Montag, 14. April 2025
Der Schmetterling auf dem Leuchtturm
Freitag, 11. April 2025
Von wegen Angsthase, auch Hasen können Helden sein
11.04.2025
Mit dieser Geschichte wünsche ich euch ein schönes Wochenende.
Heute übertreibt er wieder, der Sturm. Er saust durch das Dorf, reißt den Menschen den Hut vom Kopf und stürmt voller Übermut durch den Wald. Schüttelt die Bäume so fest, dass der Schnee von den Ästen fällt. Ein kleiner Hase wird von den Schneemassen begraben. Schimpfend buddelt er sich frei und hoppelt in seinen schützenden Bau.
"Das kann doch nicht wahr sein, dass ich mit diesem kalten weissen Zeug beworfen werde. Ich werde mich beschweren, ja, das werde ich!", ruft er.
"Was hast du auch bei diesem Wetter draußen zu suchen!" schimpft sein Bruder Karl.
Purzel senkt beschämt den Kopf. "Ich habe Hunger und wollte nur sehen, ob der alte Mann die Futterkrippe schon gefüllt hat, aber sie ist leer."
"Hm, seltsam," brummt sein Vater und wirft einen besorgten zu
seiner Frau. "Das ist noch nie passiert. Er wird doch nicht krank sein?"
"Einer von uns muss nachschauen. Er kümmert sich immer gut um uns, nun sind wohl wir dran!", meint die Mutter. "Ich denke, dass es am besten ist, wenn du das machst, mein lieber Mann. Du kennst dich aus und schaffst das sicher!"
Vater Hase nickt. "Ja, das werden wir so machen. Haltet ihr derweil hier die Stellung, ich mache mich auf den Weg. Hoffentlich lässt der Sturm etwas nach, wenn ich unterwegs bin!"
Er hoppelt los, glücklicherweise ist der Sturm müde geworden. Als er an dem Anwesen des alten Mannes ankommt, ist nichts von ihm zu sehen. Wahrscheinlich sitzt er in seiner Stube bei diesem Wetter. Aber Sorgen macht er sich doch, man konnte doch durch eine Klappe in der Tür ins Haus gelangen. Als der alte Hund Harras noch lebte, war er immer durch diese Klappe gesaust, um sie zu jagen, wenn er sie erspäht hatte.
Vorsichtig nähert Vater Hase sich der Klappe und stupst sie an. Großartig, sie gibt nach. Er kann ins Haus huschen. Drinnen war es dunkel und Vater Hase braucht eine Weile, um sich zu orientieren. Er war ja noch nie hier drin gewesen. Er hoppelt an den Wänden lang bis er zu einer Tür gelangt. Diese ist nur angelehnt, so dass er sie vorsichtig ein wenig weiter aufstoßen kann.Komische Geräusche dringen aus dem Zimmer und die Nase des Hasenvaters zittert nervös, als er sich durch die Spalte ins Zimmer drängt.
Der alte Mann liegt in seinem Bett, sein Gesicht ist knallrot und auf der Stirn perlt der Schweiß.
Durch seinen Freund Kater Karlo, der bei der alten Kräuterkäthe lebt, wusste Vater Hase etwas über Krankheiten. Und dieser alte Mann war bestimmt sehr krank.
Am besten er holt Hilfe für den guten alten Mann. Schnell saust er wieder durch die Klappe und auf die Hütte der Kräuterfrau zu.
Plötzlich steht Reineke Fuchs vor ihm und leckt sich genießerisch über die Lippen. Vater Hase bleibt wie erstarrt stehen, doch dann springt er Haken schlagend davon.
Völlig außer Atem rast er in den Hof und direkt unter die Bank, auf der Kater Karlo sitzt und sich gerade putzt.
Dieser sieht den Fuchs, seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen und mit wenigen Sprüngen steht er vor ihm. "Lass mich vorbei, ich habe Lust auf Hasenbraten." Genügen dir die Hühner nicht die du beim Nachbarn gestohlen hast. Übrigens sitzt der Jäger gerade bei der alten Käthe in der Stube, er hat seine Donnerbüchse dabei."
