Freitag, 20. Mai 2022

Ist das nicht herrlich? erinnerungen






Der Frühling verwöhnt uns dieses Jahr und ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich lebe so richtig auf und heute Morgen habe ich schon mit den Vögeln um die Wette gesungen.
Ich singe überhaupt recht gern, obwohl einer meiner Neffen sich immer die Ohren zugehalten hat, wenn ich ihm ein gute Nacht Lied gesungen habe.
Bei uns zu Hause wurde viel gesungen. 
Wir hatten eine schöne Kindheit.
Es war keine heile Welt, es wurde auch gestritten, gezickt, gezankt und wir bekamen, wenn wir es verdienten auch eine auf den Popo.
Doch die vielen fröhlichen und glücklichen Stunden, sowie die Liebe und Geborgenheit begleiten uns ein Leben lang.
Bei uns wurde viel gesungen, besonders die alten Volkslieder, wenn wir drei Mädels abspülten sangen wir dabei und aus irgendeinem Zimmer fiel meine Mutter mit ein und manchmal brummte auch mein Vater dazwischen.
Mein Lieblingslied ist übrigens bis heute:
Am Brunnen vor dem Tore...“
 So singe ich heute noch gern und wenn ich mal falsch singe, hört's ja keiner.
Gut gelaunte Grüße aus dem schönen Bayernland.




Samstag, 16. April 2022

Ein Ostermärchen

Zuerst möchte ich mich bei meinen beiden Mitschreiberinnen bedanken, die die Reizwortgeschichten verschoben haben, da ich es bis zum Stichtag nicht geschafft habe.

Bei Monika möchte ich mich bedanken  für die Bilder die sie extra für diese Geschichte gemalt hat.

Diesmal geht es um die Reizwörter: Ameise, Ankunft, alt, angeben, angeln 

Sicher wollt ihr wissen, was Regina und Martina dazu eingefallen ist

 


Ein Ostermärchen 

Diesmal war es Weißpfote, den das Los ausgewählt hatte. Ein Murren war unter den Osterhasen zu hören. 

Weißohr, seine Mutter, trat neben ihren Sohn und warf einen finteren Blick in die Runde. "Das Los irrt sich nicht, es wird schon wissen warum es meinen Sohn ausgwählt hat.

"Diesmal sind die drei Aufgaben besonders schwer, um das goldene Ei zu erlangen. Der Weg führt durch das Land der Trolle und über den reißenden Fluss und ein schweres Rätsel muss gelöst werden, das ist für die besten Hasen eine große Herausforderung. Wie soll dieser Träumer, der über seine eigenen Füße stolpert, dies schaffen." 

Weißohr stemmte die Pfoten in die Seiten und sah den Sprecher wütend an. "Mein Sohn wird es schaffen und das Los hat ihn nicht ohne Grund ausgewählt!" 

Nun trat Weißbart neben seinen Sohn, legte ihm die Hand auf die Schulter und warf einen strengen Blick zu den versammelten Hasen. "Mein Sohn ist genauso geeignet wie jeder andere Hase. 

Einige murrten. "Ruhe!" donnerte Graubart. der älteste der Osterhasen. "Das Los hat entschieden, also mein Junge mach dich auf den Weg und hole das goldene Ei, das Los vertraut dir, deshalb werden auch wir dir vertrauen. Vergiss nicht in einer Woche musst du zurück sein, damit wir mit Hilfe der Magie des goldenen Ei 's in die Menschenwelt gelangen können. Hier ist der Plan, auf dem der Weg verzeichnet ist, wo das Ei diesmal versteckt ist. Viel Glück mein Junge." 

Die Mutter brachte seinen Rucksack und gab ihm einen Kuss. "Du schaffst das mein Sohn." Sie klopfte ihm auf die Schulter und seine Geschwister umarmten ihn und winkten ihm nach, als er mit forschen Schritte die Osterwiese verließ. 

 


Bevor er den Wald betrat, drehte er sich noch einmal um, dann tauchte er in das Dunkel der Bäume. Der Duft nach Harz, Moos und Pilze umfing ihn. Er war schon eine Weile gewandert, da hörte er ein leises Weinen, das von unten kam. Eine kleine Ameise lag im Moos und hielt sich sein Beinchen. Vorsichtig hob der Hase die kleine mit der Pfote auf. "Was hast du denn?" "Ich, ich bin bin gestolpert und mit dem Bein an einen Stein gestoßen. Es ist bestimmt gebrochen." Weißpfote untersuchte das Bein und meinte lächelnd. 

