlendes Lächeln erhellt das Gesicht.
Hand in Hand verlassen sie das Haus, durch die Straßen geht es hinaus in den Wald und zu der große Wiese, auf der die Elfen wohnen.
Lilaluna hat sie schon von weitem entdeckt und schwirrt ihnen entgegen.
Hallo Anneliese, schön, dass du mich besuchst.
Und wer bist du?“
Farbenfroh blinzelt und ruft.


Du bist aber ein kleiner Mensch. Ich wusste gar nicht, dass Menschen Flügel haben!“
Lilaluna lacht: „ Ich bin ja auch kein Mensch, ich bin eine Elfe.“
Anneliese grinst. 
„ Darf ich vorstellen, das ist Prinzessin Farbenfroh und sie wohnt im Regenbogenschloss. Nein, nein, nicht weinen.“
Seufzend geht das Mädchen in die Hocke und wischt die bunten Tränen ab.
Ich hätte mehr Taschentücher mitnehmen sollen,“
murmelt sie und zu Lilaluna gewandt:
Sie weiß nicht, wie sie wieder zurück auf das Schloss kommt und ich habe gedacht, vielleicht kennst du jemand, der uns weiterhelfen kann, oder vielleicht ein Zauber?“
Nein, einen Zauber dafür gibt es wohl nicht, aber hier in Nähe wohnt ein alter weiser Kauz, denn wollen wir fragen.“
Mit strengem Blick wendet sich die kleine Elfe an die Prinzessin, in deren Augen sich schon wieder Tränen sammeln.
Aber nur, wenn du aufhörst ständig zu weinen, kommt mit.“
Farbenfroh nickt eifrig und schnieft, dann erscheint wieder das strahlenden Lächeln und an Anneliese Hand folgt sie der Elfe.
Der Wald wird immer dichter und der Weg schmaler bis er ganz von überwuchernden Gestrüpp bedeckt ist und Anneliese und Farbenfroh stehen bleiben.
Lilaluna fliegt zurück und meint bedauernd zu ihrer Freundin.
Tut mir leid, du weißt ja, mir ist nur erlaubt dich in eine Elfe zu verwandeln, aber dann müsste die Prinzessin alleine laufen.“
Etwas ratlos sieht sie sich um, dann lacht sie fröhlich.
Aber ich darf Dinge bewegen!“
Und schon wirbelt der Zauberstab funkensprühend durch die Luft.
Das Gestrüpp weicht zurück und lässt einen Pfad erkennen.
Kommt es ist nicht mehr weit!“
Bald stehen sie vor einem uralten Baum.
So sehr sich Anneliese auch bemüht, sie kann nichts erkennen in dem dichten Laub.
Die kleine Elfe fliegt unbeirrt nach oben und verschwindet zwischen den Blättern.
Was ist ein Kauz?“ flüstert Farbenfoh.
Das ist ein Vogel, der zu der Familie der Eulen gehört und den Eulen wird nachgesagt, dass sie sehr weise sind. Lilaluna denkt, dass dieser Kauz, der wohl schon lange hier im Wald wohnt, dir vielleicht helfen kann.“
Das wäre schön!“

 
(c) Irmgard Brüggemann


Warum erzählst du ihr nicht, dass wir bei euch Menschen als Totenvogel verschrien sind!“
Anneliese erblickt einen Kauz, der auf dem untersten Ast sitzt und sie aus seinen runden großen Augen ernst betrachtet.
Weil das ein Irrtum ist. Früher hat man bei den Sterbenden ein Licht brennen lassen und der Kauz durch dieses Licht und von den Insekten angelockt
flog oft gegen die Fensterscheibe. Und sein Ruf 'kuwitt' wurde als 'komm mit' ausgelegt.“
Du bist ein kluges Mädchen. Nein wir können nicht den Tod eines Menschen voraussehen und wir holen sie auch nicht ab, wenn sie ins andere Reich wandern.“
Er wendet seinen runden Kopf und betrachtet die Regenbogenprinzessin.
Du bist also von der Regenbogenbrücke gestürzt?
Komm morgen Abend wieder hierher. Ich werde heute Nacht mit dem Mond sprechen. Aber nun lasst mich schlafen.“
Und mit rauschenden Flügeln erhebt er sich und verschwindet zwischen den dichten Blättern, hinter denen seine Höhle liegt.
Anneliese sieht schnell zu Farbenfroh, befürchte sie doch wieder eine Tränenflut.
Doch diese lacht strahlend.
Wie schön ich darf noch länger bleiben.“
Lilaluna und Anneliese lachen fröhlich und die Elfe will wissen, ob die Prinzessin auf der Elfenwiese bleiben möchte.
Doch energisch schüttelt diese den Kopf und nimmt Annelieses Hand.
Ich gehe mit ihr, ich möchte doch so gerne sehen, wie die Menschen leben.“
Meine Mutter wird spät heimkommen, aber wenn sie zuhause ist, musst du dich verstecken und ruhig verhalten.“
Mach ich,“ meinte die Kleine gönnerhaft.
Lilialuna begleitet die beiden noch bis zum Dorf, dann verabschiedet sie sich.
(c) Irmgard Brüggemann