Reineke wirft einen scheelen Blick auf das Haus. Als sich die Tür öffnet, dreht er sich um und saust davon. Die alte Frau die aus dem Haus kommt ruft."Nanu, das war doch der Fuchs, da will ich doch schnell mal den Jäger anrufen." Karlo und Vater Hase folgen ihr ins Haus.
Vater Hase grinst, " der Jäger ist gar nicht da," " Hat doch gewirkt, warum bist du denn zu mir gekommen." Mummelschwanz erzählt seinem Freund, wie er den Wildhüter krank in seinem Bett gefunden hatte, und die Käthe zu Hilfe holen wollte, leider weiß er nicht wie er ihr das sagen soll.
"Lass mich nur machen, ich werde mit ihr reden." "Kann sie denn miauisch?" "Nein natürlich nicht, aber ich habe ihr beigebracht meine Körpersprache zu verstehen. Sieh zu und lerne."
Mit eleganten Schritten schlendert der Kater zu einem Stuhl und zieht die darauf liegende Tasche auf den Boden.
"Karlo lass meine Kräutertasche in Ruhe!"
Dieser lässt sich nicht stören, nimmt den Riemen der Tasche ins Maul und zerrt diese bis zur Tür, dann setzte er sich darauf und fixiert die alte Frau, als wollte er sie hypnotisieren. Dann stößt er klagende Laute aus und als die Kräuterfrau ihn nur strinrunzelnd betrachtet, läuft er auf sie zu und schlägt seine Pfote mit ausgefahrenen Krallen in ihre Schürze und zerrt daran.
"Du willst mir etwas zeigen," murmelt Käthe und öffnet die Tür. Karlo und Vater Hase sausen ins Freie. Käthe bückt sich, hebt die Tasche auf und folgt den Beiden.
Wenig später steht sie erschüttert vor dem Bett Mathias. Während das Teewasser kocht, wäscht sie den alten Mann mit kaltem Wasser ab, wickelt ihn in nasse Laken und hüllt ihn in mehrere warme Decken.
Stunden später sinkt sie erschöpft auf einen Stuhl, das Fieber war gesunken und Mathias schlief sich jetzt gesund.
Lächelnd betrachtet sie die beiden Tiere, die sie nicht einen Moment aus den Augen gelassen hatten. Sie schenkt Vater Hase ein Lächeln und murmelt nachenklich.
" Ich denke mal, du hast die leere Futterkrippe gesehen und dich auf den Weg gemacht, um nach Mathias zu sehen und dann hast du Karlo verständigt, der mich hierher lockte. Keine Sorge, ich werde nachher den Förster veständigen, dass sein Wildhüter krank ist und er wird dann jemanden schicken, der sich um die Futterplätze kümmert."
Sie umfasst die beiden mit einem liebevollen Blick.
" Ihr zwei seit richtige Helden!"
Vater Hase schwoll die Brust vor Stolz, er konnte es kaum erwarten seiner Familie davon zu erzählen. Mit der Pfote tupft er die alte Frau, dreht sich um und saust durch die Klappe.
Karla sieht seinem Freund grinsend hinterher, dann rollt er sich zusammen und beginnt laut zu schnurren.
(c) Lore Platz (2021)
Herzlich bedanken möchte ich mich bei meiner Freundin Monika Mandelik, die mir extra für diese Geschichte die Bilder gemalt hat.
Donnerstag, 10. April 2025
Ein Ostermärchen
10.04.2025
Puh, gestern war der Tag wieder mit Terminen voll gepackt. Wenn man alt und krank ist, verbringt man mehr Zeit mit dem Gesunderhalten, als früher am Arbeitsplatz. Und sowas nennt sich nun Rente! (Zwinkern)
Ein Ostermärchen
Diesmal war es Weißpfote, den das Los ausgewählt hatte. Ein Murren war unter den Osterhasen zu hören.
Weißohr, seine Mutter, trat neben ihren Sohn und warf einen fintseren Blick in die Runde. "Das Los irrt sich nicht, es wird schon wissen warum es meinen Sohn ausgwählt hat."
