Sonntag, 14. April 2024

Plauderecke Natur

 Juchhuuuu!!!! Der Techniker war  da und das Internet und alle anderen Wehwechen sind geheilt. 

Verflixt wie sehr man sich doch an so einen Laptop gewöhnen kann, besonders wenn man noch immer den Kopf voller Geschichten hat. Natürlich geht das Schreiben nimmer so schnell wie früher, da ich noch mit zehnfinger System schreiben konnte. Jetzt für immer ins Bett verbannt, benutzt ich nur eine Hand, mit der  anderen halte ich den Laptop. 

Doch niemand braucht deshalb Mitleid haben. Als die gute Fee an meiner Wiege stand und ihr klar wurde, dass ich es nie leicht haben würde, da legte sie die Gaben neben mich, die ich benötigte, um aus einen verträumten, schüchernen, ängstlichen Mädchen eine starke Frau zu werden. Optimismus , Humor, Stärke, und Fantasie. 

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag! Schenkt dem Tag ein Lächeln, dann lächelt er zuück.



 

 

 Plauderecke   (geschrieben am 4.8.21)

Es geht mir wieder gut und ich will heute ein wenig plaudern. Schlimme Zeiten haben wir im Moment, als wenn dieser Virus, der die ganze Welt beherscht, nicht schon schlimm genug wäre, Nein, nun toben sich auch noch die Elemente aus.

Feuerbrände, Flutkatastrophen suchen die Erde heim. Ist es ein Zeichen des Klimawandesl, müssen wir endlich umdenken? Ich weiß es nicht.

Ich habe es in meiner Kindheit noch erlebt, wie sorgsam wir mit der Natur umgegangen sind. Wenn ein Baum gefällt wurde, dann wurde sofort ein neuer gepflanzt. Plastik kannten wir nicht. Einmachglässer, die immer wieder ausgewaschen wurden, Büchsen in die selbstgemachte Wurst kam und die immer wieder verwendet wurden beim nächsten Schlachfest. Und zum Einkafen nahmen die Frauen, den guten alten Korbe aus Stroh. Fleisch gab es nur sonntags. Wir mussten nicht hungern und jeden Tag gab es ein schmakhaftes Gericht.

Wenn man einen Supermarkt betritt finden wir eine riesengroße Auswahl an erschwinglichen Produkten im Überfluss. Vielleicht werden deshalb jährlich 73 kg pro Haushalt weggeworfen. Weil wir die Lebensmitel nicht mehr schätzen. 

Eine Bekannte von mir arbeitet in einem Schulkiosk und erzahlte mir, dass die Kinder ihre Brote von zuhause wegwerfen und sich lieber Fastfood am Kiosk kaufen.

Geht es uns zu gut, dass wir die einfachen Dinge nicht mehr schätzen?

 

 


Elfinchen und Mutter Erde


Vor der Stadt K. breitete sich eine großflächige Grünanlage aus.

Das viele Hektar große Grundstück zu dem auch der angrenzende Wald gehörte wurde von einem wohlgesinnten Bürger dem Naturschutz vermacht.

Sehr zum Ärger seiner Erben, die dachten nach dem Tod des alten Herrn so richtig schalten und walten zu können. 

Wollten sie doch das millionenschwere Projekt an einen großen Konzern verkaufen, der dort ein riesiges Hotel mit einer Golfanlage bauen wollte.

Nun aber war hier ein Naturschutzgebiet entstanden, in dem Pflanzen, Käfer, Schnecken, Regenwürmer, Bienen, Hummeln, Schmetterling, Wühlmäuse, Maulwürfe sich frei entfalten konnten und nur ihre natürlichen Feinde fürchten mussten, die ebenso zum Kreislauf der Natur gehörten.

Im nahen Wäldchen tummelten sich Rehe, Füchse, Hasen und Eichhörnchen.

Die Vögel zwitscherten voller Freude ihre Lieder und Frau Eule schimpfte ab und zu, wenn sie nicht schlafen konnte.

Ein kleines Paradies war hier entstanden, wovon es leider in der heutigen Zeit nur noch wenige gibt.

 


Auf dieser Wiese lebten aber auch die Elfen und ihre Aufgabe war es die Blumen zu pflegen und die kleinen Tiere zu behüten und helfen wenn sie in Not waren.

