Leider ist Kater Oskar, der mich zu dieser Geschichte inspirierte gestern an einen Nierenversagen gestorben und in meiner Familie herrscht große Trauer.
Reizwörter; Fleck, Baum. niedergeschlagen, knurrig, fröhlich
Oma gesucht
Mit gesenktem Kopf betrat Nina den Garten. Sie wirkte niedergeschlagen, als sie aus dem Versteck den Schlüssel holte und in das leere Haus ging.
Oskar, der getigerte Kater, saß auf dem Apfelbaum und beobachtete seine kleine Freundin besorgt. Ein Flügelrauschen ließ ihn den Kopf drehen. Neben ihm landete sein Freund Ferdinand, der Sperber.
."Was guckst du so traurig," wollte sein Freund wissen.
Oskar seufzte: " Ich mache mir Sorgen um meine kleine Menschenfreundin."
"Ist sie krank?"
"Nein, sie wünscht sich eine Oma."
"Was ist eine Oma?"
"Eine alte Frau"
"Warum wünscht sie sich eine alte Frau?" Und nun erzählt Oskar seinem Freund, dass die Eltern des Mädchens keine Verwandten hatten und da sie beide arbeiten , um das Haus abzuzahlen muss die zehnjährige nach der Schule in einen Hort. Da gefällt es ihr aber überhaupt nicht. Und nun hat ihre Freundin Petra von ihrer Oma erzählt die jetzt bei ihnen wohnt und sie deshalb nicht mehr in den Hort gehen muss. Natürlich ist Nina nun sehr traurig, denn Petra war die einzige im Hort, die nett zu ihr war
.Der Sperber hatte aufmerksam zugehört und meinte nun ; " Ich kenne eine alte Frau, die wohnt in der Nähe des Waldes, die ist auch ganz allein und sehr nett. Sie füttert die Vögel, die hier überwintern. Wäre das nicht eine Oma für deine Menschenfreundin?"
"Ich werde sie mir mal ansehn, aber nun muss ich zu Nina, damit sie nicht ganz allein ist." Der Sperber erhob sich in die Luft und der Kater sprang vom Baum
Am nächsten Morgen machte Oskar sich auf den Weg zu dem Haus am Waldrand. Obwohl es sehr alt war, sah es doch sehr sauber aus und auch der Hof war gepflegt. Eine alte Frau kam aus dem Garten und verschwand im Haus Im Vorbeigehen streichelte sie noch eine rotbraune Katze, die auf der Bank saß.
Oskar schlenderte zu ihr hinüber. " Ist deine
Menschenfreundin nett." "Oh ja, sie ist sehr lieb und hat mir vor
einigen Jahren das Leben gerettet, als sie mich halb verhungert im Wald
fand."
"Hat sie Familie?"" Nein leider, sie ist meistens allein, aber das stört sie nicht und Hanna, die Tochter ihrer Nachbarn und ihr Freund sehen ab und zu nach ihr. Warum willst du das wissen?"
" Ach ich suche eine Oma für meine kleine Menschenfreundin."
Und Oskar erzählte der aufmerksam lauschenden Kätzin von Nina und ihrem Wunsch nach einer Oma. und seiner Idee, die beiden zusammen zu bringen.
Wohlgefällig betrachtete der Kater sein Gegenüber. "Wie heißt du eigentlich?" "Ich habe keinen Namen." "Dann werde ich dich Sternchen nennen." "Was für ein schöner Name, aber wie kommst du darauf?" " Der Fleck auf deiner Stirn sieht einem Stern sehr ähnlich."
Als Oskar nach Hause lief, hatte er immer noch keine Idee wie er Nina und die alte Frau zusammen führen könnte.
War es Fügung, war es Zufall oder war es Schicksal.
An einem Samstag gingen Nina und ihre Mutter in den Wald, um Blaubeeren zu pflücken. Bald hatten sie einen guten Platz gefunden, an dem es Blaubeeren in Hülle und Fülle gab. Ihr Korb wude immer voller und Nina freute sich schon auf den tollen Kuchen, den sie zuhause mit Mama backen wollte.
