Wer
schreibt, der bleibt
Das
sagte eine liebe Freundin zu mir.
Und
wie recht sie hat, das zeigt folgende Geschichte.
Meine
Schwiegermutter war Jahrgang 1905 und malte wunderschöne Bilder, die
sie bis nach Amerika verkaufte.
Vor
ungefähr 40 Jahren, drückte sie mir ein Büchlein mit
handgeschriebenen Gedichten in die Hand, die von ihrer längst
verstorbenen Jugendfreundin waren.
Damals
war ich jung verheiratet und hatte andere Dinge im Kopf , als
Gedichte zu lesen. Ich hielt den kleinen Ordner aber in Ehren. Leider
habe ich mich nie bei meiner Schwiegermutter nach der Verfasserin
erkundigt und bereue das sehr.
Denn
als mir kürzlich der Ordner in die Hände fiel und ich zu lesen
begann, erkannte ich erst welch wunderschöne Gedichte diese Frau
verfasst hatte.
Sie
muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein.
Auch
meine Schwiegermutter ist nun bereits seit über 34 Jahren verstorben
und ich kann nichts mehr über ihre Jugendfreundin erfahren.
Diese
hat ihre handschriftliche Werke mit E. Ammerich unterschrieben und
wäre heute wie auch meine Schwiegermutter wohl über 100 Jahre alt.
Aber
es wäre sehr schade, würden diese Gedichte einfach in der Versenkung
verschwinden.
Deshalb
möchte ich ab und zu eines ihre Werke in meinen Blog stellen.
Vielleicht
sieht sie ja vom Himmel herunter und freut sich.
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Foto meiner Tochter |
Silvesternacht
Silberhell
die Gläser klingen
In
der klaren Abendluft
Leise,
wie auf Engels Schwingen
Rauscht
es durch den Winterduft
Still
die Nacht und Sterne funkeln
Im
Mondenlicht der hohe Dom
Zauberhell
steht er im Dunkeln
Nebelschleier
über` m Strom
Frohen
Mut`s im Sterngeflimmer
Hoffnungsvoll
das Herz sich freut
Und
der Zukunft heller Schimmer
Tönt
wie silbernes Geläut
Das
alte Jahr, es geht zu Ende
Unaufhaltsam
an der Jahreswende
Pilgern
in die Ewigkeit
Mag`s
in alle Herzen dringen
Friede
in der Neujahrsnacht
Und
bei hellem Glockenklingen
Unter
goldener Sternenpracht
Löscht
aus in dieser Stunde
Den
Schmerz, der Begleiter war
Ruft
die Glock` mit ehernem Mund
Friede,
Glück im neuen Jahr