"Diesmal sind die drei Aufgaben besonders schwer, um das goldene Ei zu erlangen. Der Weg führt durch das Land der Trolle und über den reißenden Fluss und ein schweres Rätsel muss gelöst werden, das ist für die besten Hasen eine große Herausforderung. Wie soll dieser Träumer, der über seine eigenen Füße stolpert, dies schaffen."
Weißohr stemmte die Pfoten in die Seiten und sah den Sprecher wütend an. "Mein Sohn wird es schaffen und das Los hat ihn nicht ohne Grund ausgewählt!"
Nun trat Weißbart neben seinen Sohn, legte ihm die Hand auf die Schulter und warf einen strengen Blick zu den versammelten Hasen. "Mein Sohn ist genauso geeignet wie jeder andere Hase.
Einige murrten. "Ruhe!" donnerte Graubart. der älteste der Osterhasen. "Das Los hat entschieden, also mein Junge mach dich auf den Weg und hole das goldene Ei, das Los vertraut dir, deshalb werden auch wir dir vertrauen. Vergiss nicht in einer Woche musst du zurück sein, damit wir mit Hilfe der Magie des goldenen Ei 's in die Menschenwelt gelangen können. Hier ist der Plan, auf dem der Weg verzeichnet ist, wo das Ei diesmal versteckt ist. Viel Glück mein Junge."
Die Mutter brachte seinen
Rucksack und gab ihm einen Kuss. "Du schaffst das mein Sohn."
Sie klopfte ihm auf die Schulter und seine
Geschwister umarmten ihn und winkten ihm nach, als er mit forschen
Schritte die Osterwiese verließ.
Bevor er den Wald betrat, drehte er sich noch einmal um, dann tauchte er in das Dunkel der Bäume. Der Duft nach Harz, Moos und Pilze umfing ihn.
Er war schon eine Weile gewandert, da hörte er ein leises Weinen, das von unten kam. Eine kleine Ameise lag im Moos und hielt sich sein Beinchen. Vorsichtig hob der Hase die kleine mit der Pfote auf. "Was hast du denn?" "Ich, ich bin bin gestolpert und mit dem Bein an einen Stein gestoßen. Es ist bestimmt gebrochen." Weißpfote untersuchte das Bein und meinte lächelnd.
"Gebrochen ist es nicht, durch den Stoß schmerzt es ein bisschen, aber das vergeht bald. Ich kenne ein Heilmittel." Und er begann zu singen wie es seine Mutter immer tat, wenn er und seine Geschwister sich verletzt hatten.
"Heile, heile
Schmerzchen, plag nicht mehr mein Herzchen, heile, heile auf der
Stell, verschwind du dummer Schmerz ganz schnell."
Die
Tränen der Ameise verschwanden und ein strahlendes Lächeln erhellte
ihr Gesicht. " Es tut gar nicht mehr weh." "Siehst
du," grinste der Hase. "Aber nun zeig mir den Weg zu deinem
Bau. Ich werde dich dorthin tragen, denn du solltest deinen Fuß noch
etwas schonen." Nachdem er Lilli die Ameise an ihrem zuhause
abgesetzt hatte, drehte er sich um und ging weiter. Lilli aber rief
ihm nach,"wenn du einmal Hilfe brauchst denke nur an mich und
ich komme."
Weißpfötchen drehte sich um und winkte und schritt vergnügt pfeifend weiter. Das Pfeifen verstummte, als er den Wald verließ und vor ihm der steinige Weg zum Gebirge der Trolle auftauchte. Er nahm allen Mut zusammen und kletterte sich eng an der Steinwand haltend den Pfad nach oben.
Die Hälfte des Weges lag
schon hinter ihm, als er die unangenehmen schnarrenden Stimmen
einiger Trolle hörte. Schnell drückte er sich in eine schmale
Felsnische und wagte kaum zu atmen, als er ein boshaftes Lachen ganz
in seiner Nähe hörte.
Er dachte schon, dass er entdeckt worden war, da bemerkte er , dass zwei Trolle einen kräftig ausschlagenden Adler in ihren Händen hielten. "Das wird ein leckerer Braten," gröhlten sie.
