2025 Wünsche euch einen schönen Tag
Zitat des Tages
Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch.“
Erich Kästner (deutscher Schriftsteller, 1899 – 1974)
Schneewittchen
und die drei Musketiere
Die
Schulglocke läutet und johlend verlassen die Kinder das
Schulgebäude. Es ist Freitag und zwei freie Tage liegen vor ihnen.
Marcel
steht mit seinen Freunden Tobias und Martin beim Fahrradständer.
„Habt
ihr auch die Plakate gesehen, auf der Gemeindewiese hat ein Zirkus
seine Zelte aufgeschlagen.
Wollen
wir heute Nachmittag hingehen?“, fragt Tobias und Martin nickt
begeistert und auch Marcel ist sofort einverstanden. Um 14 Uhr wollen
sie sich am Marktplatz treffen.
Marcel
kann es gar nicht erwarten, bis das Mittagessen vorbei ist, obwohl es
heute Pfannkuchen gibt, seine Lieblingsspeise.
Die
drei Jungen betreten den Zirkusplatz, doch da die Vorstellung erst um
15 Uhr beginnt, lösen sie noch eine Karte für die Tierschau.
Ein
Mädchen in blauen Jeans und einem lila Shirt, etwa in ihrem
Alter, führt sie über den Platz.
Als
erstes zeigt Juliane ihnen die Elefantendame Madame Rosa, die sie mit
erhobenen Rüssel und lautem Trompeten begrüßt.
Ein
Schimpanse kommt keckernd auf sie zu und das Mädchen nimmt ihn auf
den Arm.
„Das
ist Charlie, sag schön guten Tag,“
Der
Affe streckt die Hand aus und die Jungen schütteln sie grinsend.
Als
sie zu einem Esel treten springt Charlie auf dessen Rücken und zieht
ihn kräftig an den Ohren, worauf dieser mit den Hinterhufen
ausschlägt und ein lautes „iaaaah“ ertönen lässt.
Juliane
droht dem Affen mit dem Finger und Charlie lässt die Ohren des Esels
los, legt beide Arme um dessen Hals und legt schmeichelnd seinen Kopf
dagegen.
Grinsend
folgen die Jungen dem Mädchen, das nun in den Pferdestall tritt. Ein
edler Araberhengst steht in einer Box und Juliane legt ein Stück
Zucker auf ihre flache Hand und hält sie dem Pferd hin.
„ Das
ist Blackfire und gehört unserem Dressurreiter Don Fernando,“
erklärt das Mädchen und wehrt lachend das Pferd ab, das nach weiter
Zuckerstückchen sucht.
„Was
für ein schönes Pferd, sein Fell glänzt, als hättet ihr es mit
Schuhcreme gewichst.“ lacht Tobias.
Marcel
aber hat ein Pony entdeckt, das abseits und allein in einer Ecke mit
traurig gesenktem Kopf steht.
Juliane
folgt seinem Blick und nun wird auch sie traurig.
„Das
ist Schneewittchen, sie wird eingeschläfert.“
„Nein,
das ja ist schrecklich!“ rufen die Jungen.
Juliane
krault liebevoll die Mähne des Ponys.
„Sie
ist schon alt und kann nicht mehr in der Manege arbeiten,“ meint
sie leise und Tränen glitzern in ihren Augen.
„Aber
deshalb kann man sie doch nicht einfach einschläfern!“ ruft Tobias
empört.
Juliane
zuckt die Schultern. „Der Direktor sagt, wir können uns keine
unnützen Fresser leisten.“
Tobias
und Martin schnauben empört.
Marcel
aber krault gedankenverloren das Pony zwischen den Ohren.
„Könntest
du mir Schneewittchen schenken?“
„Was
willst du denn mit dem Pony, deine Eltern sind bestimmt nicht
einverstanden, euer Garten ist doch viel zu klein!“ rufen seine
Freunde.
Marcel
grinst.
„Mein
Onkel hat doch einen Bauernhof, da ist bestimmt ein Plätzchen für
Schneewittchen.“
Seine
Freunde schlagen ihm auf die Schultern und Tobias meint grinsend.
„Wir
sind zwar nicht die sieben Zwerge, aber die drei Musketiere, die
Schneewittchen retten.“
Juliane
kichert und auch die Jungen grinsen und es sieht aus als würde auch
Schneewittchen lachen.
Gemeinsam
gehen sie nun zu dem Direktor, der nichts dagegen hat, dass die
Jungen das Pony mitnehmen und so verlassen die drei Musketier nach
der Vorstellung. mit Schneewittchen in der Mitte, den Zirkusplatz.
Wie
erstaunt sind die Eltern von Marcel als die Vier die Einfahrt
betreten.
Marcel
winkt beschwichtigend mit der Hand.
„Keine
Angst, das Pony bleibt nicht hier, ich will Onkel Walter bitten es
aufzunehmen.“
Und
nun erzählen die Jungen, sich immer wieder unterbrechend Marcels
Eltern von dem traurigen Schicksal das Schneewittchen erwartet hätte.
Marcels
Vater geht in das Haus, um seinen Bruder Walter anzurufen und die
Mutter folgt ihm, um für alle Kakao zu kochen.
Die
Jungen aber führen Schneewittchen im Garten herum.
Es
dauert nicht lange und der Pferdeanhänger von Onkel Walter biegt in
die Einfahrt.
Nachdem
Schneewittchen im Anhänger verstaut ist, gehen sie alle in die Küche
und bei einer warmen Tasse Kakao erzählen die Jungen ihrem Onkel
warum sie Schneewittchen mitgenommen haben.
„Onkel
Walter darf ich Schneewittchen begleiten, es ist doch Wochenende.“
„Ich
habe nichts dagegen.“
Marcel
sieht seine Eltern an und jubelt, als diese nicken.
Dann
fällt sein Blick auf seine Freunde, die ganz enttäuscht aussehen.
„Dürfen
Tobias und Martin auch mitkommen, denn schließlich haben wir drei
Musketier gemeinsam für Schneewittchen gekämpft und ihr das
Leben gerettet.“
Die
Erwachsenen lachen schallend.
„Natürlich,
lauft schnell nach Hause, fragt eure Eltern und packt eine Zahnbürste
ein,“ schmunzelt Onkel Walter.
In
Rekordgeschwindigkeit sind die Jungen wieder zurück und jeder hat
einen Rucksack auf dem Buckel.
Schneewittchen
bekommt einen schönen Platz im Stall und die Jungen lassen es sich
nicht nehmen und schlafen bei ihm im Stall.
©
Lore Platz (2022)
Schön Lore,kleine Helden
AntwortenLöschenWas für Ein Glück für Schneewittchen.
AntwortenLöschenDas ist auf dem Lande eher gut möglich, bei uns wäre der Kampf der Musketiere schwieriger gewesen.
Wieder schön geschrieben!!
Danke Dir für etwas Harmonie in diesen Zeiten.
Herzliche Grüße Monika
Da freue ich mich für Schneewittchen denn ich hätte sie nicht untergebracht es grüßt euch Peter
AntwortenLöschenWie wunderbar Lore! Ende gut, alles gut !
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