Staunend sieht Farbenfroh sich um, beobachtet die Kühe auf der Weide, die Fohlen, die steifbeinig über die Koppel galoppieren und lacht als eine Ziege nach ihren Haaren greifen will.
Im Dorf angekommen betrachtet sie staunend die hübschen Häuser mit den blühenden Vorgärten.
Drückt staunend ihre Nase an den Schaufenstern platt und dabei steht ihr Plappermäulchen keinen Moment still.
Anneliese raucht schon der Kopf von all den Fragen und sie ist froh, als sie endlich zuhause sind.
Aus dem Kühlschrank holt sie eine Flasche Limonade und als Farbenfroh einen kleinen Schluck aus ihrem Glas nimmt, strahlt sie genießerisch.
Das schmeckt aber lecker,“ und gleich darauf kommt die Frage, „ was ist das und wie macht man das.“
Anneliese verdreht die Augen, doch lacht sie und nimmt die Regenbogenprinzessin mit in ihr Zimmer und dann sitzen beide vor dem Laptop.
Später holt das Mädchen ihre Spielesammlung und beide legen sich bäuchlings auf den Teppich und spielen.
Farbenfroh kapiert sehr schnell und hat einen wachen Verstand.
Draußen wird es dunkel und die Prinzessin gähnt laut und ihr Augen blinzeln müde.
Anneliese macht ihr ein molliges Lager im Schrank, denn manchmal wenn die Mutter nach Hause kommt, sieht sie noch nach ihr.
Bald ertönen laute regelmäßige Atemzüge aus dem Schrank.
Anneliese aber liegt noch lange wach. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt beobachtet sie, wie der Mond einen Strahl in ihr Zimmer schickt und sie denkt, ob der Kauz wohl schon mit ihm gesprochen hat.
Und dann ist auch sie eingeschlafen.

