Das
Frühstück sagt man sei die wichtigste Mahlzeit am Tag, denn es
bringt Energie für den ganzen Tag.
Ob
dies stimmt, weiß ich nicht, ich frühstücke gerne und halte mich
dann auch an den Spruch:
Frühstücken
wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein
Bettler.
Da
ich Frühaufsteher bin und früh zu Bett gehe, entspricht das wohl
meinem Lebensrhythmus.
Mein
Mann konnte morgens nichts essen, nur eine Tasse Kaffee, nach der er
dann langsam ansprechbar wurde.
Seine
Hauptmahlzeit lag am Abend.
Trotzdem
ist das Frühstück sehr wichtig, besonders für Kinder.
Doch
viele Kinder gehen ohne Frühstück in die Schule und oft auch ohne
Pausenbrot.
Viele
Eltern denken gar nicht daran, dass das Frühstück wichtig für ihr
Kind ist und schlafen oft noch, wenn das Kind aus dem Haus geht. Oder
sie sind bereits in der Arbeit und das Kind ist allein für sein
Frühstück verantwortlich und wenn auch der Kühlschrank voll ist,
denkt es nicht daran sich etwas zu machen.
Uschi
Glas hat vor Jahren zusammen mit ihrem Mann den Verein 'Brotzeit'
gegründet.
Noch
eine kleine Geschichte dazu
Viel
Spaß beim Lesen
(C) Barbara W. |
Vergnügt
hüpft die neunjährige Merle in den Garten vor ihrem Elternhaus.
Die
Mutter, die gerade vor einem Beet kniet sieht ihr lächelnd entgegen.
„Du
bist aber heute früh.“
„Die
letzte Stunde ist ausgefallen.“
„Dann
kannst du mir ja helfen,“ meint Frau Berger lächelnd.
Merle
nickt fröhlich, stellt den Schulranzen ab und bald kniet sie neben
ihrer Mutter.
Während
sie beide die Pflanzen vom Unkraut befreien und die Erde rundum
lockern, erzählt das Mädchen ihrer Mutter, dass sie sich als Patin
für ein Kind aus der ersten Klasse gemeldet hat.
Das
Mädchen heißt Susanne und Merle wird ihm helfen beim Lesen lernen
und auch so wenn es nicht zurecht kommt.
Die
Mutter freut sich über ihre so vernünftige Tochter.
Merle
nimmt ihre Patenschaft sehr ernst.
In der Pause setzt sie sich zu der
sehr schüchternen Susanne und kümmert sich um sie.
Langsam
fasst das kleine Mädchen Vertrauen zu ihr.
Merle fällt auf, dass
Susanne nie ein Pausenbrot dabei hat, aber sie denkt sich nichts
dabei, denn vielleicht hat sie ja zuhause so gut gefrühstückt, dass
sie keinen Hunger hat.
Doch
eines Tages kommt sie etwas später in den Pausenhof und beobachtet
Susanne die immer wieder ängstlich um sich blickend zu dem
Papierkorb schleicht und dort herum wühlt.
„Was
machst du denn da?“ fragt Merle.
Susanne
lässt das angebissene Brot, das es in der Hand hält erschrocken
fallen.
Beschämt
senkt sie den Kopf, ihr Wangen werden rot und in ihren Augen sammeln
sich die Tränen.
„Ich
wollte nicht stehlen, aber ich habe gesehen, wie ein Mädchen ihr
Brot weg geworfen hat und dann zum Kiosk gelaufen ist.“ stammelt
sie.
„Du
hast Hunger.“
Susanne
senkt noch tiefer den Kopf.
„Komm
mit!“
Merle
nimmt ihr Patenkind an der Hand und setzt sich mit ihr auf die Bank,
dann nimmt sie ihre Brotbox und reicht dem Mädchen ihr belegtes
Brot.
Zögernd
greift diese zu und dann verzehrt sie es voller Heißhunger.
„Wann
hast du denn zuletzt etwas gegessen?“
„Gestern
Abend, Mama hat nach der Arbeit Pizza mitgebracht,“ erzählt
Susanne mit beiden Backen kauend.
Und
dann erfährt Merle, dass die Mutter ihres Schützlings als
Verkäuferin arbeitet und nebenbei noch putzen geht und oft zu müde
zum kochen ist und auch das einkaufen vergisst.
„Aber
bitte, du darfst niemand davon etwa sagen, sonst kommen die vom
Jugendamt und holen mich ab.“
Merle
verspricht es, als sie in die angstvollen Augen von Susanne blickt.
Frau
Berger aber wundert sich die nächste Zeit, weil Merle immer eine
doppelte Portion ihres Pausenbrots verlangt.
Eines
Tages stellt sie ihre Tochter zur Rede und nur langsam und zögernd
erzählt Merle ihrer Mutter von Susanne und auch deren Angst, dass
das Jugendamt sie ihrer Mama wegnehmen würde.
„Unsinn,
aber weißt du wo Susannes Mutter arbeitet?“
„Im
Kaufhaus Poldinger in der Parfümerie.“
Frau
Berger geht gleich am nächsten Tag, kurz vor Ladenschluss in die
Parfümerie und fragte nach Frau Hansen.
Während
sie sich verschiedene Proben zeigen lässt und sich dann schließlich
für einen Duft entscheidet, sagte sie leise zu der jungen Frau.
„Hätten
sie nach Feierabend etwas Zeit, ich würde sie gerne auf eine Tasse
Kaffee gegenüber einladen, unsere Kinder sind befreundet.“
Nur
zögernd nickt diese, doch als sie später dann in dem kleinen Cafe
sitzen, fasst die junge Frau schnell Vertrauen zu Merles Mutter.
Und
nun erfährt diese die traurige Geschichte.
Nach
der Scheidung war sie mit Susanne hierher gezogen und brachte sich
nun recht und schlecht durch.
Da
ihr Mann keinen Unterhalt zahlte, war sie gezwungen noch nebenbei zu
putzen, da das Gehalt einer Verkäuferin kaum reichte.
Als
Frau Berger nun erzählt, dass Susanne immer hungrig in die Schule
kommt, senkt deren Mutter beschämt den Kopf.
„Ich
bin oft so müde und auch verzweifelt, dass ich wohl nicht gut genug
für mein Kind sorge,“ flüstert sie.
Frau
Berger aber hat eine Idee.
Bereits
ab dem nächsten Tag durfte Susanne nach der Schule mit Merle nach
Hause.
Sie
aßen zusammen Mittag, machten die Hausaufgaben und spielten und am
Abend dann brachte Frau Berger Susanne zurück zu ihrer Mutter.
Frau
Hansen die in Frau Berger eine Freundin gefunden hatte blühte auf
und Susanne verlor ihre Schüchternheit und Traurigkeit.
©
Lore Platz 20.05.2019
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