Mittwoch, 11. November 2020

Plauderecke

 

Heute wäre überall der St. Martinsumzug.
 

Kinder liefen mit ihren Laternen durch die Straßen, 

anschließend ging es in die Kirche und dort würde an 

die Kinder am Schluss des Gottesdienstes eine 

Martinssemmel und ein Apfel verteilt.


Doch leider ist auch diese schöne Zeremonie dem 

Corona zum Opfer gefallen.





Als Erinnerung, dass St. Martin einst seinen Mantel 

mit einem Bettler geteilt hat.
 

St. Martin war bereits als Kind mein liebster Heiliger, 

besonders wegen den Geschichten und den Legenden 

die sich um sein Leben rankten.
 

Die Geschichte mit dem Bettler hat mir mächtig 

imponiert und über die schnatternden Gänse, die ihn 

verraten haben musste ich herzlich lachen.
 

Natürlich war St. Martin nicht so rachsüchtig, dass er 

befohlen hat an seinem Gedenktag Gänse zu 

verspeisen.
 

Aber wer war dieser St. Martin?
 

Martin von Tours wurde im Jahr 316 in Sabaria (heute 

Szombathely in Ungarn) geboren,
 

Martinus war von Geburt Römer und stammte aus 

einer Familie mit militärischer Tradition. 
 

Der Name Martinus leitet sich vom Kriegsgott Mars ab.
 

Durch Martin erhielt dieser Name eine besondere 

Bedeutung, denn er wurde ein Soldat Gottes.
 

Mit 15 Jahren musste er auf Wunsch seines Vaters in 

den Soldatendienst bei einer römischen 

Reiterabteilung in Gallien eintreten.

Da sich der Militärdienst aber nicht mit seinem 

christlichen Glauben vereinbaren ließ, schied er mit 

18 Jahren wieder aus.
 

Er ging zurück nach Pannonien, damals eine Provinz 

im heutigen Ungarn. 

Dort wirkte er als Missionar, wurde aber ausgewiesen 

und zog über Mailand auf die kleine Insel Gallinaria im 

Golf von Genua.
 

Er führte ein Einsiedlerleben bis ihn der Bischof 

Hilarius nach Portiers zurück rief.
 

Hier errichtete Martin im Jahr 361 in Linguge in der 

Nähe von Portiers eine Einsiedelei, aus der später das 

erste Kloster in Gallien wurde.
 

371 wurde Martin auf Drängen des Volk und gegen 

seinen Willen und des Klerus zum Bischof von Tours. 

Beim Volk war Martin als gerechter, treusorgender 

Bischof beliebt, der sich überall um Missstände 

kümmerte.
 

Alle Legenden betonen Martins schlichte und 

demütige Haltung.
 

Er starb auf einer Missionsreise am 8.11.397 und zu 

seiner Beisetzung am 11.11.397 (daher der 

Gedenktag) kam eine riesige Menschenmenge.
 

Martin war der erste Nichtmärtyrer , der als Heiliger 

verehrt wurde.
 

Der Lichterbrauch geht auf Martin Luther zurück.
 

An seinem Geburtstag, dem 10.11. und Vorabend des 

Festes seines Namenspatrons versammelten sich die 

Kinder auf dem Erfurter Platz abends mit 

Papierlaternen, um dem Reformer zu gedenken.
 

Der Martinsumzug ist nun in der katholischen Kirche 

ein Teil der Lichtsymbolik, welche an Allerseelen (2. 

Nov. ) beginnt und bis Lichtmess am 2. Februar 

dauert.
 

Der volkstümliche Brauch der Martinsgans entstand 

dadurch, dass am Martinstag das neue #

Wirtschaftsjahr der Bauern begann.
 

An diesem Tag wurde das Gesinde bezahlt, die 

Steuern abgeführt und Pachtverträge geschlossen.
 

Knechte und Mägde konnten wie an Lichtmess den 

Dienstplatz wechseln.
 

Zu Martin wurde auch das Vieh geschlachtet, das aus 

Kostengründen nicht den ganzen Winter gefüttert 

werden konnte.
 

Dazu gehörten auch die Gänse.
 

So ergab sich der Brauch vor dem großen Fasten im 

Advent , Gänsebraten zu essen.

Nun wünsche ich euch noch einen schönen Tag und  

zündet euch eine Laterne an , um die dunkle Zeit zu 

erhellen.

(c) Lore Platz

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