Am nächsten Morgen frühstückt sie mit ihrer Mutter und als diese dann das Haus verlässt läuft Anneliese hinauf in ihr Zimmer.
Farbenfroh erwartet sie schon.
Ich möchte auch so angezogen sein wie du?“
Anneliese überlegt, irgendwo muss doch noch eine Jeans sein, die ihr zu klein ist.
Bald steht die Regenbogenprinzessin in Jeans und Shirt vor dem Spiegel und wendet sich begeistert hin und her.
Nun sehe ich aus wie ein Mensch.“
Ein Kichern ertönt.
Lilaluna ist durch das offene Fenster hereingeflogen.
Nachdem Anneliese einige Flaschen Limonade und belegte Brote eingepackt hat, nimmt sie noch eine Decke. Sie wollen auf der Elfenwiese ein Picknick machen.
Natürlich muss sie unterwegs Farbenfroh noch genau erklären, was ein Picknick eigentlich ist.
Lilaluna lacht vergnügt und Anneliese wirf ihr einen genervten Blick zu.
Später breiten sie auf der Elfenwiese die Decke aus und nun fragte die Regenbogenprinzessin der kleinen Elfe ein Loch in den Bauch, denn sie will auch alles über die Elfen wissen
Anneliese aber legt sich schadenfroh grinsend zurück.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und es wird dunkel.
Ein Flügelrauschen und der Kauz lässt sich neben ihnen nieder. Zwei Mäuse huschen verschreckt kreuz und quer über die Wiese und verschwinden im Wald.
Aufgeregt springt Farbenfroh auf.
Hast du mit dem Mond gesprochen?“
Der Kauz sieht sie streng an.
Ich pflege meine Versprechen zu halten.“
Kommt mit, er wird drüben am Ende der Wiese einen Mondstrahl herunter lassen und du kannst darauf nach oben klettern. Deine Eltern sind schon in großer Sorge, doch zum Glück konnte der Mond sie gestern noch beruhigen. Also passe besser auf in Zukunft, Fräulein Naseweis.“
Farbenfroh senkt beschämt den Kopf.
Anneliese befürchtet schon sie würde wieder weinen, aber der Kauz hatte sie wohl zu sehr eingeschüchtert.
Farbenfroh ergreift ihre Hand und sie folgen dem Kauz und Lilaluna, die vor ihnen herfliegen.
Sie müssen nicht lange warten, dann gleitet ein silberner leuchtender Strahl auf die Erde.
Über diesen Strahl schwebt eine wunderschöne Frau in buntem Gewand und als sie die Wiese betritt läuft Farbenfroh ihr jubelnd entgegen und wirft sich in ihr Arme.
Die Regenbogenkönig herzt und küsst ihre Tochter, dann kommt sie näher und bedankt sich bei den Rettern ihrer Tochter.
Der Kauz verbeugt sich ehrfürchtig, er weiß
schließlich was sich gehört. Anneliese knickst und auch Lilaluna verbeugt sich zierlich.
Als die beiden Regenbogenhoheiten den Mondstrahl betreten, dreht sich Farbenfroh noch einmal um und winkt. „Danke Anneliese für die Jeans!“
Warte !“ ruft das Mädchen, nimmt eine Flasche Limonade aus dem Rucksack und drückt sie der Kleinen in die Hand.
Die hat dir doch so gut geschmeckt.“
Danke!“ Farbenfroh schenkt ihr ein strahlendes Lächeln, dann klettert sie mit ihrer Mutter den Mondstrahl entlang nach oben.
Der Kauz erhebt sich und verschwindet mit rauschendem Flügelschlag im Wald.
Lilaluna aber ruft einige Glühwürmchen und begleitet ihre Freundin nach Hause.

© Lore Platz 2022


Sonntag, 4. August 2024

Das Findelkind Teil 7

 