"Gebrochen ist es nicht, durch den Stoß schmerzt es ein bisschen, aber das vergeht bald. Ich kenne ein Heilmittel." Und er begann zu singen wie es seine Mutter immer tat, wenn er und seine Geschwister sich verletzt hatten. 

"Heile, heile Schmerzchen, plag nicht mehr mein Herzchen, heile, heile auf der Stell, verschwind du dummer Schmerz ganz schnell." 

 


Die Tränen der Ameise verschwanden und ein strahlendes Lächeln erhellte ihr Gesicht. " Es tut gar nicht mehr weh." "Siehst du," grinste der Hase. "Aber nun zeig mir den Weg zu deinem Bau. Ich werde dich dorthin tragen, denn du solltest deinen Fuß noch etwas schonen." Nachdem er Lilli die Ameise an ihrem zuhause abgesetzt hatte, drehte er sich um und ging weiter. Lilli aber rief ihm nach,"wenn du einmal Hilfe brauchst denke nur an mich und ich komme." 

Weißpfötchen drehte sich um und winkte und schritt  vergnügt pfeifend weiter. Das Pfeifen verstummte, als er den Wald verließ und vor ihm der steinige Weg zum Gebirge der Trolle auftauchte. Er nahm allen Mut zusammen und kletterte sich eng an der Steinwand haltend den Pfad nach oben. 

Die Hälfte des Weges lag schon hinter ihm, als er die unangenehmen schnarrenden Stimmen einiger Trolle hörte. Schnell drückte er sich in eine schmale Felsnische und wagte kaum zu atmen, als er ein boshaftes Lachen ganz in seiner Nähe. 

 


Er dachte schon, dass er entdeckt worden war, da bemerkte er , dass zwei Trolle einen kräftig ausschlagenden Adler in ihren Händen hielten. "Das wird ein leckerer Braten," gröhlten sie. 

Weißpfote hatte Mitleid mit dem Adler und schlich den zwei Monstern nach, die den Vogel in einen großen hölzernen Käfig sperrten und sich dann entfernten, um eine Feuer zu machen. 

Diese Zeit nutzte der Hase, um den Adler zu befreien. Der große Vogel schwang sich in die Lüfte und bedankte sich. "Wenn du einmal meine Hilfe brauchst, dann denke nur an mich." 

Weißpfote sah ihm nach, da legte sich eine schwere Hand auf seine Schulter. Eh er sichs versah, saß er im Käfig und die Tür schlug zu. Zwei hässliche Gesichter grinsten durch die Gitter. " du hast unseren Braten befreit, deshalb hast du jetzt die Ehre seinen Platz einzunehmen." 

Lachend stampften sie davon. Weißpfötchen zitterte, während er beobachtete, wie die Trolle einen großen verbeulten Topf auf die Feuerstelle hievten. Traurig dachte er an seine Eltern und Geschwister, die wohl traurig und enttäuscht sein würden. Die anderen Hasen würden triumphieren, hatten sie es ihm doch sowieso nicht zugetraut. 

Er dachte an Lilli und auf einmal war der Boden schwarz vor Ameisen. Lilli klettere auf seine Pfote. "Wir werden ein Loch in den Boden graben, dann musst du rennen so schnell  wie du kannst." 

In sekundenschnelle entstand ein Loch, der Hase schlüpfte durch und rannte los. Erst als er das Reich der Trolle verlassen hatte, ließ er sich erschöpft unter einen Baum fallen. Sein Rucksack war noch in der Felsenspalte, aber zum Glück hatte er den Plan in seiner Hosentasche. 

 


Er  studierte ihn und machte sich auf den Weg. Bald stand er vor dem reißenden Fluss, der auf der Karte als gefährlich angegeben wurde. Wie sollte er nur auf die andere Seite kommen? Ratlos lief er am Ufer auf und ab und bemerkte einen Baumstamm. der ihm entgegen kam. Doch bevor er noch danach angeln konnte, hatten ihn die Wassermassen fortgezogen. 

Da fiel ihm der Adler ein, Flügenrauschen neben ihm. " Ich bringe dich über den Fluss." Bald stand Weißpfote auf der anderen Seite, bedankte sich und lief weiter. 

Dann stand er vor dem Gebäude, in dem dieses Jahr das golden Ei versteckt war. Ein alter Wichtel öffnete die Tür und lächtele erfreut. "Du hast es bis hierher geschafft Weißpfötchen, doch bevor ich dich eintreten lasse, musst du noch ein Rätsel lösen. 

