Ich habe das ganz besondere Glück einen wunderbaren Hausarzt zu haben, der noch mit dem Herzen seinen Beruf ausübt.
Nun ist letztes Jahr sein kleiner Sohn eingeschult worden und ich dachte mir, ich mache dem kleinen Mann eine Freude.
Habe also ein altes Ostermärchen von mir etwas umgearbeitet und dann in einem Druckverfahren im Internet ein kleines Büchlein gemacht, in extra großer Druckschrift zum Lesen üben.
Und auf der ersten Seite eine spezielle Widmung mit dem Namen des Buben.
Ob er sich freuen wird, wenn der Osterhase das Büchlein bringt?
Irgendwo
in einem fernen Land steht das eiförmige Haus des
Osterhasen.
Herr
Langohr und seine Frau haben drei Kinder.
Den
Hasenjungen Stummelschwänzchen, das Hasenmädchen Schnucki und das
Baby, den kleinen Pipsi.
Neben
dem Häuschen ist ein Schuppen und hier sind in vielen Regalen Eier
aufgereiht.
Meister
Langohr bemalt diese, damit die Menschenkinder am Ostersonntag ihre
bunt gefärbten Eier finden können.
In
zwei Tagen ist Ostern und Herr Langohr ist fertig mit dem Bemalen der
Eier und zufrieden sieht er sich noch einmal im Schuppen um.
Viele
hunderte von bunten Eiern warten nur noch darauf auf den großen
Wagen verladen und dann in der Welt der Menschen in Häusern und
Gärten versteckt zu werden.
Zufrieden
geht der Osterhase ins Haus, wo seine Frau schon mit einem leckeren
Löwenzahnsalat, einem knusprigen Möhrenschnitzel und einem guten
kühlem Glas Quellwasser, auf ihn wartet.
„Bist
du fertig?“
Müde
nickt Herr Langohr und setzt sich an den Tisch.
Fragend
sieht er sich um: „Wo sind die Kinder?“
„Die
sind schon im Bett. Nun iss und dann ruhe dich ein wenig aus, hast
viel gearbeitet die letzten Tage.“
Der
Osterhase lächelt.
„Ich
male gerne, denn ich weiß, wie sehr sich die Kinder über die bunten
Eier freuen.
Morgen
kommen Braunfell und Grauohr mit dem Wagen und am Abend werden wir
dann in die Menschenwelt fahren.“
Er
gähnt.
„ Ich
denke, ich gehe auch schlafen.“
Er
gibt seiner Frau noch einen Kuss und geht ins Bett.
Frau
Langohr räumt noch die Küche auf, dann geht auch sie nach oben.
Am
nächsten Tag fährt die Familie Langohr noch schnell zu Familie
Eichhorn, um ein Geburtstagsgeschenk vorbei zu bringen.
Nur
Stummelschwänzchen kann nicht mitkommen, da er ja zur Schule muss.
Doch
Professor Kauz ist krank und so haben sie schulfrei und
Stummelschwänzchen marschiert vergnügt nach Hause.
Als
er am Wichteldorf vorbei kommt, läuft er schnell hinein, um seinen
Freund Knirps zu begrüßen.
Dieser
springt gerade mit seinen Freunden auf Heupferden über Hindernisse.
Stummelschwänzchen
sieht ihnen eine Weile zu, dann geht er weiter.
Der
Wichtelvater Kalle gießt gerade seine Pflanzen und der Mäusejunge
Karlchen, sowie der Maulwurf Kunibert helfen beim Umgraben.
Stummelschwänzchen
winkt ihnen im Vorbeigehen fröhlich zu und fröhlich winken sie
zurück.
„Vorsicht!“
Ein
Wägelchen voller Erdbeeren schießt den Berg herunter und ein
Wichtel versucht verzweifelt zu bremsen.
Stummelschwänzchen
springt schnell zur Seite, gerade noch rechtzeitig.
Der
Wagen kommt ins schleudern und kippt um.
Alle
Erdbeeren kullern auf die Erde.
Stöhnend
und ächzend erhebt sich der Wichtel.
Schnell
hilft ihm Stummelschwänzchen den Wagen wieder aufzurichten und die
Erdbeeren einzusammeln.