Es war ein schöner warmer Tag. Die Sonne malte Kringel auf den moosbewaschenen Boden, zwei Eichhörnchen spielten fangen auf den Bäumen und die Vögel zwitscherten voller Freude. Es raschelte und ein Dachs schob sein knurriges Gesichte zwischen die Büsche. Als er die Menschen sah, verschwand er sofort. Nina und ihre Mutter lachten fröhlich.
Plötzlich hörten sie einen lauten Schrei.Sie ließen den Korb stehen und liefen los. Eine alte Frau lag am Boden und hielt mit schmerzverzerrten Gesicht ihren Fuß. Frau Birkenhein beugte sie über sie.
"Können sie auftreten?" "Ich denke schon, ich bin über eine Baumwurzel gestolpert und habe mir den Knöchel verstaucht."
Gemeinsam halfen Nina und ihre Mutter der Verletzten, die sich als Frau Manglod vorstellte, auf die Beine und führten sie langsam zu ihrem Haus. Sie halfen ihr, sich auf das Sofa zu setzen und das Bein hochzulegen. Während Nina schnell zurück in den Wald lief, um den Korb mit den Blaubeeren zu holen, machte ihre Mutter einen kalten Wickel.
"Leben sie ganz alleine hier? Sie sollten die nächsten Tage nicht zu fest auftreten." " Sind sie Ärztin?" " Nein, Krankenschwester. aber wollen wir nicht du sagen, wenn wir uns schon unter solchen Umständen kennengelernt haben?" "Gern, ich bin die Magda." " Ich bin Andrea."
Die beiden Frauen waren sich sofort sympathisch und als Nina zurück kam waren sie bereits die besten Freundinnen. Es wurde nun ausgemacht, dass Hanna am Morgen und Abend vorbeikommen sollte und Nina bot an, gleich nach der Schule nach der Patientin zu sehen.
Nina musste nicht mehr in den Hort sondern verbrachte jeden Nachmittag bei ihrer Oma Magda bis ihre Eltern sie abends abholten. Auch Bernd Birkenhein war die alte Frau sofort sympathisch.
Und eines Tages, die Herbststürme hatten bereits die Blätter von den Bäumen geweht und graue Nebelschleier lagen über dem Land. baten die drei Birkenheins die alte Magda doch ganz zu ihnen zu ziehen.
Jubelnd fiel Nina ihrer Oma um den Hals, als diese sofort zustimmte. Sie verkaufte ihr Haus zu einem günstigen Preis an Hanna und ihren Freund, die im Frühjahr heiraten wollten.
Und Sternchen zog zur großen Freude von Oskars auch mit ein.
(c) Lore Platz
Sicher wollt ihr lesen, was Regina zu den Wörtern eingefallen ist
.
Liebe Lore,
AntwortenLöschenDa ist dir wieder eine tolle Geschichte gelungen. Für mich war der Satz des Tages: was will sie mit einer alten Frau!
Genial, liebe Grüße
Regina
Danke liebe Lore, für die so schöne Geschichte. Das wird ihn freuen, wenn er die Bilder sieht und Oskar erinnert mich an meine Micky. Liebe Grüße Roswitha und wieder so schöne Zeichnungen!!
AntwortenLöschenLiebe Lore, na da hast du ja wieder Schicksal gespielt, oder war es doch eher die Katze? ;-) - Man weiß es nicht so ganz genau. :-)))
AntwortenLöschenDank dir für diese harmonische Geschichte mit den herrlich trefflichen Bildern.
Hab einen schönen Tag - wir hören uns!
Martina
Liebe Lore, wieder wunderbar die Reizwörter verankert. Ach, wenn es doch im Leben öfter so Fügungen, oder solche klugen "Freunde" gäbe. Dann wäre manch einsame Mensch glücklicher. Danke dafür, auch danke an Regina.
AntwortenLöschenWie unterschiedlich man doch diese Worte verarbeiten kann , immer spannend
Es grüßt Monika, die sich freut, wie gut die Bilder in die Geschichte eingefügt wurden.
Wieder eine anrührende Geschichte und so en Superfoto von dem Sperber. Lore, Deine Geschichten sind mir die liebsten!
AntwortenLöschenWieder so schön.... liebe Lore! kann alle Deine Geschichten mehrmals lesen sie werden nie langweilig!
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