Hör gut zu: Was ist das? Es liegt und schreit, es läuft auf vier Beinen, es läuft auf zwei Beinen und es bewegt sich vorwärts auf drei Beinen." 

Der Hase zog die Stirn kraus und grübelte, dann erhellte sich sein Gesicht."Ein Mensch! Am Anfang, liegt er nur und schreit, dann bewegt er sich auf allen vieren fort, später läuft er auf zwei Beinen und wenn er alt ist benützt er einen Stock." 

 


"Richtig mein Junge, komm herein und stärke dich." Während Weißpfote sich das gute Essen schmecken ließ, erklärt ihm der Wichtel, dass jedes Jahr ein Hase ausgewählt wird und die drei Aufgaben seinen besonderen Fähigkeiten angepasst werden. 

Und Weißpfötchen war klug, belesen und wissbegierig , um ein Rätsel zu lösen, außerdem konnte durch seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft die Hilfe der Ameisen und des Adlers gwinnen. 

Der Alte holte das goldene Ei aus der Vitrine und übereichte es dem Hasen, schnippte mit den Fingern und Weißpfötchen stand auf einmal auf der großen Osterwiese. 

Seine Geschwister entdeckten ihn als ersten und liefen jubelnd auf ihn zu. Seine Eltern kamen aus dem Haus gerannt und umarmten ihn glücklich. Die anderen Osterhasen kamen zögernd näher und als sie das goldene Ei erblickten jubelten sie und ließen Weißpfötchen hochleben. 

Am nächsten Morgen konnten die Osterhasen mit der Magie des goldenen Ei's in die Menschenwelt reisen und die Menschenkinder glücklich machen.

(Lore Platz)

PS: das Rätsel habe ich so ähnlich in dem Märchenfilm "Die kluge Bauerntochter " gehört.

 

 



Montag, 11. April 2022

Braunfuß, der Bruchpilot

Seit ich schreiben kann, erfinde ich Geschichten.
Als ich ungefähr elf Jahre alt war, entstand  die Geschichte von Susi und Peter, die den Osterhasen besuchen wollten und dabei  von einer Fee beschützt wurden.
Sie kamen ungehindert beim Osterhasen und seiner Familie an, spielten vergnügt mit den Hasenkindern und erlebten auch den Absturz des Hubschraubers.
Viele Jahre später, als Claudia geboren wurde und ich wieder Zeit hatte zum schreiben, entdeckte ich auch die kleine Geschichte wieder.
Aus Susi und Peter wurden Vanessa und Peter die viele Abenteuer erlebten. Ich werde sie euch im Laufe der Zeit vorstellen.
Und aus dem Hubschrauberunglück wurde: Braunfuß der Bruchpilot.
Viel Spaß beim Lesen!

 
(c) Irmgard Brüggemann




Braunfuß, der Bruchpilot



Irgendwo in einem fernen Land steht das eiförmige Haus
des Osterhasen.
Herr Langohr und seine Frau haben drei Kinder.
Den Hasenjungen Stummelschwänzchen, das Hasenmädchen Schnucki und das Baby, den kleinen Pipsi.
Neben dem Häuschen ist ein Schuppen und hier sind in vielen Regalen Eier aufgereiht.
Meister Langohr bemalt diese, damit die Menschenkinder am Ostersonntag ihre bunt gefärbten Eier finden können.
In zwei Tagen ist Ostern und Herr Langohr ist fertig mit dem Bemalen der Eier und zufrieden sieht er sich noch einmal im Schuppen um.
Viele hunderte von bunten Eiern warten nur noch darauf auf den großen Wagen verladen und dann in der Welt der Menschen in Häusern und Gärten versteckt zu werden.
Zufrieden geht der Osterhase ins Haus, wo seine Frau schon mit einem leckeren Löwenzahnsalat, einem knusprigen Möhrenschnitzel und einem guten kühlem Glas Quellwasser, auf ihn wartet.
Bist du fertig?“
Müde nickt Herr Langohr und setzt sich an den Tisch.
Fragend sieht er sich um: „Wo sind die Kinder?“
Die sind schon im Bett. Nun iss und dann ruhe dich ein wenig aus, hast viel gearbeitet die letzten Tage.“
Der Osterhase lächelt.
Ich male gerne, denn ich weiß, wie sehr sich die Kinder über die bunten Eier freuen.
Morgen kommen Braunfell und Grauohr mit dem Wagen und am Abend werden wir dann in die Menschenwelt fahren.“
Er gähnt.