Zum
Dank schenkt ihm dieser einige Beeren und vergnügt wandert der
Hasenjunge weiter.
Zu
Hause angekommen, stellt er erst einmal seinen Schulranzen in die
Ecke, dann guckt er in den Kühlschrank und findet einen leckeren
Karottenkuchen.
Nachdem
er sich ein ziemlich großes Stück abgeschnitten hat, setzt er sich
gemütlich an den Tisch.
Das
Brummen eines Hubschraubers ist zu hören und gleich darauf ein
entsetzlicher Krach, als würde das Haus zusammen stürzen.
Stummelschwänzchen
verschluckt sich vor Schreck und muss entsetzlich husten.
Noch
immer hustend stürmt er aus dem Haus.
Ein
schreckliches Bild bietet sich seinen Augen.
Ein
Hubschrauber ist in den Schuppen mit den Eiern gestürzt und gerade
schält sich ein Hase aus den Trümmern.
Mit
einem kläglichen Lächeln humpelt er auf den Hasenjungen zu.
„Tut
mir leid.“
Stummelschwänzchen,
der sich inzwischen den Schaden betrachtet hat, wirft ihm einen
finsteren Blick zu.
„Die
Eier sind kaputt und übermorgen ist Ostern!“
Braunfuß
nickt bedrückt.
„Hilf
mir bitte den Hubschrauber freizulegen, dann will ich auf der
Hühnerfarm neue Eier besorgen.“
„ Hoffentlich
schaffst du es, sie heil hier herzubringen,“ murmelt
Stummelschwänzchen spöttisch.
Der
Bruchpilot wird rot.
Schweigend
beginnen sie die Trümmer beiseite zu räumen
und
bald hat Braunfuß den Hubschrauber wieder startklar und fliegt los.
Stummelschwänzchen
holt sich den großen Besen und fegt die zerbrochen Eier auf einen
Haufen.
Dann
sammelt er die, die noch ganz sind auf und legt sie beiseite.
Das
Auto mit Familie Langohr kommt den Hügel herunter und bleibt mit
quietschenden Bremsen vor
Stummelschwänzchen
stehen.
Mutter
Langohr springt aus dem Wagen und schlägt entsetzt die Hände über
dem Kopf zusammen.
Herr
Langohr schüttelt nur fassungslos den Kopf.
Ein
Lastwagen voll mit Eiern rattert den Weg herunter, ihm folgt ein
weiterer auf dem viele Osterhasen sitzen.
Es
ist Braunfuß mit seinen Freunden.
Die
Hasen klettern aus dem Wagen.
Mit
vereinten Kräften geht es nun ans Werk.
Familie
Eichhorn kommt angerannt, der Specht hat ihnen von dem Unglück
erzählt.
Während
Herr Eichhorn sich zu den Männern gesellt, nimmt Frau Eichhorn ihre
Jungen Knix und Knax beiseite.
Sie
bittet sie den Tieren und Wichteln von dem Unglück zu berichten und
sie um Hilfe zu bitten.
Dies
erzählt sie ihrer Freundin Frau Langohr während sie gemeinsam den
großen Kessel hinter dem Haus mit Wasser füllen.
Als
das Wasser kocht, werden von einigen Hasen die Eier herbei
geschleppt.
Vorsichtig,
damit kein Ei zerbricht werden sie mit einem großen Löffel in das
brodelnde Wasser gelegt.
Knix
und Knax aber laufen durch das Osterhasenland und treffen auf die
Vögel.
Diese
versprechen, die Tiere des Waldes zu verständigen und zu Familie
Langohr zu schicken.
Die
Jungen aber laufen weiter zu den Wichteln.
Am
Eingang finden sie Schlafmütze, der friedlich schnarchend unter
einem Haselnussstrauch liegt.
Leise
schleichen sie sich heran und bewerfen den Schlafenden mit
Haselnüssen.
„Wie,
was, wo …?“ Erschreckt fährt der alte Wichtel hoch und blickt
grimmig die beiden Eichkätzchen an.
„Freche
Bande, einen alten Mann so zu ärgern!“
Knax
grinst entschuldigend.