Weißpfote hatte Mitleid mit dem Adler und schlich den zwei Monstern nach, die den Vogel in einen großen hölzernen Käfig sperrten und sich dann entfernten, um eine Feuer zu machen.
Diese Zeit nutzte der Hase, um den Adler zu befreien. Der große Vogel schwang sich in die Lüfte und bedankte sich. "Wenn du einmal meine Hilfe brauchst, dann denke nur an mich."
Weißpfote sah ihm nach, da legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter. Eh er sichs versah, saß er im Käfig und die Tür schlug zu. Zwei hässliche Gesichter grinsten durch die Gitter. " du hast unseren Braten befreit, deshalb hast du jetzt die Ehre seinen Platz einzunehmen."
Lachend stampften sie davon. Weißpfötchen zitterte, während er beobachtete, wie die Trolle einen großen verbeulten Topf auf die Feuerstelle hievten. Traurig dachte er an seine Eltern und Geschwister, die wohl traurig und enttäuscht sein würden. Die anderen Hasen würden triumphieren, hatten sie es ihm doch sowieso nicht zugetraut.
Er dachte an Lilli und auf einmal war der Boden schwarz vor Ameisen. Lilli kletterte auf seine Pfote. "Wir werden ein Loch in den Boden graben, dann musst du rennen so schnell wie du kannst."
In sekundenschnelle
entstand ein Loch, der Hase schlüpfte durch und rannte los. Erst als
er das Reich der Trolle verlassen hatte, ließ er sich erschöpft
unter einen Baum fallen. Sein Rucksack war noch in der Felsenspalte,
aber zum Glück hatte er den Plan in seiner Hosentasche. Er
studierte ihn und machte sich auf den Weg. Bald stand er vor dem
reißenden Fluss, der auf der Karte als gefährlich angegeben
wurde. Wie sollte er nur auf die andere Seite kommen? Ratlos lief
er am Ufer auf und ab und bemerkte einen Baumstamm. der ihm entgegen
kam. Doch bevor er noch danach angeln konnte, hatten ihn die
Wassermassen fortgezogen.
Da fiel ihm der Adler ein, Flügenrauschen neben ihm. " Ich bringe dich über den Fluss." Bald stand Weißpfote auf der anderen Seite, bedankte sich und lief weiter.
Dann stand er vor dem Gebäude, in dem dieses Jahr das golden Ei versteckt war. Ein alter Wichtel öffnete die Tür und lächtele erfreut. "Du hast es bis hierher geschafft Weißpfötchen, doch bevor ich dich eintreten lasse, musst du noch ein Rätsel lösen.
Hör gut zu: Was ist das?
Es liegt und schreit, es läuft auf vier Beinen, es läuft auf zwei
Beinen und es bewegt sich vorwärts auf drei Beinen."
Der
Hase zog die Stirn kraus und grübelte, dann erhellte sich sein
Gesicht."Ein Mensch! Am Anfang, liegt er nur und schreit,
dann bewegt er sich auf allen vieren fort, später läuft er auf zwei
Beinen und wenn er alt ist benützt er einen Stock."
Richtig
mein Junge, komm herein und stärke dich." Während Weißpfote
sich das gute Essen schmecken ließ, erklärt ihm der Wichtel, dass
jedes Jahr ein Hase ausgewählt wird und die drei Aufgaben seinen
besonderen Fähigkeiten angepasst werden.
Und Weißpfötchen war klug, belesen und wissbegierig , um ein Rätsel zu lösen, außerdem konnte er durch seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft die Hilfe der Ameisen und des Adlers gwinnen.
Der Alte holte das goldene Ei aus der Vitrine und übereichte es dem Hasen, schnippte mit den Fingern und Weißpfötchen stand auf einmal auf der großen Osterwiese.
Seine Geschwister entdeckten ihn als ersten und liefen jubelnd auf ihn zu. Seine Eltern kamen aus dem Haus gerannt und umarmten ihn glücklich. Die anderen Osterhasen kamen zögernd näher und als sie das goldene Ei erblickten jubelten sie und ließen Weißpfötchen hochleben.