Ich denke, ich gehe auch schlafen.“
Er gibt seiner Frau noch einen Kuss und geht ins Bett.
Frau Langohr räumt noch die Küche auf, dann geht auch sie nach oben.
Am nächsten Tag fährt die Familie Langohr noch schnell zu Familie Eichhorn, um ein Geburtstagsgeschenk vorbei zu bringen.
Nur Stummelschwänzchen kann nicht mitkommen, da er ja zur Schule muss.
Doch Professor Kauz ist krank und so haben sie schulfrei und Stummelschwänzchen marschiert vergnügt nach Hause.
 

 
Als er am Wichteldorf vorbei kommt, läuft er schnell hinein, um seinen Freund Knirps zu begrüßen.
Dieser springt gerade mit seinen Freunden auf Heupferden über Hindernisse.
Stummelschwänzchen sieht ihnen eine Weile zu, dann geht er weiter.
Der Wichtelvater Kalle gießt gerade seine Pflanzen und der Mäusejunge Karlchen, sowie der Maulwurf Kunibert helfen beim Umgraben.
Stummelschwänzchen winkt ihnen im Vorbeigehen fröhlich zu und fröhlich winken sie zurück.
Vorsicht!“
Ein Wägelchen voller Erdbeeren schießt den Berg herunter und ein Wichtel versucht verzweifelt zu bremsen.
Stummelschwänzchen springt schnell zur Seite, gerade noch rechtzeitig.
Der Wagen kommt ins schleudern und kippt um.
Alle Erdbeeren kullern auf die Erde.
Stöhnend und ächzend erhebt sich der Wichtel.
Schnell hilft ihm Stummelschwänzchen den Wagen wieder aufzurichten und die Erdbeeren einzusammeln.
Zum Dank schenkt ihm dieser einige Beeren und vergnügt wandert der Hasenjunge weiter.