Elfinchen war eine dieser Elfen.

Sie war die Jüngste und noch nicht lange hier. 

Elfen werden ja geboren, wenn ein Tautropfen in einer Blüte von einem Sonnenstrahl geküsst wird. 

Eflinchen war sehr eifrig, aber auch sehr tolpatschig und wurde deshalb immer von den anderen Elfen verspottet.

Heute hatte sie die Aufgabe, die schöne blaue Glockenblume mit Tau zu begießen. 

Eifrig flog sie hin und her und sammelte viele Tautropfen, die sie dann über die Blume schüttete. 

Zuerst war die Blume glücklich und froh und streckte ihre Blüte der Sonne entgegen.

Doch als Elfinchen in ihrem Eifer immer mehr Wasser über sie schüttete, da wurde sie böse und schimpfte.

Nun höre aber auf, ich habe ja schon ganz nasse Füße, du sollst mich tränken aber nicht baden, du dummes Ding!“

In diesem Moment kamen Lupina und Millana vorbei und riefen lachend.

Seht doch, Fräulein Tolpatsch wollte die ihr anvertraute Blume ertränken.“

Die anderen Elfen kamen angeflogen und betrachteten kichernd die kleine Elfe, die mit blutrotem Gesicht und Tränen in den Augen ihre Blume betrachtete.

Die Elfenkönigin kam herbei.

Was ist los hier!“

Lachend erzählten die Elfen ihr von Elfinchens Missgeschick. 

Seufzend betrachtete die Königin die kleine Elfe.

Elfinchen, was soll ich nur mit dir machen, gestern hättest du beinahe Herrn Hirschkäfer ein Bein ausgerissen, als er auf den Rücken fiel und du ihm aufhelfen wolltest.

Eduard dem Regenwurm wolltest du aus der Erde helfen und hättest ihn dabei beinahe geköpft.

Am besten, du machst mal eine Pause, bis ich weiß welche Aufgabe du übernehmen kannst.“

 


Elfinchen drehte sich um und ging mit gesenktem Kopf weg, verfolgt von dem Gelächter der anderen.

Als die anderen Elfen sie nicht mehr hören und sehen konnten, warf sie sich ins Gras und weinte bitterlich.

Eine Hand legte sich auf ihre Schultern und Elfinchen sah durch ihren Tränenschleier hindurch eine nicht mehr ganz junge Frau vor sich stehen.

Ihr erdfarbenes Haar in das Blumen eingeflochten waren durchzogen einige Silberfäden und in ihrem schönen Gesicht hatten sich einige Falten eingegraben.

Elfinchen, warum weinst du denn?“

Ihr kennt mich?“

Ich kenne alle meine Geschöpfe, ich bin Mutter Erde.“ 

Die Elfe setzte sich auf und starrte ehrfürchtig die hohe Frau an.

Mutter Erde lächelte und setzte sich neben Elfinchen ins Gras.

Willst du mir denn nicht erzählen, was dich bedrückt?“

Die Elfe senkte traurig den Kopf und flüsterte:

Ich bin so ungeschickt, immer passieren mir schlimme Sachen und die anderen Elfen lachen mich aus. Eben habe ich die Blume, die mir anvertraut wurde, beinahe ertränkt.“

Mutter Erde lachte leise.

Wie kannst du zartes kleines Wesen denn die Blumen ertränken. Weißt du nicht, dass, wenn es regnet die Pflanzen viel mehr Wasser abbekommen und es ihnen niemals schadet. Denn Frau Sonne wird später ihre nassen Füße trocknen.“

Elfinchen hob den Kopf und rief empört.

Das stimmt, dann war es aber gemein von der Blume mich zu beschimpfen und von den anderen mich auszulachen!“

Das war es,“ schmunzelte Mutter Erde.

Weißt du Elfinchen, dass ich extra wegen dir hierher gekommen bin?“

Wegen mir?“ staunte die Elfe.

Ja, denn alle hundert Jahre wird eine ganz besondere

kleine Elfe geboren und die darf mir dann hundert Jahre dienen. Willst du das?“

Ja, aber kann ich das denn, ich weiß doch noch so wenig?“

Ich werde dich lehren.

Bellinda, die mir bisher diente und half die Erde zu bewahren, ist nun ins andere Reich gewechselt, um dort ihre wohlverdiente Ruhe zu finden.