Am nächsten Morgen konnten die Osterhasen mit der Magie des goldenen Ei's in die Menschenwelt reisen und die Menschenkinder glücklich machen.
(Lore Platz) 2022
PS: das Rätsel habe ich so ähnlich in dem Märchenfilm "Die kluge Bauerntochter " gehört.
Mittwoch, 9. April 2025
Ostergeschichte - Reizwortgeschichte
- „Kind mir tun die Füße weh, sieh mal da vorn bei dem Wasserhäuschen, haben sie sogar Tische und Stühle.“
- Else kicherte.
- „Oma, warum nennst du einen Kiosk immer Wasserhäuschen?“
- „Mein Großvater nannte sie immer so. Als er noch lebte konnte man Leitungswasser nur in abgekochtem Zustand trinken und so trank man lieber Bier. Als man Mineralwasser in Flaschen abfüllen konnte, entstanden dann die Trinkhallen bei denen man nur Wasser kaufen konnte.“
- Aufatmend ließ sich die alte Frau auf den weißen Plastikstuhl fallen und stellte die Einkaufstasche neben sich.
- Eine Kellnerin eilte herbei und nahm ihre Bestellung auf.
- Else deutete auf das Verkaufshäuschen.
- „Sieh mal den Osterhasen mit der Zipfelmütze.“
- „Die Welt wird immer verrückter, das Einfache genügt nicht mehr.“
- Else grinste. Sie kennt das Jammern der Oma, gleich wird sie beginnen – früher war … .
- „Früher war alles anders.“
- Else prustete los.
- Frau Angerer lächelte verlegen.
- „Ich fange wohl schon wieder von früher an.“
- Else nickte.
- „Aber warum feiern wir eigentlich Ostern?“
- Ihre Oma fuhr sich über die schmerzenden Beine.
- „Früher war es ein Frühlingsfest und der Name kam von Osteria, so nannten die alten Germanen ihre Frühlingsgöttin.
- Seit 2000 Jahren feiern wir es als Auferstehung Jesus, aber das hast du in Schule ja gelernt.“
- „Ja aber warum gibt es zu Ostern denn bunt gefärbte Eier?“
- „Das hat mit dem Frühling zu tun. Denn im Frühling legen die Vögel wieder Eier.
- Vor hunderten von Jahren waren die langen Winter grausam und viele verhungerten oder erfroren. So war jeder froh wenn er vorüber war und der Frühling kam.
- Deshalb waren die Eier ein Symbol für einen neuen Anfang und so feierten sie ein Frühlingsfest und beschenkten sich mit diesem
- Glückssymbol, das sie oft bemalten. Noch schöner war es wenn man die Eier durch Zufall fand. Ich denke die Menschen dachten sich immer wieder etwas aus, um dieses Fest noch schön zu gestalten.“
- Die Kellnerin trat an den Tisch, servierte ihnen ihre Grillwürstchen mit Kartoffelsalat und wünschte einen guten Appetit.
- Lächelnd dankten die Beiden und ließen es sich gut schmecken.
- Nach dem Essen bestellte sich die Oma einen Kaffee und Else bekam ein Eis.
- Das Mädchen steckte gedankenverloren einen Löffel der Köstlichkeit in den Mund.
- „Wer kam eigentlich auf die Idee, dass der Hase die Eier bringt?“
- „ Nun irgendwann fingen die Kinder an zu fragen, woher die bunten Eier unter dem Busch wohl kamen.
- Nicht überall war es anfangs der Hase. Die Erwachsenen erzählten den Kindern von einem Ostertier.
- In der Schweiz war es der Kuckuck, im Elsass der Storch, in Sachsen der Hahn und in Hessen der Fuchs.
- Da sich der Feldhase oft in der Nähe der Hausgärten herum trieb, wurde er auch oft als Ostertier genannt.