Ein Eichkätzchen, das neugierig in die Höhle gekommen ist und die letzten Worte gehört, meint:
Ich weiß wo es Nüsse gibt!“
Dann dreht es sich um und flitzt hinaus.
Hat es Angst vor mir?“
Mariella versteht ja die Tiersprache nicht.
Nein, es will dir Nüsse bringen,“ erklären die kleinen Geister.
Marielle lächelt erfreut, denn nun spürt sie doch, dass sie Hunger hat.
Die Elfen aber verlassen ebenfalls die Höhle, um nach essbaren Beeren zu suchen.
Zwei Eichkätzchen kommen herein und legen ihr Walnüsse und Haselnüsse vor die Füße, dabei keckern sie freundlich.
Das Mädchen versteht sie zwar nicht, aber sie nickt lächelnd und nimmt einen Stein und knackt die Nüsse.
Die Eichkätzchen drehen sich um und verlassen die Höhle.
Kurze Zeit später kommen die Elfen zurück. 
Sie tragen gemeinsam ein großes Blatt, gefüllt mit Blaubeeren.
War das ein Festschmaus.
Wir haben die Vögel gebeten allen Tiere in der Umgebung zu erzählen, dass du dich hier einige Monate versteckt halten musst und sie dich mit Lebensmittel versorgen sollen.“
Geht das denn?“ fragt Mariella zweifelnd.
Du wirst sehen, wie erfinderisch die Tiere sein können.“
Die Elfen kichern.
Als das Mädchen am nächsten Morgen mit knurrendem Magen erwacht, die Nüsse und Beeren war nicht so sättigend gewesen, musste sie erst überlegen wo sie war.
Die Elfen, die während der Nacht neben ihr geschlafen haben, sind nicht mehr zu sehen.
Mariella stolpert noch immer schlaftrunken zu der Quelle und nimmt einen tiefen Schluck von dem reinen kühlen Wasser.
Vorsichtig blickt sie dann hinaus, bevor sie zum Bach geht, um sich zu waschen.
Eine Kuh kommt plötzlich den Weg entlang gelaufen und schnell versteckt sich das Mädchen, doch Hortensie ist auf einmal da.
Komm nur, sie ist allein, sie will dir Milch bringen.“
Mariella läuft hinter Hortensie her zu der Kuh, auf deren Rücken die anderem beiden Elfen sitzen.
Liebevoll tätschelt sie den Hals des Tieres und wird mit einem freundlichem „Muh“ begrüßt.
Doch dann sieht sie nachdenklich auf das prall
gefüllte Euter.
Kannst du nicht melken,“ fragt Rosemarin.
Aber sicher, ich bin doch auf einem Bauernhof groß geworden.
Aber wie soll ich die Milch denn auffangen?“
Oooh?“ Die Elfen und auch die Kuh gucken ganz überrascht, daran hatte wohl keiner gedacht.
Mariella aber lacht auf einmal und schlägt sich gegen die Stirn.
Ich habe doch die Brotzeitbox, die mir Beatrice mitgegeben hat und die ist aus Blech.“
Sie dreht sich um und rennt in die Höhle.
Mit der Blechdose kommt sie zurück, geht vor der Kuh in die Hocke, hält mit einer Hand die Dose unter das Euter und mit der anderen Hand umfasst sie eine der Zitzen und bald ist das Gefäß gefüllt.
Mit strahlenden Augen trinkt sie die „kuhwarme“ Milch.
Die Elfen kichern.
Du hast einen Bart!“
Lachend wischt sich Mariella mit dem Handrücken über den Mund.“
Die Kuh wendet den Kopf und muht:
Lass es dir schmecken Kleine, ich werde versuchen jeden Morgen vorbei zu kommen, wenn ich es mal nicht schaffe vor dem Melken, dann schicke ich die Ziege.“
Die Elfen übersetzen und Mariella legt beide Arme um den Hals der Kuh.
Danke ,“ flüstert sie.
Während sie der Kuh nachschauen, die sich wieder auf den Rückweg gemacht hat, fragt das Mädchen woher sie denn eigentlich gekommen ist.
In der Nähe ist ein kleines Anwesen, das gehört dem Tierarzt Giovanni Markese und seiner Frau Francesa.
Sie sind sehr nette Menschen und die Tier dürfen sich auf dem Hof frei bewegen, das Gatter zur Koppel steht immer offen.“
Und so richtet sich das Mädchen in ihrer neuen Heimat ein.
Tagsüber bleibt sie in der Nähe der Höhle und abends streift sie durch die Gegend.
Einmal entdeckt sie einen Müllplatz und findet einen verbeulten Kochtopf, sowie ein stumpfes Messer und einen alten Löffel.
Sie trägt alles in ihre Höhle.
Und mit dem Feuerzauber der Elfen kann sie aus den Kräutern und Pilzen sogar eine schmackhafte Suppe kochen.
Immer wieder tauchen Tiere auf und bringen ihr etwas zu essen.
Eine getigerte Katze ist besonders schlau, mal bringt sie verpacktes Brot, dann wieder hat sie ein Päckchen Butter im Maul und eines Tages zerrt sie sogar eine riesige Salami hinter sich her.
Kichernd erzählen ihr die Elfen, dass die Katze der Kramerin gehört.
 
So vergehen die Monate.
Im Winter wird es ein wenig schwieriger, aber mit Hilfe der Tiere und Elfen muss Mariella nicht hungern und jeden Abend kommen die Eichkätzchen und legen sich rechts und links neben das Mädchen und wärmen sie.
Es kommt ein neuer Frühling und ein neuer Sommer und die Elfen wissen, dass die einsame Zeit von Mariella bald vorbei ist.
Nur das Mädchen ahnt nichts davon, aber sie hat sich an ihr neues Leben gewöhnt und einsam fühlt sie sich nicht.
Sie hat die Tiere und die Elfen.





Dienstag, 11. Juni 2024

Plauderecke Optimismus

 Ich bin ein optimistischer Mensch, aber als  ich hörte, dass die 

Partei  "Affen für Dumme!" 16% in der Europawahl erreichte, verging mir doch das lachen.

