Freitag, 27. November 2020

Das kleine rote Auto - Erinnerungsgeschichte








 Das kleine rote Auto


Manchmal ist es gar nicht so gut, wenn man einen tiefen gesunden Schlaf hat.
Wir haben unserer Tochter den Führerschein bezahlt und von dem Geld, das sie sich bei einem Praktikum verdient hat, kaufte sie sich ein kleines rotes Auto.
Und nun machten sie und ihre Freundinnen jedes Wochenende die Gegend unsicher.
In den Ferien beschlossen sie eine Fahrt quer durch Deutschland zu machen.
Übernachten wollten sie in Jugendherbergen oder im Zelt.
Vier Mädels, übermütig, fröhlich und mit dem Gefühl:
Mir gehört die ganze Welt!“, düsten sie los.
Damals gab es noch kein Handy und so rief meine Tochter immer wenn es ihr möglich war, von einer Telefonzelle aus an, da sie wusste, dass ich mir Sorgen machte.
 Als die Reise sich dem Ende näherte, beschloss eines der Mädchen noch ein paar Tage bei ihrem Freund zu verbringen und sie fuhren sie in Aachen an den Bahnhof.

 
                             
 
Da es zu spät zum weiterfahren war, beschlossen sie gleich auf dem Parkplatz im Auto zu übernachten.
Die drei Grazien in der Sardinenbüchse.
So etwas kann man nur machen, wenn man jung ist.
Es war heiß und sie ließen die Fenster herunter und das Mädel, das auf der Rückbank schlief, hatte die Füße auf dem offenen Fenster abgestützt.
Mitten in der Nacht wurde meine Tochter wach, stieß ihre Freundin, die neben ihr auf dem Beifahrersitz schlief, an und grummelte: „ Ich glaube, da draußen ist jemand.“
Unsinn! Schlaf weiter!“

Strahlender Sonnenschein empfing sie am nächsten Morgen und eine böse Überraschung.
Während sie tief und fest schliefen wie die Murmeltiere hatte man ihnen die Radkappen und die Nummernschilder geklaut.

Lachen konnten sie erst später, denn erst einmal kamen einige Probleme auf sie zu.
Ein Glück, dass die Aachener Polizei so freundlich und hilfsbereit war.


© Lore Platz

Nun wünsche ich euch ein schönes Wochenende

5 Kommentare:

  1. Das ist ja noch halbwegs gutgegangen, hätte noch schlimmer kommen können! Junge Leute haben eben Mut zum Abenteuer. Mein erstes Auto mit Anfang zwanzig, war auch klein und rot, ein Fiat 126, da gab es auch abenteuerliche Situationen, aber immer mit glücklichem Ende.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Anna

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  2. Liebe Lore,
    das war damals bestimmt eine schlimme Sache für die Mädchen. Nach so langer Zeit, kann man natürlich darüber lachen.
    Als wir noch jung waren und auf langer Reise waren, schliefen wir hin und wieder auch mal eine Nacht auf einem Rastplatz im Auto. Heute würden mir wahrscheinlich am Morgen alle Knochen weh tun, aber damals war das kein Problem.
    LG
    Astrid

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  3. Ich wurde eben an eine andere Geschichte erinnert. Die Tochter einer Kollegin fuhr an dem Tag, an dem sie ihren Führerschein bestanden hatte, zu ihrem Freund in die niedersächsische Stadt Osnabrück. Auf dem Rückweg - es war schon dunkel - wurde sie von der Polizei angehalten und musste ihren Führerschein zeigen. Die Beamten grinsten, als sie das Datum sahen und meinten: "Ich weiß ja nicht, wie das bei euch in Nordrhein-Westfalen ist, aber wir hier in Niedersachsen schalten das Licht am Auto ein, wenn es dunkel wird". Bei der hellen nächtlichen Beleuchtung einer Stadt hatte sie ganz vergessen, es an zu machen. Das kann doch auch nur einem Mädel vom Dorf passieren - oder? Lach! LG Martina

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  4. Liebe Lore,
    eine wirklich gute Gesschichte - wie sie nur das Leben schreibt.
    Schön, dass du sie mit uns teilst.
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht dir
    Irmi

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  5. Herrliche Geschichte Lore, so wie sie halt das Leben schreibt. Toll!

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