- Da sich Hasen ja ziemlich oft vermehren waren sie auch wie das Ei ein Symbol für Fruchtbarkeit und so setzte sich der Hase als Überbringer der Eier durch und wurde zum Osterhasen. Bist du fertig?“
- Frau Angerer stand auf und verzog schmerzhaft das Gesicht. Hilflos hielt sie sich am Tisch fest.
- Else sah sie erschrocken an.
- „Ich glaube wir lassen uns ein Taxi kommen, meine Füße wollen nicht mehr laufen.“
- Else zog ihr Handy aus der Tasche.
- „Es dauert einige Minuten.“
- „Wir haben Zeit, die Sonne scheint, willst du noch etwas?“
- „Vielleicht ein Limo.“
- Frau Angerer winkte der Kellnerin und bestellte das Getränk und bezahlte gleich.
- Plötzlich lachte sie.
- „Es gibt noch eine andere Geschichte, wie der Osterhase erfunden wurde.
- Zur Zeit der Ritter und Burgfräulein war es Brauch aus süßem Teig ein Osterlamm zu backen. Das Lamm ist ja das christliche Symbol für Ostern.
- Ein Bäcker aber war nicht sehr geschickt im Formen des Teiges und so sah sein Lamm eher einem Hasen ähnlich.“
- Else kichert.
- „Unser Taxi ist da!“
- Schnell sprang das Mädchen auf, trank ihr Glas leer und nahm die Tasche und reichte ihrer Oma den Arm.
- ©
Lore Platz 15.04.2017
Dienstag, 8. April 2025
Als der Winter nicht weichen wollte
08.04. 2025
Ich sagte ja schon, meine Geschichten sind zeitlos. In der Schule schon sangen wir das Lied von Hoffman von Fallersleben (Ich wurde 1956 eingeschult)
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Aber dein Scheiden macht,
dass mir das Herze lacht.
Winter, ade!
Scheiden tut weh.
Ein tiefer Seufzer entfuhr ihr.
Oma Emma trat neben sie. "Was ist los meine Kleine?" "Gestern als wir alle spazieren gingen, war es doch so herrlich warm und überall haben schon die Blumen aus der Erde geguckt und Papa hat zu Mama etwas von Frühlingsgefühlen gemurmelt."
Omas Lippen zuckten, auch sie hatte ihren Schwiegersohn gehört.
Lena aber klagte weiter, und heute schneit es und alle die Blumen werden erfrieren."
"Keine Bange," tröstete die Oma, " das ist nur noch ein kurzes Aufbäumen des Winters und die Blumen sind stärker , als sie aussehen.
Doch vor vielen vielen Jahren, da wollte der Winter überhaupt nicht weichen. Möchtest du die Geschichte hören?" Lenas Augen leuchteten auf. Schnell holte sie das Fußbänkchen, schob es neben den Sessel der Oma, setzte sich und lehnte ihren Kopf an Omas Knie.
Als der Winter nicht weichen wollte
Der April ging schon seinem Ende zu und immer noch tobte der Winter durch das Land und begrub alles unter seiner weißen Pracht. Er wollte einfach weiter herrschen und nicht weichen, Dabei bemerkte er gar nicht wie müde die Schneeflocken waren. Sie sehnten sich nach ihrem kuscheligen weichen Wolkenbett, um endlich ihren Sommerschlaf zu halten. Auch die Erde litt unter dem langen strengen Winter. Die grünen Triebe an den Bäumen wagten sich nicht heraus und die Blumen waren wieder in der Erde versunken, denn es war viel zu kalt und die Tiere fanden kein Futter. Und auch die Menschen sehnten sich nach den wärmenden Sonnenstrahlen, denn der listige Winter hatte seine zwei dicksten Schneewolken vor dem Haus der Sonne plaziert, damit diese nicht auf die Erde gelangen konnte.
Eines Tages versammelten sich die Tier und gingen zu Mutter Erde, um sich über den Winter zu beschweren.Auch diese hatte das Geschehen mit großer Sorge beobachtet. Zusammen mit dem Frühling ging sie zu dem Winter. Sie hatte bemerkt , dass die Helfer des Winters müde und unzufrieden waren und sich nach ihrem Sommerschlaf sehnten, dies erzählte sie unterwegs dem Frühling, denn das war ihre Chance, den Winter zu besiegen.
