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Samstag, 8. Februar 2025

Oma , Lena und ihre besonderen Gschichten

 Mit dieser Geschichte wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Vergesst nicht in der Dunkelheit auch das Licht zu sehen!


 

Die Reizwörter sind diesmal: Clematis, clever, chauffieren, campen, Couch

Sicher wollt ihr auch wissen, was Regina und Martina geschrieben haben.

 

 



 

Oma, Lena und ihre besonderen Geschichten

 

Lena warf ihr Kindergartentäschchen in die Ecke und stürmte in das Zimmer ihrer Oma. Diese lag mit geschossenen Augen auf der Couch, eine warme Decke über sich gebreitet. Abrupt blieb die Kleine stehen und schlich auf Zehenspitzen durch den Raum. Liebevoll legte sie beide Hände um das Gesicht der alten Frau.

 "Omi liebe Omi, Mama hat gesagt du bist krank und hast Schmerzen. Aber nun ist ja dein Lena-Kind da und pustet die bösen Schmerzen weg." 

Emma öffnete die Augen und lächelte. In dem Moment öffnete sich die Tür. 

"Lena habe ich dir nicht gesagt, dass es Oma nicht gut geht und du sie nicht stören darfst." 

Die junge Frau warf ihrer Schwiegermutter einen entschuldigenden Blick zu. "Sie war zu schnell!" Die alte Frau lächelte nur. "Lass nur, Lena lenkt mich von meinen Schmerzen ab." 

Ihre Enkelin warf der Mutter einen triumphierenden Blick zu und diese schloss kopfschüttelnd die Tür hinter sich. 

Lena aber holte ihr Bänkchen, streichelte noch einmal über die Wange der alten Frau, bevor sie sich setzte.

Dann begann sie vom Kindergarten zu erzählen; "Stell dir vor Toby und seine Eltern wollen in den Sommerferien campen. Da wohnen sie in einem Zelt, das muss toll sein! Obwohl?" Lena krauste ihr Näschen. "wenn es regnet werden sie ganz nass." "Nein mein Schatz," beruhigte sie Oma, "die Zelte sind wasserdicht." 

Erleichtert atmete das Kind auf und berichtete weiter. "Damit all die vielen Sachen, die sie brauchen Platz haben, mussten sie einen großen Bus mieten. Tobys Mutter fragte zweifelnd, ob ihr Mann den auch chauffieren könnte. Tobys Vater war richtig beleidigt und sagte, "er wäre clever genug!" 

Lena kicherte und auch Oma musste schmunzeln. "Oma, da du krank bist will ich dir jetzt eine Geschichte erzählen. Heute waren wir im Park und da haben wir wunderschöne Blumen gesehen, am besten gefallen hat mir die Clematis und  deshalb heißt meine Geschichte:"

 


"Prinzessin Clematis

Auf einer Wiese voller wunderschönen Blumen tummelten sich viele kleine Elfen und jede trug ein Kleid in der Farbe der Blumen, die sie betreuen mussten. Auch ein Schloss stand auf der Wiese, das von oben bis unten mit Clematis bewachsen war, in allen Farben. Die Königin Rosenblüte liebte nämlich diese Blumen und deshalb gab sie ihrer Tochter den Namen Clematis. Die Prinzessin war nicht nur sehr schön, sondern auch ein richtiger Sonnenschein. den ganzen Tag sang und lachte sie. Überhaupt waren alle, die auf der Elfenwiese lebten sehr glücklich. 

Doch gab es Geschöpfe, die es nicht leiden konnten, wenn andere fröhlich und glücklich waren. Einer davon war der Kobld Mürrisch, der nicht weit entfernt in einer dunklen Höhle hauste und den ganzen Tag schlecht gelaunt war. Eines Tages als er so durch die Gegend streifte, hörte er jemand singen. Bäuchlings robbte er an den Rand der Elfenwiese und sah Prinzessin Clematis. die singend über die Wiese schlenderte. Ab und zu blieb sie stehen, um den fleißigen Bienen zuzusehen, die eifrig Nektar in ihren Körbchen sammelten. Oder sie beobachtet begeistert, die Heuschrecken bei ihrem Wettkampf im Hochspringen. Singend schritt sie weiter und streichelte unterwegs einer Raupe über den Kopf. 