 

                                           Carl Spitzweg

Vor einigen Jahren habe ich einen Bericht gesehen, über einen Austeiger in Australien.
Ein ehmaliger Börsenmakler hatte durch den Börsenkrach alles verloren und zog sich auf eine einsame Insel in Australien zurück.
Der 71jährige lebt dort mit seinem Hund und ...
nein! nicht mit Freitag sondern einer Schaufensterpuppe.
Diese hat er fesch angezogen, einen Hut mit Blümchen aufgesetzt und auf seiner Veranda auf einem Stuhl plaziert.
Sie hat sogar ein aufgeschlagenes Buch auf dem Schoß.
"Bisher hätte er noch keine Frau gefunden, die auf die Insel wollte und man braucht doch jemand mit dem man seine Eindrücke teilen kann," meinte er.
So von aller Welt abgeschieden wie Robinson Cruso muss er aber nicht leben.
Alle paar Wochen fährt er mit dem Boot auf das Festland zum Einkaufen, denn auf seinen Kaffee will er nicht verzichten.
In seinem Unterstand steht ein Kühlschrank sowie ein Gasofen. Also ein moderner Robinson.
Nun er hat nach seinen finanziellen Absturz, eine andere Lebensform gefunden.
Glücklich sein hängt von vielen Dingen ab, aber bestimmt nicht vom Geld.

Wenn ich meine Schwester am Bodensee besuchte ging ich gerne spazieren und kam an einem kleinen Häuschen vorbei in dem ein alter Mann lebte inmitten von Gartenzwergen. Er hatte sich eine eigene Welt erschaffen. Auf einem Tischchen standen kleine Tellerchen und Tässchen, er hatte sich seine eigene Märchenwelt geschaffen und er war ein freundlicher Mann. Von einigen wurde er belächelt oder gar verspottet, doch ich denke, dass er glücklicher war, als die Spötter.

Ich war ein wenig in meiner Familie der Außenseiter, der oft nicht für voll genommen wurde. Ich war ein schüchternes verträumtes Kind, das voller Fantasie steckte. Doch wenn ich so zurückblicke, bin ich doch die glücklichste von allen geworden, weil ich nie aufgehört habe zu träumen.











 


 

Cornelia ist anders


Benommen richtete sie sich auf und sah sich um.

Wo war sie hier?

Sie fröstelte und ein unheimliches Gefühl beschlich sie. Waren das dort hinten Gräber, war sie etwa auf einem Friedhof?

Dunkel konnte sie sich an ein Fest erinnern, lachen und trinken, doch dann hatte sie einen Filmriss.

Durch den dichten Nebel kam eine schwarz gekleidete Gestalt auf sie zu.

Schemenhaft tauchten Erinnerungen auf. Er hatte sie zu einem Tango aufgefordert und sie elegant und doch feurig durch die Schritte geführt.

Sie war vollkommen hingerissen von ihm gewesen. Er war irgendwie faszinierend.

Nun blieb er vor ihr stehen.

Ein teuflisches Lächeln spielte um seine Lippen. Dann öffnet er den Mund und zwei spitze lange Zähne wurden sichtbar.

Sie fing gellend an zu schreien!“

Bianca!“

Enttäuscht legte die Vierzehnjährige das Buch hin.

Ich komme!“

Ihre Mutter stand in der Küche und knetete einen Teig, der Tisch brach fast zusammen unter dem Chaos.

Die Oma schälte, ungerührt von dem Ganzen, Äpfel.

Frau Bauer strich sich eine Strähne zurück und hinterließ eine Mehlspur auf der Stirn.

Bianca du solltest doch Petra vom Kindergarten abholen, hast du wieder die Zeit vergessen beim Lesen.“

Das Mädchen errötete und sah schuldbewusst zur Uhr.

Bin schon weg!“

Im Laufschritt lief sie zum Kindergarten, der zum Glück nur zwei Straßen weiter lag.

Gerade rechtzeitig kam sie etwas atemlos an. Die Kinder verließen gerade lärmend das Gebäude, Petra mitten unter ihnen.

Als sie ihre große Schwester entdeckte winkte sie ihren Freundinnen zu und lief zu Bianca.

Wie viele hast du denn zu deinem Geburtstag eingeladen?“

Oh nur Elfie, Gretel, Paula, Babsi, Tom, Andreas und Karin!“

Das geht ja noch,“ grinste Bianca.

Der Hof hatte sich inzwischen geleert, nur ein kleines Mädchen stand noch da und sah irgendwie verloren aus.

