Doch
am nächsten Tag laufen sie schnell zu Lilofee.
Diese
freut sich sehr, dass ihre Schwester im Forsthaus ist und nimmt sich
vor, sie später zu besuchen.
Aber
nun auf zu den Zwergen.
Wie
staunen Peter und Vanessa, als sie die Zwergenstadt betreten.
Ein
buntes Treiben herrscht hier.
Girlanden
werden aufgehängt und Tische und Stühle aufgestellt.
Aus
den Häusern dringen herrliche Düfte, dort wird gekocht und
gebacken, denn morgen soll ja Hochzeit sein.
Lilofee
führt die Kinder zum Zwergenschloss.
Melisande
und die Königin sind gerade bei der Kleiderprobe und sie treffen nur
König Murzel und Prinz Mirzel , die gerade die Gästeliste prüfen.
„Hallo,
Lilofee, gut dass du kommst, die Einladungen müssen verschickt
werden,“ begrüßt sie der König.
Lilofee
sieht lächelnd auf den Korb mit Briefen und nickt.
„Seid
ihr nicht ein wenig spät dran? Aber ich werde ihn mitnehmen und die
Vögel damit beauftragen.
Darf
ich euch meine Nichte Vanessa und meinen Neffen Peter vorstellen.“
König
Murzel schüttelt ihnen herzlich die Hand.
„Willkommen,
ihr seid die Kinder von Verena.
Gaukel hat mir schon von euch
erzählt.“
Mit
einem liebevollen Blick deutet er auf Mirzel.
„Das
ist mein Sohn Prinz Mirzel, der so lange verschollen war und morgen
seine Melisande heiraten wird.
Euer
Großvater wird auch zur Hochzeit kommen.“
Erschrocken
sehen die Kinder und ihre Tante sich an.
Lilofee
bittet den Zwergenkönig ihrem Vater nicht zu verraten, dass Vanessa
und Peter die Kinder von Verena sind.
„Mein
Vater kennt seine Enkelkinder noch nicht und wir wollen ihn langsam
darauf vorbereiten.“
Der
Zwergenkönig nickt und dabei rutscht ihm die Krone in die Stirn.
Vanessa
kann nur mit Mühe ein Kichern unterdrücken.
Durch
die Halle eilt ein hübsches Zwergenfräulein, verfolgt von Gaukel,
der sich nun graziös vor dem König verneigt und klagt.
„Majestät,
Melisande will sich meine wundervoll einstudierten Tänze nicht
vorführen lassen, wie entsetzlich!
Oh,
da sind ja meine kleinen Freunde. Wollt ihr vielleicht meine
Tänzerinnen sehen?“ fragt er hoffnungsvoll.
„Nein,
wir lassen uns morgen überraschen, die Kinder kommen mit uns. Wir
wollen Erdbeeren pflücken.“ ruft Mirzel, nimmt Melisande an der
Hand und schnell verlassen sie das Schloss.
Liliofee
aber eilt zu Königin Rosamund.
So
muss sich also der König die Generalprobe anschauen.
(c) Roswitha B. |
Mit
rot verschmierten Mäulchen und glänzenden Augen sitzen die Kinder
in Viktors Garten und pflücken fleißig Erdbeeren.
Die
Körbe, die sie und das Prinzenpaar schon gefüllt haben, werden von
einigen Zwergenjungen zu Bäcker Strudel gebracht.
Im
Schatten der Gärtnerei steht ein großer Steinpilz, den Viktor und
sein Gehilfe mit einer Säge zerkleinern und die Stücke werden mit
einem Leiterwägelchen ins Schloss zu Küchenmeister Petersilie
gebracht.
Ach
es gibt soviel zu sehen und schnell ist der Nachmittag vorbei und
Lilofee holt sie ab.
Mit
viel Gekreische und Spritzen wird sich am Brunnen gewaschen, dann
verlassen sie das Zwergenreich.
Lilofee
hat den Korb mit den Einladungen dabei und gibt ihn unterwegs bei
Frau Rotkehlchen ab.
Nachdem
Vanessa und Peter versprochen haben, gleich am nächsten Morgen
wiederzukommen, laufen sie schnell durch den Wald zum Forsthaus.
Heute
Abend wird Mama besonders fest gedrückt beim gute Nachtkuss .
Vanessa
liegt noch eine Weile wach und grübelt.
Wäre
es nicht schön, die Mutter und den Feenopa zu versöhnen?
Als
sie dies am nächsten Tag Peter erzählt, meint dieser nur brummig.
„Erst mal sehen wie nett der Opa ist!“
Heute
ziehen sie sich besonders festlich an, was die Erwachsenen
kopfschüttelnd beobachten.
Opa
Braun meint sogar.
„Man
könnte meinen, ihr wärt auf einer Hochzeit eingeladen.“
Vanessa
kichert nervös und Peter brummt etwas Unverständliches und mit
einem schnellen „Tschüss!“ verlassen sie das Haus.
Verena
steht im Garten und sieht ihnen sinnend nach.
Leise
kommt Michael legt den Arm um ihre Schultern.
Verena
schmiegt sich an ihn.
„Ob
sie wohl im Zauberwald sind?“ fragt er leise.
„Ich
denke doch. Dass es einmal passiert, habe ich schon lange geahnt,
aber keine Angst, meine Schwester wird auf sie aufpassen.“
Ein
Zeisig fliegt in den Garten, setzt sich auf einen Ast und beginnt
eifrig seine Federn zu putzen.
„Hallo,
kleiner Zeisig,“ ruft Verena, „so eitel heute?“
„Ja,
muss doch gut aussehen, bin zur Zwergenhochzeit eingeladen.“
Er
fliegt davon.
Vergnügt
wendet sich Verena an ihren Mann.
„Es
gibt tatsächlich eine Hochzeit, eine Zwergenhochzeit!“
Lachend
gehen sie ins Haus.
Morgen geht es weiter