Mürrisch aber konnte die Augen nicht von diesem lieblichen Wesen wenden und er wünschte sich, es könnte mit seinem Lachen und Singen Licht in seine dunkle Höhle bringen. Und da hatte er ein Idee, er wollte die Prinzessin rauben. 

Eine Blaumeise hatte ihn schon länger beobachtet und ahnte, dass er nichts Gutes vorhatte. Und als der Kobold sich noch näher an die Wiese schob, flog sie in den Wald zu den Ameisen. Sie verlangte den General Ruckzuck und erzählte ihm in welcher Gefahr Clematis steckte. Ruchzuck handelte schnell und bald waren mehrere hundert Ameisen im Gänsemarsch auf dem Weg zur Elfenwiese. 

Die Prinzessin aber war dem Ort, an dem der Kobold lauerte immer näher gekommen. Doch bevor dieser aufspringen konnte war er von hunderten Ameisen umzingelt und in Windeseile mit den klebrigen Fäden, die Frau Spinne zur Verfügung gestellt hatte, gefesselt. Der General berichtete nun der erblassten Prinzessin, dass der Kobld sie rauben und in seine dunkle Höhle sperren wollte. 

Bald sprach es sich auf der Wiese herum und alle folgten den Ameisen ins Schloss. Der Thronsaal war voll und als der König hörte was Mürrisch vorhatte wurde er sehr zornig. Der Kobold stand mit gesenkten Kopf und sein Gesicht war rot vor Scham. 

Die Prinzessin aber trat vor ihn und fragte: "Warum wolltest du mich rauben?" Mürrisch hob den Kopf: " Ich lebe allein in einer dunklen Höhle, habe keine Familie, keine Freunde und als ich euch singen und lachen hörte, dachte ich ihr könnte etwas Licht in mein dunkles Dasein bringen." 

"Nun mein Singen Lachen gehört allen, nicht nur einem einzelnen. Willst du mir versprechen, dass du mir niemals mehr etwas böses antun wirst?" 

Der Kobold hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. "Ich verspreche es!" 

"Ich glaube dir, deshalb mache ich dir einen Vorschlag: Wir alle hier werden deine Höhle in einen freundlichen lichten Ort verwandeln und du darfst uns jeden Tag besuchen, mit uns lachen, singen und arbeiten. 

Wir wollen deine Freunde sein. Und zum ersten Mal in seinem Leben flog ein Lächeln über das mürrische Gesicht des Kobolds."

Lena stand auf, gab der Oma ein Küsschen und flüsterte: "Nun schlaf dich gesund." Dann verließ sie leise das Zimmer. Liebevoll lächelnd sah die alte Frau ihr nach. Welch eine Fantasie und großer Wortschatz zeigte diese Geschichte. Das Samenkorn, das sie schon früh gepflanzt hatte, war aufgegangen.


(Lore Platz) 15.05.2022

 

Freitag, 29. Januar 2021

Das Ameisenjahr mit Lotti - Ende

Alle Bilder sind von Elli Mathing



Märchenstunde am Kamin

Draußen stürmt und regnet es. Es ist eisig und wird früh dunkel.
Das ist die richtige Zeit für eine Märchenstunde am Kamin.
Wenn wir es uns so richtig gemütlich gemacht haben kann es losgehen. Meist er erzählt Opa uns selbst erfundene Märchen. Die sind zum Kugeln lustig.
Du kennst doch bestimmt das Märchen vom Rotkäppchen und dem Wolf?
Und so erzählt es unser Opa:

