Heute
wäre überall der St. Martinsumzug.
Kinder liefen mit ihren Laternen durch die Straßen,
anschließend ging es in die Kirche und dort würde an
die Kinder am Schluss des Gottesdienstes eine
Martinssemmel und ein Apfel verteilt.
Doch leider ist auch diese schöne Zeremonie dem
Corona zum Opfer
gefallen.
Als Erinnerung, dass St. Martin einst seinen Mantel
mit einem Bettler
geteilt hat.
St. Martin war bereits als Kind mein liebster Heiliger,
besonders wegen den Geschichten und den Legenden
die sich
um sein Leben rankten.
Die Geschichte mit dem Bettler hat mir mächtig
imponiert und über die schnatternden Gänse, die ihn
verraten haben musste ich herzlich lachen.
Natürlich war St. Martin nicht so rachsüchtig, dass er
befohlen hat an seinem Gedenktag Gänse zu
verspeisen.
Aber wer war dieser St.
Martin?
Martin von Tours wurde im Jahr 316 in Sabaria (heute
Szombathely in Ungarn) geboren,
Martinus war von Geburt Römer und stammte aus
einer Familie mit militärischer Tradition.
Der
Name Martinus leitet sich vom Kriegsgott Mars ab.
Durch Martin erhielt dieser Name eine besondere
Bedeutung, denn er wurde ein
Soldat Gottes.
Mit 15 Jahren musste er auf Wunsch seines Vaters in
den Soldatendienst bei einer römischen
Reiterabteilung in Gallien eintreten.
Da sich der Militärdienst aber nicht mit seinem
christlichen Glauben vereinbaren ließ, schied er mit
18 Jahren wieder aus.
Er ging zurück nach Pannonien, damals eine Provinz
im heutigen Ungarn.
Dort wirkte er als Missionar, wurde aber ausgewiesen
und zog über Mailand auf die kleine Insel Gallinaria im
Golf von Genua.
Er führte ein Einsiedlerleben bis ihn der Bischof
Hilarius nach Portiers zurück
rief.
Hier errichtete Martin im Jahr 361 in Linguge in der
Nähe von Portiers eine Einsiedelei, aus der später das
erste Kloster in
Gallien wurde.
371 wurde Martin auf Drängen des Volk und gegen
seinen Willen und des Klerus zum Bischof von Tours.
Beim Volk war Martin als gerechter, treusorgender
Bischof beliebt, der sich überall um Missstände
kümmerte.
Alle Legenden betonen Martins schlichte und
demütige Haltung.
Er starb auf einer Missionsreise am 8.11.397 und zu
seiner Beisetzung am 11.11.397 (daher der
Gedenktag) kam eine riesige Menschenmenge.
Martin war der erste Nichtmärtyrer , der als Heiliger
verehrt wurde.
Der
Lichterbrauch geht auf Martin Luther zurück.
An seinem Geburtstag, dem 10.11. und Vorabend des
Festes seines Namenspatrons versammelten sich die
Kinder auf dem Erfurter Platz abends mit
Papierlaternen, um dem Reformer zu gedenken.
Der Martinsumzug ist nun in der katholischen Kirche
ein Teil der Lichtsymbolik, welche an Allerseelen (2.
Nov. ) beginnt und bis Lichtmess am 2. Februar
dauert.
Der volkstümliche Brauch der Martinsgans entstand
dadurch, dass am Martinstag das neue #
Wirtschaftsjahr der Bauern
begann.
An diesem Tag wurde das Gesinde bezahlt, die
Steuern abgeführt und Pachtverträge geschlossen.
Knechte und Mägde konnten wie an Lichtmess den
Dienstplatz wechseln.
Zu Martin wurde auch das Vieh geschlachtet, das aus
Kostengründen nicht den ganzen Winter gefüttert
werden konnte.
Dazu gehörten auch die
Gänse.
So ergab sich der Brauch vor dem großen Fasten im
Advent , Gänsebraten zu essen.
Nun wünsche ich euch noch
einen schönen Tag und
zündet euch eine Laterne an , um die dunkle Zeit zu
erhellen.
(c) Lore Platz
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