An ihrem rechten Bein trug sie eine Schiene.

Kennst du sie?“

Ja, sie heißt Cornelia Larson und ist noch nicht lange hier. Sie wohnt mit ihrer Oma in dem Haus von der alten Berta, die letztes Jahr gestorben ist.“

Das ist ja nicht weit von uns, komm wir fragen sie, ob wir sie mitnehmen sollen.“

Cornelia hob nicht den Kopf, als Bianca sie fragte und meint nur zögernd; ihre Oma würde sie abholen.

Da kam die alte Frau auch schon etwas außer Atem in den Hof.

Tut mit leid Nelly, ich habe Kekse gebacken und musste noch auf das letzte Blech warten, um es aus dem Ofen zu holen.“

Sie sah Bianca und Petra freundlich an. „Danke, dass ihr mit Cornelia gewartet habt.“

Ja, wir wollten sie gerade mitnehmen, da ihr ja in unsere

Nähe wohnt,“ erklärte Bianca.

Die alte Frau sah sie nun genauer an, dann lächelte sie.

Ihr seid die Bauer-Kinder und wohnt in dem schönen großen Haus schräg gegenüber.“

Cornelia hob den Kopf und warf ein: „ mit dem schönen großen Hund!“

Ja, das ist Fussel, ein richtiger Clown, doch sehr lieb, kommt wir wollen gehen,“ meinte Petra, nahm Cornelia bei der Hand und ging mit ihr dem Ausgang zu.

Es war rührend zu sehen wie Petra sich den langsamen Schritten des anderen Mädchens anpasste.

Als sie das kleine Häuschen der Larsons erreicht hatten, bat die Oma sie ins Haus, um die frisch gebackenen Kekse zu probieren.

Während Petra mit Cornelia schon im Haus verschwand, lief Bianca schnell hinüber, um der Mutter zu sagen wo sie waren.

Später als sie dann mit Frau Larson bei einer Tasse Tee und Keksen zusammen saß, erfuhr sie die ganze traurige Geschichte.

Petra und Nelly spielten in deren Zimmer, reichlich mit einem Teller voller Kekse versehen.

Mit Tränen in den Augen erzählte Frau Larson von dem großen Unglück, dass ihre Familie getroffen hatte.

Bei einem unverschuldetem Unfall kamen ihr Sohn und seine Frau vor zwei Jahren ums Leben. Cornelia überlebte schwer verletzt, doch ihr rechtes Bein war total zerschmettert. Über ein Jahr lag sie in der Klinik und musste immer wieder operiert werden.

Dann starb ihre Kusine Berta und hinterließ ihnen ihr kleines Haus. Und sie zogen hierher.

Inzwischen hatte sie auch eine nette Therapeutin für Nelly gefunden, die ihr über das erlebte Trauma hinweg helfen sollte.

Die Therapeutin war es auch, die vorgeschlagen hatte, das Kind in den Kindergarten zu bringen.

Finanziell waren sie gut versorgt, da die Versicherung des Unfallverursachers eine große Summe als Schmerzensgeld an Nelly zahlen musste und außerdem noch eine lebenslange Rente.

Die Kinder kamen in die Küche.

Bianca , ich habe Nelly zu meinem Geburtstag morgen eingeladen.“

Das ist eine gute Idee, kommen sie morgen doch beide, das Fest beginnt um 14 Uhr.“

Gerne, aber was wird eure Mutter dazu sagen.“

Bianca lachte.

Das kann ich ihnen gleich sagen. Sie wird nur antworten, das Haus bricht sowieso auseinander bei dem Ansturm, da kommt es auf zwei Personen auch nicht mehr an.“

Petra grinste.

Wir haben so viele Tanten, Onkel, Vettern und Basen , die kommen morgen alle zu meinem Geburtstag, außerdem habe ich auch noch Elfie, Gretel, Paula, Babsi, Karin, Tom und Andreas eingeladen,“ wendete sie sich an Nelly. „Du kennst sie aus dem Kindergarten.“

Als Bianca später ihrer Mutter dann von den neuen Gästen erzählte, winkte diese nur ab. Zwei Gäste mehr war kein Problem.

Als Petra dann im Bett lag, setzte sich Bianca zu ihren Eltern und der Oma ins Wohnzimmer und erzählte ihnen von dem traurigen Schicksal von Cornelia.

