Freitag, 4. Juni 2021

Lila- Luna die kleine Elfe


Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Obwohl ja bis zu 20° angesagt, war das Wetter bei  uns eher durchwachsen.
Aber heute ist es sonnig und ich kann es wohl wagen meine kleine Elfe Lila-Luna zu euch ins Wohnzimmer zu schicken.
Viel Spaß beim Lesen!

 
(c) eigenes Foto



Lila- Luna die kleine Elfe


Anneliese kaut gedankenverloren an ihrem Bleistift.
Traurig sieht sie durch das Fenster hinaus in den Garten. Es ist so schönes Wetter und sie muss Hausaufgaben machen, die wie immer viel zu viel sind.
Eine Hummel kommt brummend angeflogen, stößt gegen die Scheibe und landet dann auf der Fensterbank.
Anneliese grinst, was für ein Tolpatsch, dann stutzt sie, denn der lila Punkt auf ihrem Rücken, der ihr jetzt erst auffällt, bewegt sich.
Das Mädchen springt auf und geht zum Fenster.
Doch wie staunt sie über das kleine zarte Wesen in einem lila Kleid, das sie freundlich ansieht.
Wer bist denn du?“
Das kleine Wesen strahlt.
Ich bin Lila–Luna eine Elfe, leider noch ohne Flügel,“ 
nun wird ihr Gesicht traurig, 
„ und so wie es aussieht werde ich auch dieses Jahr ohne Flügel bleiben, dabei habe ich alle zehn Aufgaben gelöst und die Prüfung bestanden.“
Auf den fragenden Blick von Anneliese erklärt sie ihr, dass ihr Freund Brummer sie auf die große Festwiese hinter dem Wald bringen wollte, wo heute alle Absolventen der Elfenschule ihre Flügel bekommen.
Leider hatte sich Brummer gestern erkältet und Fieber bekommen und ist nun zu schwach, um weiter zu fliegen.
Kann ich dir helfen?“ fragt Anneliese spontan.
Die kleine Elfe betrachtet sie einen Moment nachdenklich, dann strahlt sie.
Du könntest mich auf die Festwiese tragen, mit deinen
Riesenfüßen sind wir bestimmt bald da.
Aber vorher müssen wir Brummer noch zu Doktor Wichtel bringen.“
Anneliese legt die Hummel vorsichtig in ein Taschentuch, setzt die zierliche kleine Elfe auf ihr Schulter und verlässt mit den Beiden das Haus.
Den Wald haben sie bald erreicht und Lila-Luna bittet das Mädchen sie bei einer großen knorrigen Eiche herunterzulassen.



                           (c) Elli M.

