Advenire heißt das lateinische Wort, das Erwartung bedeutet und aus dem sich das Wort Advent abgeleitet hat.
Wir warten auf die Ankunft des Herrn.
Ursprünglich hat man sich durch eine sechswöchige Fastenzeit auf das Weihnachtsfest vorbereitet.
Auf dem Konzil von Lerida im Jahr 524 wurde dann eine vierwöchige Fastenzeit fest gelegt.
Zu dieser Zeit glaubte man noch, dass die Erde viertausend Jahre vor Jesus Geburt erschaffen wurde.
Hat
Weihnachten noch den Zauber von früher?
Früher
war alles besser, hörte ich oft die älteren Leute sagen.
Nun
gehöre ich auch schon zu der Generation, die mehr zurück als nach
vorne blickt und im Glanz der Erinnerung alles etwas verklärt sieht.
Sicher
war nicht alles besser als heute, der Fortschritt bringt ja auch
seine Vorteile, aber etwas war früher bestimmt besser, das
Weihnachtsfest.
Wenn
im Oktober bereits Lebkuchen und Weihnachtsgebäck in den Regalen der
Kaufhäuser locken, dann geht doch ein wenig der Vorfreude verloren.
Wie
schön war es, wenn unsere Mutter in der Adventszeit mit dem Backen
begann und das ganz Haus mit dem Duft von Zimt und Vanille erfüllt
war.
Das
Backwerk wurde dann in Dosen abgefüllt und diese versteckt. Und erst
am Heiligen Abend bekam jeder seinen, mit Leckereien, gefüllten
Weihnachtsteller.
Die
Adventszeit war überhaupt eine schöne und für mich unvergessliche
Zeit.
Während
unsere Mutter backte, saßen wir um den Küchentisch herum und sangen
oder unser Vater las uns Märchen vor.
Es
war wohlig warm, das Holz knisterte im Ofen und der Duft der frisch
gebackenen Plätzchen erfüllte den Raum.
Wenn
mal ein Blech daneben ging, dann durften wir die leicht angekokelten
essen. Das war ein Fest.
Besonders
viel Mühe gab sich mein Vater jedes Jahr mit der Krippe. Um den
Stall herum baute er eine wundervolle Welt auf, aus Moos,
Tannenzweigen und kleinen Ästchen, aus denen er Gatter für die
Schafe und sogar eine kleine Brücke bastelte.
Für
das Wasser des Baches benutzte er das Aluminiumpapier seiner
Zigarettenschachtel.
Es
gab viele Weihnachtsfeste, die mir in lieber Erinnerung sind. Aber
bei meinem ersten Weihnachtsfest jagte ich meiner fünf Jahre älteren
Schwester einen riesigen Schrecken ein.
Ich
kam 11 Tage vor dem Hl.Abend zur Welt, damals lag meine Schwester
Karin mit Scharlach in der Isolierstation des Krankenhauses und
wusste nicht, dass sie inzwischen eine kleine Schwester bekommen
hatte.
Als
Karin aus dem Krankenhaus entlassen wurde, feierten meine Eltern das
Fest für sie nach.
Mit
fromm gefalteten Händen und strahlenden Augen schritt Karin singend
auf den Baum zu.
Ich
lag halb verdeckt dahinter in einem Korb und fing zu schreien an.
Abrupt
blieb meine Schwester stehen und mit einem entsetzten „Mutti!“
drehte sie sich um und vergrub ihren Kopf im Kleid unserer Mutter.
Später
aber hat sie die lebendige Puppe geliebt.
©
Lore Platz
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