Zu Hause angekommen, stellt er erst einmal seinen Schulranzen in die Ecke, dann guckt er in den Kühlschrank und findet einen leckeren Karottenkuchen.
Nachdem er sich ein ziemlich großes Stück abgeschnitten hat, setzt er sich gemütlich an den Tisch.
Das Brummen eines Hubschraubers ist zu hören und gleich darauf ein entsetzlicher Krach, als würde das Haus zusammen stürzen.
Stummelschwänzchen verschluckt sich vor Schreck und muss entsetzlich husten.
Noch immer hustend stürmt er aus dem Haus.
Ein schreckliches Bild bietet sich seinen Augen.
Ein Hubschrauber ist in den Schuppen mit den Eiern gestürzt und gerade schält sich ein Hase aus den Trümmern.
Mit einem kläglichen Lächeln humpelt er auf den Hasenjungen zu.
Tut mir leid.“
Stummelschwänzchen, der sich inzwischen den Schaden betrachtet hat, wirft ihm einen finsteren Blick zu.
Die Eier sind kaputt und übermorgen ist Ostern!“
Braunfuß nickt bedrückt.
Hilf mir bitte den Hubschrauber freizulegen, dann will ich auf der Hühnerfarm neue Eier besorgen.“
Hoffentlich schaffst du es, sie heil hier herzubringen,“ murmelt Stummelschwänzchen spöttisch.
Der Bruchpilot wird rot.
Schweigend beginnen sie die Trümmer beiseite zu räumen
und bald hat Braunfuß den Hubschrauber wieder startklar und fliegt los.
Stummelschwänzchen holt sich den großen Besen und fegt die zerbrochen Eier auf einen Haufen.
Dann sammelt er die, die noch ganz sind auf und legt sie beiseite.
Das Auto mit Familie Langohr kommt den Hügel herunter und bleibt mit quietschenden Bremsen vor
Stummelschwänzchen stehen.
Mutter Langohr springt aus dem Wagen und schlägt entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen.
Herr Langohr schüttelt nur fassungslos den Kopf.
Ein Lastwagen voll mit Eiern rattert den Weg herunter, ihm folgt ein weiterer auf dem viele Osterhasen sitzen.
Es ist Braunfuß mit seinen Freunden.
Die Hasen klettern aus dem Wagen.
Mit vereinten Kräften geht es nun ans Werk.
Familie Eichhorn kommt angerannt, der Specht hat ihnen von dem Unglück erzählt.
Während Herr Eichhorn sich zu den Männern gesellt, nimmt Frau Eichhorn ihre Jungen Knix und Knax beiseite.
Sie bittet sie den Tieren und Wichteln von dem Unglück zu berichten und sie um Hilfe zu bitten.
Dies erzählt sie ihrer Freundin Frau Langohr während sie gemeinsam den großen Kessel hinter dem Haus mit Wasser füllen.
Als das Wasser kocht, werden von einigen Hasen die Eier herbei geschleppt.
Vorsichtig, damit kein Ei zerbricht werden sie mit einem großen Löffel in das brodelnde Wasser gelegt.
Knix und Knax aber laufen durch das Osterhasenland und treffen auf die Vögel.
Diese versprechen, die Tiere des Waldes zu verständigen und zu Familie Langohr zu schicken.
Die Jungen aber laufen weiter zu den Wichteln.
Am Eingang finden sie Schlafmütze, der friedlich schnarchend unter einem Haselnussstrauch liegt.
Leise schleichen sie sich heran und bewerfen den Schlafenden mit Haselnüssen.
Wie, was, wo …?“ Erschreckt fährt der alte Wichtel hoch und blickt grimmig die beiden Eichkätzchen an.
Freche Bande, einen alten Mann so zu ärgern!“
Knax grinst entschuldigend.
Wir konnten einfach nicht widerstehen.“
Und Knix meint:
Auch ich entschuldige mich, eigentlich sind wir gekommen, weil der Osterhase Hilfe braucht.“
Und die beiden Lausbuben erzählen ihm von dem Unglück des Osterhasen.
Schlafmütze ist sofort bereit zu helfen und läuft gleich los.
Die beiden Eichkätzchen aber laufen weiter ins Dorf und kommen zu Opa Knuddel, der gerade mit seinen Enkeln blinde Kuh spielt und auch er ist sofort bereit zu helfen und läuft mit den Wichtelkindern los.
Im Dorfkrug feiert Emely mit Freunden und Familie ihren Geburtstag und auch sie unterbrechen ihre Feier und machen sich auf den Weg zum Osterhasen.
Dort haben die Hasen inzwischen den Schuppen wieder aufgebaut und die Eier in die Regale geräumt, aber nun müssen die vielen vielen gekochten Eier noch bemalt werden.
Ein großer Lärm entsteht.
Die Tiere des Waldes kommen den Berg herunter.
Hinter ihnen ein langer Zug mit Wichteln.
Alle sind gekommen, um zu helfen.
Es geht recht vergnügt zu und jeder bekommt einen Pinsel in die Hand gedrückt und darf darauf los malen.



Es wird gelacht, geschwatzt, gekichert und gesungen.
Es war eine riesengroße Party!
Manche Eier sehen vielleicht etwas seltsam aus und sind kunterbunt.
Aber den Menschenkindern würden sie bestimmt gefallen.
Und vor allem, das Osterfest ist gerettet und kein Kind würde vergeblich nach seinen Eiern suchen müssen.
Es ist spät in der Nacht, als die fleißigen Helfer fertig sind.
Die Tiere verabschieden sich und laufen oder fliegen nach Hause.
Die Wichtelfrauen bringen die müden Kinder heim.
Die Wichtelmänner aber helfen den Hasen beim Beladen des Autos und klettern dann auf die Ladefläche und
machen es sich zwischen den Körben mit bunten Eiern gemütlich.
Sie wollen den Osterhasen begleiten und beim Verstecken der Eier helfen, denn er war doch sehr spät dran.
Dann fährt das Auto mit Herrn Langohr am Steuer wie der
Blitz los.
Der Osterhase fährt ja mit Lichtgeschwindigkeit, sodass er für das menschliche Auge nicht sichtbar ist.
Mit seinen vielen flinken und fleißigen Helfern hat er es dann doch noch geschafft, die Eier überall zu verstecken.
Und als die Kinder am Ostersonntag sich auf die Suche machten, wurde keines enttäuscht.

Diese Geschichte ist ja glücklicherweise noch einmal gut ausgegangen.


