Heute will ich euch Jasper vorstellen und das hat seinen besonderen Grund. In dem Adventskalender 2024 kommt auch Jasper vor und zwar wird es die letzte und abschließende Geschichte zu diesem Thema, und dazu solltet ihr die Vorgeschichte kennen.
Angeregt durch das Lied Rudolf das Rentier habe ich den kleinen Kerl geschaffen und je länger ich ihn begleitete habe ich ihn ins Herz geschlossen.
Prolog
Bevor
ich mit Jaspers Abenteuern beginne, möchte ich euch eine kleine
Geschichte erzählen, die mir jedes Mal wenn ich sie gelesen habe,
die Tränen in die Augen trieb.
Der
Ursprung dieser Geschichte ist nicht bekannt, aber der Arzt und
Schriftsteller Richard von Volkmann
( 1830 -1899 – Pseudonym
Leander) hat sie in seinem Büchlein : „Träumereien an
französischen Kaminen“ nach erzählt.
Das
kleine buckelige Mädchen
Es
war einmal eine Frau die hatte ein einziges Töchterchen, das war
sehr klein und blass und wohl etwas anders wie andere Kinder.
Denn
wenn die Frau mit ihr spazieren ging, blieben die Leute stehen und
tuschelten.
Doch
wenn das Kind ,dem dies auffiel , die Mutter fragte.
„Mama,
warum sehen die Leute mich so sonderbar an?“ da antwortete die
Mutter:
„Weil
du so ein hübsches Kleid an hast.“
Zu
Hause aber nahm sie das kleine Mädchen in den Arm, herzte und küsste
es und murmelt:
„Mein
lieber Herzensengel, was soll nur aus dir werden, wenn ich mal nicht
mehr bin. Kein Mensch weiß es, was für ein lieber Engel du bist,
nicht einmal dein Vater.“
Dann
starb die Mutter und nach einiger Zeit nahm der Vater eine andere
Frau.
Das
kleine Mädchen hatte seit seine Mutter gestorben war jeden Tag von
früh bis abends in der Stube auf dem Fensterbrett gesessen, denn es
fand sich niemand, der mit ihm ausgehen wollte.
Es
war in den letzten Jahren noch blasser geworden und gewachsen war es
auch nicht.
Als
nun die neue Mutter ins Haus kam, dachte es:
„Jetzt
wirst du wieder spazieren gehen, vor die Stadt , im lustigen
Sonnenschein auf den hübschen Wegen, an denen die schönen Sträucher
und Blumen stehen und wo die vielen schön gekleideten Menschen
sind.“
Denn
es wohnte in einem kleinen, engen Gässchen in welches die Sonne
nur selten hinein schien und wenn man auf dem Fensterbrett saß, sah
man nur ein Stückchen blauen Himmel, so groß wie ein Taschentuch.
Die
neue Mutter ging jeden Vormittag und jeden Nachmittag aus und dabei
zog es jedesmal ein schönes Kleid an, schöner als die alte
Mutter es besessen hatte, doch das Kind nahm sie niemals mit.
Da
fasste sich dieses endlich ein Herz und eines Tages bat es inständig,
sie möchte es doch mitnehmen.
Doch
die neue Mutter schlug es ihr rundweg ab, indem sie sagte:
„Du
bist wohl nicht recht gescheit. Was sollen wohl die Leute denken,
wenn ich mich mit dir sehen lasse. Du bist ja ganz buckelig und
buckelige Kinder gehen nie spazieren, die bleiben immer zu Hause.“
Darauf
wurde das kleine Mädchen ganz still und sobald die neue Mutter das
Haus verlassen hatte, stellte es sich auf einen Stuhl und besah sich
im Spiegel und wirklich es war buckelig.
Da
setzte es sich wieder auf das Fensterbrett und sah hinab auf die
Straße und dachte an seine gute alte Mutter, die es doch jeden Tag
mitgenommen hatte.
Dann
dachte es wieder an seinen Buckel.
„Was
nur da drin ist,“ sagte es zu sich selbst,“ es muss doch etwas in
so einem Buckel drin sein.“
Und
der Sommer verging und als der Winter kam, war das Mädchen so
schwach, dass es nicht auf der Fensterbank sitzen konnte, sondern
stets im Bett liegen musste.
Und
als die Schneeglöckchen ihren ersten grünen Spitzen aus der Erde
hervor streckten, da starb das Mädchen.
„Weine
nicht Mann,“ sagte die neue Mutter,“ es ist für das arme Kind so
am besten .“
Und
der Mann erwiderte kein Wort und nickte stumm mit dem Kopf.
Als
nun das Mädchen begraben war, kam ein Engel mit großen, weißen
Schwanenflügel vom Himmel herab geflogen und klopfte an das Grab,
als wenn es eine Tür wäre.
Alsbald
kam das kleine Mädchen aus dem Grab hervor und der Engel erzählte
ihm, er sei gekommen, um es zu seiner Mutter in den Himmel zu holen.
Da
fragte das kleine Mädchen schüchtern, ob denn buckelige Kinder auch
in den Himmel kommen .Es könne sich das gar nicht vorstellen, weil es
doch im Himmel so schön und vornehm war.
Jedoch
der Engel erwiderte : „ Du gutes liebes Kind, du bist ja gar nicht
buckelig!“ und berührte ihm den Rücken mit seiner weißen Hand.
Da fiel der garstige alte Buckel ab wie eine hohle Schale.
Und
was war darin?
Zwei
herrliche weiße Engelflügel!
Die
spannte es aus, als wenn es schon immer fliegen gekonnt hätte und
flog mit dem Engel durch den blitzenden Sonnenschein in den blauen
Himmel hinauf.
Auf
dem höchsten Platz im Himmel aber saß seine gute alte Mutter und
breitet ihm die Arme entgegen.
Da
flog es gerade auf deren Schoß.
Diese
Geschichte habe ich im Original abgeschrieben, der Erzählstil
entspricht der damaligen Zeit.
Auch
habe ich einige unwichtige Zeilen ausgelassen, da die Geschichte
sonst zu lang würde.
Morgen stelle ich euch Jasper vor
Eine schöne Geschichte Lore und sie treibt einem wirklich die Tränen in die Augen und man wird ganz leise.
AntwortenLöschenLiebe Lore,
AntwortenLöschenEine sehr rührende Geschichte, die doch ein tröstliches Ende findet.
Sie passt in Deine Geschichten.
Liebe Grüße mit Herz ❤ ❤ ❤
Eine wunderschöne und rührende Geschichte ❤️ liebe Grüße Karin
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