Und du wurdest gerade zum richtige Zeitpunkt geboren.“ 

Was habe ich denn zu tun?“

Die Natur arbeitet in einem ewigen Kreislauf und darin hilft jeder jedem.

Die Bäume im Wald holen sich Gase aus der Luft, Wasser und Nahrung schenkt ihnen die Erde und die Sonne hilft ihnen beim Wachsen.

Die Bäume aber wiederum ernähren die Waldtiere mit Laub, Nüssen und Beeren. Selbst die welken Blätter und kleinen Zweige haben ihre Bestimmung, sie verwandeln sich in organische Stoffe, die von den kleinen Lebewesen, die sich auf dem Boden tummeln, gefressen werden und sich in Pflanzennahrung verwandeln.

So wird alles umgewandelt und nichts ist überflüssig. 

Hast du verstanden?

Die Erde ernährt die Pflanzen, die Pflanzen ernähren die Tiere, die Tiere ernähren die Erde.

Das ist ein ewiger Kreislauf.

Ebenso ist es mit dem Wasser. Die Sonne erwärmt das Wasser, unsichtbarer Dampf steigt auf und wird zu Wolken.

Hier verwandelt sich dann das Wasser wieder zu Tropfen und fällt als Regen auf die Erde. Siehst du wie wunderbar die Natur eingerichtet ist.“

Elfinchen nickte und freute sich, dass sie alles verstanden hatte, doch eine Frage quälte sie.

Mutter Erde?“

Ja mein Kind?“

Herr Maulwurf hat neulich sehr geschimpft über die

Menschen und dass die Natur bald untergehen wird!“ 

Ein dunkler Schatten fiel über das Gesicht von Mutter Erde.

Ja, die Menschen, sie greifen viel zu oft in den natürlichen Kreislauf der Natur ein, aber Herr Maulwurf hat trotzdem nicht Recht, die Natur wird niemals untergehen.

Sie ist stark und besteht schon seit tausenden von Jahren, und hat sich bisher immer von den Wunden und Schmerzen, die die Menschen ihr zugefügt haben wieder erholt.

Und wenn diese es gar zu toll trieben, dann haben sich Feuer, Wasser und Wind zusammen getan und den Menschen gezeigt, dass die Natur die Stärkere ist.

Früher lebten die Menschen mit der Natur im Einklang, doch mittlerweile haben sie die Liebe zur Natur verloren!“

Mutter Erde deutete auf die Hochhäuser der weit entfernten Stadt.

Sie leben in großen Betonbauten, weit weg von der Natur. Und wenn man etwas nicht kennt, wie soll man es dann auch schätzen.

In jeder Generation werden Menschen geboren, die die Natur missachten, ausbeuten, vergiften, zerstören.

Aber es werden auch Menschen geboren die das nicht zulassen.

Das ist wohl der Kreislauf der Menschen, dass die Guten immer gegen die Bösen kämpfen müssen.

Wenn die Menschen noch klein sind, dann sind sie noch reinen Herzens und hier beginnt eine sehr wichtige Aufgabe für dich.

Du musst dich in die Herzen und Träume dieser kleinen Menschen einschleichen und ihnen über die Natur erzählen und wie wichtig diese auch für das Überleben der Menschheit ist.“

Mutter Erde schwieg und ließ versonnen ihren Blick über das schöne Land vor ihren Augen streifen.

Auch Elfinchen schwieg, soviel hatte sie nachzudenken über all das was sie erfahren hatte und dann lächelte sie und freute sich, dass sie Mutter Erde bei der wichtigen Arbeit helfen durfte und sie fühlte sich glücklich.

Diese wandte sich nun an die kleine Elfe.

Hast du dich entschieden, willst du mir die nächsten hundert Jahre helfen, die Natur zu bewahren?“

Elfinchen nickte mit strahlenden Augen.

Mit einer weit ausholenden Bewegung zeigte Mutter Erde auf das schöne Land vor ihnen.

Als der Besitzer dieses Grundstücks noch ein kleiner Junge war, gab es die große Stadt noch nicht.

Hier waren nur einige kleine Häuser und in einem davon lebte der Junge mit seinen Eltern und den Großeltern.