Es war einmal ein Mädchen mit einer grünen Kappe. Die wollte ihre alte Schwester besuchen, die bei Rumpelstielzchen wohnt. Dazu zog sie ihre alten Wanderhausschuhe an, nahm ihren Rucksack und packte die Geschenke für die alte Schwester ein.
Als erstes kam ein Döner mit Pommes in den Rucksack. Danach nahm sie eine Flasche Mäusemilch mit und als Nachtisch verpackte sie noch ein Glas Gänseblümchen-marmelade.
Als sie mit dem Einpacken fertig war fragte sie den Spiegel nach dem Weg:
Spieglein, Spieglein an der Kellerwand wie bin ich am schnellsten durch den Wald gerannt.“
Der Spiegel guckte dumm aus dem Rahmen und sagte:
Woher soll ich das wissen? Frag doch Regenwittchen hinter den 15 Bergen und ihre 23 Gartenzwerge. Vielleicht wissen die das. Wenn nicht, kannst du bei den sieben Ziegen fragen, die sind ja den ganzen Tag im Wald und meckern sowieso da nur ständig rum.“
Das fand Grünkäppchen ziemlich blöd, nahm ihr Handy und rief bei der Märchenwaldauskunft an. Nachdem sie eine halbe Stunde gewartet hatte meldete sich endlich Frau Elster, die bei der Auskunft arbeitete: „Was kann ich für dich tun?“ fragte sie.
Das Mädchen überlegte kurz und antwortete ihr dann: „Frau Elster, wenn ihr mich so fragt, ihr könntet mir ein Fahrrad kaufen.“
Da wurde die Elster richtig böse und knallte den Hörer hin. So laut, dass dem Mädchen das Ohr weh tat.
Grünkäppchen verstand die ganze Aufregung nicht. Schließlich hatte die Elster sie ja gefragt, was sie für sie tun könne...und mit einem Fahrrad käme sie viel schneller zu ihrer Schwester... komische Vögel, die Elstern...
Nun war Grünkäppchen sauer und machte sich einfach auf den Weg. Ein bisschen konnte sie sich ja noch erinnern, weil sie ihre Schwester im Winter schon mal mit ihren Eltern besucht hatte.
Aber jetzt, im schönsten Sommer, sah alles ganz anders aus. Bäume und Sträucher versperrten die Sicht. Überall wuchsen Blumen und Beeren. Sogar Pilze und alte Autoreifen waren zu finden. Sie pflückte hier und da ein Blümchen und überlegte, ob die Schwester vielleicht auch Pilze und Autoreifen brauchen könnte.
Plötzlich fand sie in einem Autoreifenhaufen ein riesiges blaues Ei. Ja, dachte sie, das könnte ich mitnehmen. Mit so einem großen Ei kann man Eierkuchen backen oder Spiegelei braten. Sie hatte es gerade mit Mühe angehoben, da hörte sie ein unheimliches Gebrüll. Vor Schreck ließ sie das Ei wieder fallen und dabei bekam es einen Riss.
Zitternd sah sie sich um und da stand ein wunderschöner blauer Drachen vor ihr. Er sperrte sein Maul auf und wollte sie schon auffressen, da war plötzlich ein ängstliches Piepsen zu hören. Sie schauten beide erschrocken zu dem Ei und sahen einen kleinen blauen Drachenkopf in dem Riss. Von da kam auch das aufgeregte Piepsen und Fauchen.
Sofort ließ der Drache das Mädchen stehen und eilte zu dem Ei. Ganz allmählich ging das Ei kaputt und ein kleiner süßer Drachen stand im Autoreifen. Er sah so niedlich aus, am liebsten hätte sie ihn mitgenommen. Aber sie schlich sich lieber heimlich davon.
Der große Drachen merkte zum Glück nichts davon. Er umarmte gerade sein Drachenbaby.
Nun wurde es langsam Zeit, den Weg zur Schwester zu finden. Aber weil Grünkäppchen unbedingt noch was mitbringen wollte, sah sie sich im Wald genau um und erblickte einen Würstchenbaum.
Ja die Würstchen schienen auch schon reif zu sein. Schnell pflückte Grünkäppchen einige davon und verbrannte sich fast die Finger.Die Würstchen waren heiß und dufteten herrlich.
Als sie die Würstchen gerade einpacken wollte knurrte es hinter ihr ganz schauerlich. Vorsichtig schielte sie ein wenig um die Ecke um zu sehen, was das sein könnte, was da so knurrte. Sie sah einen riesigen zotteligen Hund.
Der schaute sie zornig an und sagte: „Eh, was machst du da mit meinem Abendbrot?“ Grünkäppchen war sehr erschrocken. Sie entschuldigte sich bei ihm und fragte, ob er nicht mit zu ihrer Schwester kommen wolle. Da könnten sie dann gemeinsam Abendbrot essen. Der Zottelhund überlegte kurz und war einverstanden.
Fröhlich gingen sie gemeinsam weiter zum Haus der Schwester. Schon von Weitem kam ihnen der Duft von frisch gebackenem Brennnessel-Eis entgegen. Die Schwester freute sich über den Besuch. Beim Essen erzählte sie Grünkäppchen und dem Zottelhund das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf.
Grünkäppchen fand das Märchen lustig und fragte den Zottelhund, ob er sie nun, wie der Wolf im Märchen, auffressen würde. Der lag aber nur faul auf dem Rücken und ließ sich den Bauch kraulen. Dabei meinte er, das das Abendbrot so gut geschmeckt hat und er keinen einzigen Bissen mehr hinunter bekäme.
Grünkäppchen kuschelte noch eine Weile mit dem Zottel-hund, dann gingen alle schlafen.
- hier endet Opas Märchen wie jedes Märchen -
und wenn sie nicht gestorben sind – leben sie noch heute.