Während Anneliese die Hummel vorsichtig ins Gras legt, klopft die Elfe an die kleine Tür.
Ein Wichtel steckt seinen Kopf heraus und erschrickt ein wenig als der Anneliese sieht, doch dann bemerkt er die Elfe und kommt heraus.
Guten Tag Doktor Wichtel, Brummer ist sehr krank, kannst du ihm helfen.“
Der Wichtel hat sich schon über die Hummel gebeugt und murmelt. „Er hat hohes Fieber, aber das wird schon wieder, am besten wir bringen ihn ins Haus.“
Auf seinen Ruf kommen zwei weitere Wichtel heraus mit einer Tragbahre, auf die sie die Hummel legen und ins Haus bringen.
Doktor Wichtel wendet sich nun an die Elfe.
Du brauchst dir keine Sorgen um deinen Freund zu machen, ich kümmere mich um ihn, aber nun spute dich, die Glockenblume hat schon zum zweiten geläutet und du weißt beim dritten Mal beginnt die Zeremonie.“
Lila-Luna nickt ernst und bittet.
Das Menschenmädchen hat mir sehr geholfen und ich möchte sie gerne mitnehmen, aber mit ihren Riesenfüßen kann sie viel Unheil anrichten auf der Festwiese. Kannst du sie bitte klein machen, du weißt, solange ich keine Flügel habe darf ich nicht zaubern.“
Doktor Wurzel nickt und murmelt ein paar Wörter und Anneliese spürt plötzlich ein Kribbeln am ganzen Körper
und ist auf einmal so klein wie ihr neu gewonnene
Freundin.
Kichernd fassen sie sich an den Händen und laufen los.
Doktor Wichtel aber verschwindet kopfschüttelnd in seinem Häuschen.
Die beiden Mädchen haben die Festwiese fast erreicht, da zieht Lila-Luna Anneliese ganz schnell unter einen Himbeerstrauch.
Siehst du dort drüber im Gras,“ wispert sie, „ da schleichen sich einige Kobolde an, die wollen sicher das Fest stören.“
Schweigend beobachten die Freundinnen, wie die frechen Gesellen sich lautlos durch das hohe Gras schieben.
Komm, wir gehen zur Bienenkönigin.“
Kurze Zeit später klopft Lila-Luna an den Stamm, in dem das Bienenvolk lebt.
Eine Biene steckt der Kopf heraus.
Was willst du?“
Ich bin Lila-Luna und muss ganz schnell die Frau Königin sprechen.“
Wenig später kommt die Königin zu ihnen herunter geflogen und als die kleine Elfe ihr aufgeregt von den Kobolden erzählt, handelt diese schnell.
Bald darauf schwirrt ein Schwarm Soldatinnen aus.
Die beiden Mädchen halten sich angstvoll umschlungen und lauschen.
Stachel ausfahren!“ ruft die Anführerin der Bienen und auf einmal wird es lebendig im Gras.
Die Kobolde fliehen nach allen Seiten, verfolgt von den Bienen.
Lila-Luna und Anneliese jubeln und hüpfen im Kreis herum , doch die Bienenkönigin mahnt: „Beeilt euch, die Glockenblume läutet gerade zum dritten Mal .“
Atemlos kommen die Mädchen auf der Festwiese an.
Eben verlässt die letzte Elfe mit ihren neuen Flügeln das Podium.
Frau Professor Elektra wirft einen grimmigen Blick auf
Lila-Luna und kommt ihnen entgegen.
Du bist zu spät, deine Flügel bekommst du dieses Jahr nicht.“
Aber ich habe die Prüfung doch bestanden,“ ruft die kleine Elfe verzweifelt, „ und dass ich zu spät komme hatte seinen Grund“
Keine Ausreden, Pünktlichkeit ist eine Tugend und dir fehlt es entschieden an Disziplin!“
Frau Elektra wendet sich ab und die kleine Elfe lässt traurig den Kopf hängen.
Tröstend legt Anneliese ihren Arm um die Freundin.
Unruhe entsteht auf der Festwiese und Doktor Wichtel und die Bienenkönigin bahnen sich einen Weg durch die Menge.
Auf ein Wort Frau Elektra,“ ruft der Wichtel und diese bleibt stehen.
Und nun erzählen die Beiden, wie Lila-Luna ihren kranken Freund zu Doktor Wichtel gebracht und die Elfen vor einem Überfall der Kobolde bewahrt hat.
Mit jedem Wort wird das strenge Gesicht der Professorin milder.
Sie nimmt die kleine Elfe bei der Hand und führt sie auf das Podium.
Ich muss mich bei dir entschuldigen, denn ich habe dir Unrecht getan.
 Du hast uns allen einen großen Dienst erwiesen und statt dich zu tadeln, hätte ich dich anhören müssen. 
Natürlich bekommst du deine Flügel.“
Sie holt ein wunderschönes Flügelpaar und befestigt es auf dem Rücken der kleinen glücklichen Elfe.
Ganz vorsichtig bewegt Lila-Luna die Flügel, dann immer schneller und schließlich fliegt sie laut singend in die Luft, überquert die Festwiese unter dem begeisterten Jubel der kleinen Gesellschaft und landet direkt neben Anneliese.
Liebevoll umarmt sie das Mädchen und raunt. „Ohne dich hätte ich es nie geschafft!“
Anneliese aber feiert nun fröhlich mit, tanzt ausgelassen
nach den Klängen der Grillen, probiert von der
Blütengrütze und dem Honigmet und wird auf einmal furchtbar müde.
Als sie erwacht, liegt sie in ihrem Bett und ihre Mutter beugt sich über sie.
Du musst aber müde gewesen sein, wenn du am helllichten Tag schläfst, „ lacht diese.
Aber nun komm nach unten und mach deine Hausaufgaben fertig. Es liegt alles noch auf dem Tisch.“
Als die Mutter das Zimmer verlassen hat, grübelt Anneliese darüber nach, ob sie tatsächlich mitten unter dem Hausaufgaben machen eingeschlafen ist und alles nur geträumt hat.
Aber es war ein sehr realer Traum.
Als sie hinüber zum Fenster sieht, stutzt sie.
Auf der Fensterbank liegt eine lila Blüte.
War alles wirklich nur ein Traum?

© Lore Platz


2 Kommentare:

  1. Ach wie schön das wieder war! Danke liebe Lore, ein wenig Freundschaft, ein wenig Selbstlosigkeit und dann am Ende der Dank , also die Gerechtigkeit siegt doch noch.
    Ein schöner Traum und endlich Flügel😊
    Ganz liebe Grüße von Monika

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  2. Eine wunderbare Geschichte zum Einstieg ins Wochenende. Danke liebe Lore!

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