Sein Großvater streifte mit ihm jeden Tag durch die herrliche Natur und zeigte ihm die Pflanzen, welche heilen können und welche giftig sind. Auch nahm er ihn oft mit in dem Wald und und erklärte ihm den Kreislauf der Natur und wie wichtig die Bäume für diese und das Klima sind. Und wenn ein Baum abgeholzt würde, dann müsse man sofort einen neuen pflanzen, damit das Gleichgewicht erhalten bliebe.

Und die Großmutter erzählte ihm Geschichten von Elfen und Wichteln, die sich bemühten die Natur zu bewahren, ebenso die Tiere, die alle ihre Aufgabe hatten, um das Gleichgewicht zu erhalten.

Und wenn der Junge schlief, dann schickte ich ihm Bellinda in seine Träume, die ihm berichtete von ihren Aufgaben und wie wichtig die Natur auch für die Menschheit sei.

Und wir alle haben ein Samenkorn in sein Herz gepflanzt, das zu einer großen Liebe für die Natur heran wuchs.

Als dann die Stadt immer größer wurde und die Grundstückspreise enorm stiegen, dann sollte auch er sein Grundstück hergeben. Doch er weigerte sich und blieb bescheiden in seiner kleinen Hütte wohnen.

Das brachte ihm viel Ärger und Beschimpfungen und es wurde ihm vorgeworfen, das er dem Fortschritt im Wege stand.

Doch ihn kümmerte das nicht.

Als er fühlte, dass die Zeit gekommen war, um ins andere Reich zu wechseln, da ließ er einen Notar kommen und vermachte dieses herrliche Stück Erde dem Naturschutzverband.

Aber nun komm, wir wollen nach deiner Blume sehen.“

Mutter Erde erhob sich und nahm Elfinchen an der Hand und zusammen schritten sie über die Wiese.

Die Glockenblume stand aufrecht da und reckte froh ihr Gesicht der Sonne entgegen, die ihr längst schon die nassen Füße getrocknet hatte.

Die Elfenkönigin schwebte auf sie zu und verneigte sich ehrfürchtig vor Mutter Erde.

Auch die anderen Elfen kamen herbei.

Der Blick der Königin fiel auf Elfinchen und sie runzelte die Stirn.

Elfinchen ist ihnen doch nicht lästig gefallen?“ 

Nein, ich fand sie weinend auf der Wiese, da sie hier verhöhnt und ausgelacht wurde.“ 

Nun Elfinchen ist mein Sorgenkind, sie hat bisher keine, der ihr gestellten Aufgabe richtig gemacht,“ meinte die Elfenkönigin, der es eigen wurde unter dem strengen Blick der Erdenmutter.

Habt ihr denn überhaupt nicht bedacht, dass Elfinchen die Jüngste hier ist und noch nicht alles wissen kann.

Doch anstatt ihr zu helfen und ihr beizubringen, was sie wissen muss wurde sie nur verlacht und verspottet.

Da ist es doch nicht verwunderlich, dass sie nur unsicherer wurde und noch mehr Fehler machte. 

Ihr wisst warum ich gekommen bin?“

Ihr seid auf der Suche nach der besonderen Elfe, die euch helfen soll?“

Die Elfenkönigin war froh, dass Mutter Erde das Thema gewechselt hatte.

Die anderen Elfen aber drängten sich nach vorne, denn sie hofften, dass Mutter Erde eine von ihnen erwählen würde.

Diese aber lächelte und deutete auf Elfinchen.

Ich habe sie gefunden.“

Elfinchen?“ stammelte die Elfenkönigin erstaunt und auch die Elfen starrten fassungslos auf die Kleine, die unter all den Blicken rot wurde und sich an Mutter Erde drängte.

Ja, Elfinchen ist diese besondere Elfe,“ erklärte Mutter Erde.

Sie nahm die Elfe an der Hand, drehte sich um und wanderte mit ihr über die Wiese, bis sie in den Wolken verschwanden.


© Lore Platz



3 Kommentare:

  1. Wieder eine seh schöne Geschichte, die einem nachdenklich zurück läßt. Vielen Dank liebe Lore !

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  2. ...sehr schöne Geschichte natürlich!

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  3. Sehr schöne Geschichten und sehr schöne und liebevoll gezeichnete Bilder von der Monika!!

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