Allen tat das Mädchen leid.

Da müssen wir eben mehr Spiele machen, die im Sitzen stattfinden, damit sie mitmachen kann.“ meinte die Oma.

Ich werde mir einige ausdenken,“ versprach Bianca.

Und bei den Spielen, die draußen stattfinden, kann sie sich zu den Zuschauern setzen. Wir werden schon dafür sorgen, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlt,“ versprach die Mutter.

Und der Vater erklärte in resigniertem Ton.

Und ich werde mich wieder opfern und den Clown spielen und beim Sack hüpfen auf die Nase fallen.“

Fröhliches Gelächter erfüllte das Wohnzimmer.

Pünktlich um 14Uhr kamen Frau Larson und Cornelia.

Das Mädchen war total eingeschüchtert von all den vielen Menschen, die lachend und schwatzend im Garten waren, die langen Biertische deckten und zwischen Haus und Garten eilig hin und her liefen.

Nelly schmiegte sich Schutz suchend an ihre Oma. Fussel kam zu ihr und leckte ihr die Hand, als spürte er ihre Unsicherheit. Lächelnd streichelte sie den Hund.

Petra kam herüber und fasste Nelly resolut an der Hand.

Komm mit zu den anderen.“

Für die Kinder war unter einem Pavillon, der mit Luftballons geschmückt war, ein großer runder Tisch gedeckt.

Nelly wurde herzlich begrüßt und da Fussel nicht von ihrer Seite wich, verlor sie auch ein wenig ihre Scheu.

Keines der Kinder machte eine Bemerkung über das lahme Bein von Nelly und hatten auch bald vergessen, dass sie eigentlich „anders“ war.

Später spielten sie einige Spiele am Tisch unter der Aufsicht von Bianca.

Nelly machte eifrig mit und ab und zu lachte sie sogar hellauf.

Ihre Oma, die das Kind nicht aus den Augen gelassen hatte, rührte dieses Lachen zu Tränen.

Wie lange hatte sie das Kind nicht mehr lachen gehört.

Frau Bauer trat neben sie.

Es tut Nelly gut hier unter den Kindern zu sein.“

Frau Larson nickte. „Danke, dass sie uns eingeladen haben.“

Sie sollten öfter zu uns kommen. Sehen sie die meisten der Kinder sind meine Neffen und Nichten. Ich stamme aus einer großen Familie und alle wohnen in der Nähe. Bei uns ist immer etwas los.“

Nelly und ich sind noch das Einzige, was von unserer Familie übrig ist,“ murmelte Frau Larson traurig.

Frau Bauer legte ihr den Arm um die Schulter.

Wissen sie was, ab jetzt gehört ihr beide zu unserer Familie. “

Die beiden Frauen umarmten sich.

Fussel weicht nicht von Nellys Seite.“

Frau Bauer runzelte die Stirn.

Wissen sie, ach nein wir wollen du zueinander sagen, ich bin Barbara.“

Betty!“

Also Betty, ich glaube es wäre gut für Nelly, wenn sie einen eigenen Hund hätte. Ein Hund könnte ihr helfen die schlimmen Erlebnisse besser zu verkraften.

Weißt du was, Fussels Mutter hat vor kurzem wieder geworfen. Wir könnten nächste Woche zum Züchter fahren und Nelly kann sich dann einen der Welpen aussuchen. Aber jetzt beginnt das Sack hüpfen. Wir wollen Nelly in unsere Mitte nehmen, denn bei den folgenden Spielen kann sie nicht mitmachen.“

Nelly war nicht traurig darüber, dass sie ausgeschlossen war. Sie fiebert richtig mit und feuerte Petra lautstark an und als Herr Bauer der Länge nach ins Gras fiel, da lachte sie laut auf.


Am Abend, als Frau Larson das Mädchen ins Bett brachte, sah diese so glücklich aus wie schon lange nicht mehr.

Und als sie ihr erzählte, dass sie ein Geschwisterchen von Fussel bekommen würde, da fiel sie ihr jubelnd um den Hals.

Als Nelly sich mit ihrem Teddybären in die Kissen kuschelte murmelte sie, während ihr die Augen zufielen:

Weißt du Petra hat gesagt, ich sei ihre aller, aller beste

Freundin und soll nun jeden Tag zu ihr kommen. Wenn ich dann meinen eigenen Fussel habe, dann können die beiden Hund auch miteinander spielen.“

Die letzten Worte konnte Frau Larson kaum mehr verstehen, denn das Kind war eingeschlafen.

