„Ach
meine Lieblinge, ihr seid ja pitschnass! Nun aber schnell ins
Badezimmer, ich bringe euch frische Wäsche.“
Wenig
später betreten die Kinder das Wohnzimmer, in dem der Opa mit seiner
geliebten Pfeife sitzt, die Zeitung auf den Knien.
Flick
und Flack, die beiden Jagdhunde springen begeistert an den Kindern
hoch.
Die
Oma bringt ein Tablett mit der dampfenden Teekanne und einem
Teller selbstgebackener Kekse.
„Kinder,
trinkt den Tee solange er noch heiß ist, damit ihr euch nicht
erkältet.“
Förster
Braun lacht .
„Trudchen,
nun verzärtel die Kinder doch nicht, so ein bisschen Regen schadet
ihnen bestimmt nicht.“
„Ach
du immer mit deinem Abhärten, deshalb müssen die beiden keine
Lungenentzündung bekommen!“
Opa
lacht und gibt der Oma einen Kuss.
„Trinkt
euren Tee, die Oma hat immer Recht!“
Gemütlichkeit
und Ruhe zieht in die Wohnstube ein.
Draußen
senkt sich die Dämmerung über das Land, gefolgt von der Nacht, die
ihre schwarzen Schleier ausbreitet.
(c) meine Tochter |
Am
nächsten Morgen weckt die Kinder strahlender Sonnenschein und
nach einem leckeren Frühstück sausen sie hinaus in den Wald.
Atemlos
erreichen sie die alte knorrige Eiche und klopfen heftig an.
Purzel
kommt sofort heraus.
„Guten
Morgen, ihr zwei. Schön , dass ihr kommt, aber Fräulein Eichhorn
und ihr Freunde haben alles wieder in Ordnung gebracht.
Wen
habt ihr denn heute mitgebracht?“
Vanessa
hat nämlich ihren BärenTeddy und Peter seinen Kasperl Larry dabei.
„Das
sind Teddy und Larry, immer wenn keine Erwachsenen in der Nähe sind,
können sie laufen und sprechen.“
Und
schon springt Larry von Peters Arm.
„Juchheissassa!“
jubelt er, endlich können wir uns wieder bewegen und vor
Begeisterung schlägt er einen Handstand, dem gleich darauf ein
Purzelbaum folgt.
„Es
war so langweilig, den ganzen Tag im Forsthaus zu sitzen,“ brummt
Teddy und streckt sich ächzend.
Die
Kinder lachen.
„Wenn
Oma wüsste, dass unsere Spielsachen lebendig werden, sie würde in
Ohnmacht fallen.“
Purzel
kichert.
„Da
wäre ich mir nicht so sicher, dazu lebt sie viel zu lange schon in
der Nähe des Zauberwaldes. Aber wisst ihr denn, warum eure
Spielsachen lebendig werden, warum ihr mich sehen könnt und weshalb
ihr immer wieder wundersame Abenteuer erlebt?“
Neugierig
betrachten die Kinder den Zwerg und schütteln den Kopf.
„Dann
kommt einmal mit mir!“
Auf
seinen kurzen Beinen stolpert der Zwerg durch das Unterholz.
Die
Kinder, Teddy und Larry folgen ihm.
Bald
erreichen sie eine Lichtung und sehen schon Lilofee`s hübsches
Häuschen.
Diese
sitzt mit Muhme Immerzerstreut im Garten und sieht ihnen lächelnd
entgegen.
„Wie
schön, dass ihr mich besuchen kommt. Ich habe schon gehört, dass
ihr bei euren Großeltern zu Besuch seid. Setzt euch doch.“
Peter
und Vanessa setzen sich verlegen.
Das
Mädchen betrachtet die schöne Fee, dann ruft sie überrascht.
„Ich
kenne dich, du bist doch die nette Dame, die uns in ihrem Schloss
übernachten ließ“
(das
erste Abenteuer von Vanessa und Peter, beim Osterhasen)
„Du
kannst dich also noch daran erinnern,“ lächelt Liofee.
„Aber
ich bin auch eure Tante. Eure Mutter ist meine Schwester und auch
eine Fee.
Bevor sie wieder nach Burghausen gefahren ist, hat sie mich
schnell besucht und mich gebeten auf euch aufzupassen. Verena kennt
euch zu gut und wusste, dass ihr den Zauberwald betreten werdet.“
Die
Kinder sind erstaunt. Ihre Mutter eine Fee?
Und
sie bestürmen Lilofee mit Fragen.
Muhme
Immerzerstreut aber sitzt lächelnd in ihrem Schaukelstuhl, schlürft
ihren Tee und denkt, welche Freude ihr Bruder doch an seinen
Enkelkindern hätte.
Vanessa
und Peter erfahren nun, dass ihre Mutter gegen den Willen ihres
Vaters einen Menschen geheiratet hat und von ihm verstoßen wurde und
auch ihre Zauberkräfte verloren hat.
„Aber
warum hat Mama uns das nie erzählt?“
„Ich
denke, euer Vater wollte, dass ihr wie ganz normale Menschenkinder
auswachsen sollt.“
Verena
verzieht schelmisch das Gesicht.
„Unser
Leben ist aber nicht immer normal.
Keiner unserer Freunde hat den
Osterhasen gesehen oder eine Zwerg, auch können deren Spielsachen
weder reden noch laufen.“
Sie
kichert.
Lilofee
lacht herzlich.
„Du
bist derselbe Schelm wie deine Mutter. Ach euer Großvater hätte
seine Freude an euch.“
„Ist
Mamas Vater auch so nett wie Opa Braun?“ will Peter wissen.
„Ja
das ist er bestimmt, aber auch sehr stur und dann kann er sehr
furchteinflößend sein.“ seufzt Lilofee.
Das
Känguru Mathilde hüpft in den Garten und bringt den Kindern
herrlich duftenden Kakao.
Nun
erzählen diese von ihrem Leben in Burghausen, von der Schule und
ihren Freunden.
Auch
von Gaukel und der Einladung zur Zwergenhochzeit ist die Rede und
ihre Tante verspricht sie mitzunehmen.
Leider
steht die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel und die Kinder müssen
heim, sonst sorgt sich Oma Braun.
Am
Nachmittag kommen Mama und Papa und die Kinder bleiben natürlich im
Forsthaus.
Morgen geht es weiter