Der Winter fläzte sich auf seinem Thron und grinste ihnen spöttisch entgegen. "Ich weiß schon was ihr wollt und sage nein!"
Mutter Erde appellierte an seine Vernunft. "Du kannst nicht länger auf der Erde bleiben, Tiere und Planzen werden sterben und mit ihnen die Menschen."
"Pah, die Menschen! Haben die daran gedacht, dass sie mich mit ihren giftigen Dämpfen jahrelang hier oben gefangen gehalten haben! Und da ich endlich wieder auf die Erde kommen konnte, habe ich beschlossen auch hier zu bleiben."
"Dann bist du nicht besser wie die Menschen," brüllte der Frühling, denn du hinderst mich, den Sommer und den Herbst daran auf die Erde zu kommen!" Der Winter zuckte nur mit den Schultern, was den Frühling noch wütender machte. Die beiden begannen zu streiten.
Mutter Erde hörte sich das eine Weile an, dann ging sie dazwischen. Sie schlug den beiden einen Wettkampf vor. Wer von den beiden innerhalb drei Tagen die Herrschaft über die Erde erlangte, der hatte gesiegt. Natürlich erinnerte sich der Frühling an das Gespräch mit ihr und sagte sofort zu. Der Winter zierte sich noch ein wenig und warf einen listigen Blick auf Mutter Erde. Er würde zustimmen unter der Bedingung, dass Mutter Erde sich nicht einmischte. Diese versprach es.Nun begann ein erbitterter Kampf.
Der Winter trieb seine Helfer noch mehr an und der Frühling forderte die Bäume auf sich gegen den Schnee kräftig zur Wehr zu setzen.Dann bat er die Tiere sich im Schnee zu wälzen, damit sie durch ihre Körperwärme diesen zum schmelzen brachten, selbst die großen Bären weckte er aus dem Winterschlaf. Aus den vom Schnee befreiten Flächen kamen die Pflanzen hervor, doch als der Winter über sie brauste und eine Ladung Schnee fallen ließ, krochen sie wieder zurück.
Es war ein aussichtsloser Kampf und dem Frühling wurde klar, dass er ohne die Sonne nichts erreichen konnte. Also ging er zum Nordwind, den er als vernünftigen Gesellen kannte. Er schilderte, was der Winter vorhatte und erzählte ihm auch von dem Wettkampf, den Mutter Erde vorgeschlagen hatte und bat ihn die Sonne zu befreien.
Der Nordwind machte sich auf den Weg, um mit den beiden Schneewolken zu sprechen. Nun Wolken sind eigentlich sehr gutmütige, aber auch sehr einfältige Wesen. Sie hörten freundlich lächelnd dem Nordwind zu, weigerten sich aber ihren Platz zu verlassen. Befehl war Befehl!
Die Sonne aber hatte dem Gespräch gelauscht. Sie rief alle ihre Kinder und gemeinsam begannen sie die Wolken zu kitzeln, bis diese kichernd auseinander rückten. Dann stürzten sie auf die Erde und verwandelten den Schnee in Wasser und halfen so den Schneeflocken zurück in ihre Wolkenbetten. Sie strichen über die Bäume und lockten die ängstlichen Triebe heraus. Ihre Strahlen erwärmten die Erde und Blumen und Gräser kamen nach oben. Die Vögel zwitscherten, Hasen schlugen Purzelbäume und die Eichhörnchen sausten wirbelnd von Baum zu Baum. Die Welt fing an zu blühen und die Menschen verließen ihre Häuser und sangen und tanzten.
Der Frühling hatte gewonnen! Der Winter aber gähnte laut und ungeniert und schlief auf seinem Thron ein.
Lena hob den Kopf. "Das war eine schöne Geschichte." Die Oma fuhr ihr liebevoll über das Haar. " Du wirst sehen, der Frühling wird auch diesmal gewinnen."
(C) Lore Platz (2021)
Montag, 7. April 2025
Braunfuß, der Bruchpilot
Mark Twain
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/wetter/