„Wir
konnten einfach nicht widerstehen.“
Und
Knix meint:
„ Auch
ich entschuldige mich, eigentlich sind wir gekommen, weil der
Osterhase Hilfe braucht.“
Und
die beiden Lausbuben erzählen ihm von dem Unglück des Osterhasen.
Schlafmütze
ist sofort bereit zu helfen und läuft gleich los.
Die
beiden Eichkätzchen aber laufen weiter ins Dorf und kommen zu Opa
Knuddel, der gerade mit seinen Enkeln blinde Kuh spielt und auch er
ist sofort bereit zu helfen und läuft mit den Wichtelkindern los.
Im
Dorfkrug feiert Emely mit Freunden und Familie ihren Geburtstag und
auch sie unterbrechen ihre Feier und machen sich auf den Weg zum
Osterhasen.
Dort
haben die Hasen inzwischen den Schuppen wieder aufgebaut und die Eier
in die Regale geräumt, aber nun müssen die vielen vielen gekochten
Eier noch bemalt werden.
Ein
großer Lärm entsteht.
Die
Tiere des Waldes kommen den Berg herunter.
Hinter
ihnen ein langer Zug mit Wichteln.
Alle
sind gekommen, um zu helfen.
Es
geht recht vergnügt zu und jeder bekommt einen Pinsel in die Hand
gedrückt und darf darauf los malen.
Es
wird gelacht, geschwatzt, gekichert und gesungen.
Es
war eine riesengroße Party!
Manche
Eier sehen vielleicht etwas seltsam aus und sind kunterbunt.
Aber
den Menschenkindern würden sie bestimmt gefallen.
Und
vor allem, das Osterfest ist gerettet und kein Kind würde vergeblich
nach seinen Eiern suchen müssen.
Es
ist spät in der Nacht, als die fleißigen Helfer fertig sind.
Die
Tiere verabschieden sich und laufen oder fliegen nach Hause.
Die
Wichtelfrauen bringen die müden Kinder heim.
Die
Wichtelmänner aber helfen den Hasen beim Beladen des Autos und
klettern dann auf die Ladefläche und
machen
es sich zwischen den Körben mit bunten Eiern gemütlich.
Sie
wollen den Osterhasen begleiten und beim Verstecken der Eier helfen,
denn er war doch sehr spät dran.
Dann
fährt das Auto mit Herrn Langohr am Steuer wie der
Blitz
los.
Der
Osterhase fährt ja mit Lichtgeschwindigkeit, sodass er für das
menschliche Auge nicht sichtbar ist.
Mit
seinen vielen flinken und fleißigen Helfern hat er es dann doch noch
geschafft, die Eier überall zu verstecken.
Und
als die Kinder am Ostersonntag sich auf die Suche machten, wurde
keines enttäuscht.
Diese
Geschichte ist ja glücklicherweise noch einmal gut ausgegangen.
Liebe Lore,
AntwortenLöschendas ist eine wunderbare Idee und der Kleine wird sich ganz sicher freuen über das schöne Buch. Die Geschichte ist klasse, ich habe sie genossen!
Herzliche Grüße
Regina
Guten Morgen liebe Lore
AntwortenLöschenDas ist ja eine wunderbare Idee und es wird bestimmt den Kleinen Freude machen und wird dann auch hoffentlich ein Andenken für sein ganzes leben sein.
Lieben gruß Joachim
Der Junge wird sich ganz sicher freuen und ich habe mich auch an dieser wundervollen Geschichte erfreut - eine richtige Lore-Geschichte, die ich niemals zustande bringen würde! LG Martina
AntwortenLöschenDas wird sicher eine Überraschung für das Kind. Nur zum selberlesen ist sie vielleicht noch bißchen
AntwortenLöschenlan, Aber man kann sich vorlesen lassen.
Liebe Grüße Christa
AntwortenLöschenHallo liebe Lore,
deine Geschichte ist wieder zuckersüß geworden. Ich finde es sehr lieb von dir, wie du dem kleinen Jungen (und damit auch seinen Eltern) eine Freude bereitest. Du hast dir Gedanken gemacht und mit sehr viel Liebe deine Idee umgesetzt.
Es ist schön, wenn Menschen so liebevoll miteinander umgehen.
Ganz herzliche Grüße und einen schönen Tag
Anita