Winterschlaf

Es wird immer kälter. Nebel und Regen sind täglich unsere Begleiter. Wenn die Sonne mal scheint, dann wärmt sie uns kaum noch.
Den Garten haben wir jetzt fast ganz für uns. Die Menschen sind in ihrer Winterwohnung und auch Fussel ist mit ihnen ins Winterquartier gezogen. Schade! Nur selten kommen sie mal vorbei. Meist haben sie dann Regenschirme dabei.
Die Schmetterlinge sind verschwunden und die Frösche sind auch nicht mehr zu hören und zu sehen.
Die Bäume haben ihre Blätter nun alle verloren. Die Blumen sind verwelkt und die Früchte alle geerntet.
Wir bereiten uns jetzt täglich auf unseren langen Winterschlaf vor. Vorräte haben wir gesammelt und unser Haus ist auch schon auf die kommende Kälte vorbereitet. Bald wird es völlig geschlossen. Dann bleiben wir in unseren kuscheligen Betten und schlafen bis zum Frühling.
Wir werden von Tag zu Tag immer müder. Meine Geschwister bleiben schon fast den ganzen Tag in ihren Betten.
Ich will eigentlich noch nicht schlafen gehen, aber ich merke, das ich es auch nicht mehr lange aushalte.
Unsere Eltern geben uns jetzt jede Menge zu Essen, das gibt uns Kraft für den langen Schlaf, sogar Süßigkeiten sind mehr als sonst erlaubt.
Trotzdem merke ich, wie mir immer öfter die Augen zufallen.
Meine Eltern erzählen mir die Geschichte von einer kleinen Ameise, die ein wunderschönes Gartenjahr erlebt hat, eine tolle Urlaubsreise nach Italien machen konnte und die ihren Hundefreund Fussel ganz lieb hat.
Ich denke an die vielen Erlebnisse und fange an, mich schon auf das nächste Jahr zu freuen.

Was werde ich dann wohl alles erleben...
Aber das wäre dann schon wieder eine neue Geschichte.


2008 Gabi und Bernd Mathing Berlin.




Ich hoffe die Geschichte hat euch genauso gut gefallen wie mir.
Übrigens morgen ist Reizwort-Geschichten-Tag!
Wünsche euch einen schönen Freitag!  (2014)