Dankbar faltete sie die Hände und sandte ein stummes Gebete zum Himmel.

Nach all der schweren dunklen Zeit, hatte Gott ihr wieder einen Sonnenstrahl gesandt.


© Lore Platz   (21021)




Mittwoch, 28. Februar 2024

Gedanken über die Freundschaft Erinnerungen







Gedanken über die Freundschaft


Als wir in der Schule die „Bürgschaft“ von Schiller durchnahmen, war ich total begeistert.
Als träumerisches Kind, das noch voller Ideale steckte war ich fasziniert von dem bedingungslosen Vertrauen der Freunde zueinander.
Und insgeheim wünschte ich mir, dass auch ich so einen Freund finden möge.
Die Zeit lehrte mich, dass die Menschen menschlich sind und Freundschaft nicht idealisiert werden kann.





Aber:

2010 musste mein Mann plötzlich ins Krankenhaus und sich einer schweren Operation unterziehen. 
Und ich erfuhr auf wunderbare Weise was Freundschaft bedeutet.
Eine Welle von Hilfsbereitschaft, Zuspruch und Trost wurde mir gespendet und ich fühlte mich nicht mit meinem Kummer allein gelassen.
Da war ein wunderschönes herrliches Gefühl.

Im Laufe eines Leben begegnet man vielen Freunden und verliert sie auch wieder.
Ich denke mal in jedem Lebensabschnitt begleitet einen ein guter oder mehrere Freunde.
Am leichtesten ist die Kinderfreundschaft.
Man spielt zusammen, streitet sich und ist bald wieder versöhnt.
Die Teenager - Freundschaft ist wohl schon etwas komplizierter besonders bei Mädchen, und ganz besonders wenn die Liebe dazwischen kommt.


Ich hatte eine Freundin vom Babyalter an bis sie heiratete, dann war es plötzlich zu Ende.
Unsere Eltern waren befreundet und so wuchsen wir buchstäblich miteinander auf.
Sie liebte es , wenn ich meine Fantasiegeschichten spann.
Wenn die Familie bei uns zu Besuch war, durften wir zusammen in einem Bett schlafen und sie konnte nie genug bekommen von meinen Geschichten.
Auch sonst unternahmen wir viel gemeinsam.
Als sie dann ihren späteren Mann kennenlernte
nahmen die zwei mich als „Anstandswauwau“ mit in den Urlaub.
Schon im Urlaub benahm er sich mir gegenüber rüpelhaft und fuhr mich so an, dass ein älteres Paar, das im selben Hotel wohnte, Mitleid mit mir bekam.



Er sollte mir nämlich die ersten Schritte auf den Ski beibringen, doch er zeigte eine dermaßen Ungeduld mit mir, dass ich das Ski fahren ganz aufgab und nur noch spazieren ging.
Meine Freundin grinste nur verlegen.
Ich fühlte mich in diesem Urlaub überhaupt nicht wohl
Nach der Hochzeit war eine jahrelange Freundschaft zu Ende.
Vielleicht war ich ein wenig traurig, aber im Leben muss man von so vielen Dingen Abschied nehmen.



Meine allerbeste Freundin war meine ältere Schwester.
Leider ist sie  mit 48 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.
Sie kann mir niemand ersetzen.

Freunde gehen, Freunde kommen.
Und immer wieder treten neue Freunde in unser Leben.
So habe ich vor ungefähr zwölf Jahren eine Freundin gefunden, die wie eine Seelenverwandte für mich ist, und obwohl wir uns noch nie persönlich getroffen haben, nur gemeinsam einen Blog betreiben, versteht sie mich wie sonst niemand.
Ich hoffe, dass sie mich auf meinem letzten Lebensabschnitt, den ich dem Schreiben widmen möchte, begleitet.

Seit  einigen Jahren treffe ich mich mit einigen sehr netten Damen täglich im Internet und wir sprechen über Gott und die Welt.
Inzwischen sind wir sehr gute Freundinnen geworden und zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen gewachsen, die ich nicht mehr missen möchte.

Wer Freunde hat ist niemals allein!