© Lore Platz

Mittwoch, 23. März 2022

Ein Lächeln für Alle - Gedicht

 Heute will ich wieder einmal ein Gedicht von meinem Freund
 "Die Nachtigall" einstellen.
Sein Augenlicht wird immer schlechter und trotzdem schickt er mir jeden Freitag seine neuen Gedichte. 
Und seine letzte Mail hat mich sehr berührt.
Er schrieb mir sein Augenlicht habe sich sehr verschlechtert und er könnte nur noch die weißen Tasten auf seinem Computer erkennen, aber das Dichten wäre eben alles was ihn aufrecht erhält.
Und dann entschuldigte er sich, dass er nicht mehr so oft kommentieren kann, weil eben das Lesen und Schreiben ihm immer schwerer fällt.
Das hat mich berührt und erschüttert.
Wie viele Besucher klicken täglich meinen Blog an und gehen grußlos vorüber und dieser 84jährige Mann entschuldigt sich, weil er aus Kranheitsgründen nicht mehr kommentieren kann.
Ich kenne ihn nun seit vier Jahren, obwohl ich ihm noch nie persönlich begegnet bin, gehört er doch für mich zu den ganz besonderen Menschen.








 Ein Lächeln für Alle



Morgens geht die Sonne auf,
Und lacht uns schon entgegen,
Sie beginnt so ihren Tageslauf,
Fordert uns ganz verwegen.

Mit der Sonne kommt auch der Humor,
Und das Lachen nicht im Hals stecken bleibt,
Es wird gehört von Ohr zu Ohr,
Egal wohin es uns treibt.

Man schaut sich im Spiegel an,
Geht gutgelaunt aus dem Haus,
Der Sonne man nicht widerstehen kann,
Und probiert das Lächeln weiter aus.

Es gibt nun auch die Hobby – Poeten,
Sie schreiben diese Verse auf,
Sie wollen keinen Reichtum oder Moneten,
Genießen das leben und geben niemals auf.

Lächeln ist ein schöner Anblick,
Darum schön wer immer lächeln kann,
Ein Lächeln komm immer ins eigene Herz zurück,
Und steckt garantiert auch andere an.

Mit einem Lächeln dichten ist eine Freude,
Es steht treu an Dichters Seite,
Er hier auch nichts vergeude,
Und Bescheidenheit ihn begleite.

Ein schierer Spaß ihm inne wohnt,
Beim denken und beim Schreiben,
Wird er dafür auch nicht belohnt,
So lebt er doch in freudigen Zeiten.

Wer lächelnd geht durch die Welt
Verscheucht alle Sorgen,
Der Tag einem besser gefällt,
Ob nun heute oder morgen.

Die Nachtigall




Dienstag, 15. März 2022

Ausgesetzt

 Reizwörter heute:  Wärme, Duft, aufatmen, glücklich leuchten  

 

 


 

Ausgesetzt 

 

Ein schwacher Wind löst den morgendlichen Nebel auf und die ersten Sonnenstrahlen bringen die Tautropfen zum glitzern. 

Das Bellen eines Hundes lässt ein kleines Häschen blitzschnell in seinen Bau verschwinden. Förster Wildgruber, der schon sehr früh seinen Reviergang begonnen hat, stapft mit schweren Schritten auf das Forsthaus zu. 

Wohlige Wärme und der Duft nach frischen Kaffee empfängt ihn. Seine Frau Gretel schenkt ihm ein liebevolles Lächeln. 

" Der Kaffee ist gleich fertig, aber?" suchend sieht sich um, "wo ist denn Harras?" 

Überrascht  sieht der junge Mann sich um. Harras der immer nicht schnell genug ins Warme kommen kann, ist nirgends zu sehen. Seufzend schlüpft er in seine Jacke, stülpt sich den Hut auf und verlässt das Haus. 

Er ruft nach dem Hund und hört in der Ferne sein Bellen. Er folgt den Lauten und findet den braungrau gefleckten Jagdhund auf dem Boden kauernd. Im ersten Moment denkt er, der Hund hätte sich verletzt, da bemerkt er , dass dieser sich an einen kleinen Jungen schmiegt, als wollte er ihn wärmen. 

Das Kind hat die Augen geschlossen, die Backen sind vor Kälte tiefrot und die Lippen schimmern blau. Voller Sorge beugt sich Martin  hinunter und wickelt den halb erforenen in seine Jacke und eilt mit schnellen Schritten dem Forsthaus zu. 

Gretel schlägt die Hände zusammen, als er mit seiner Last das Haus betritt. Während Martin den Kleinen auszieht, bereitet seine Frau ein lauwarmes Bad, dem sie zwei  Löffel Rosskastanie beimischt und vorsichtig lässt Martin den Jungen hineingleiten. Dieser wird wach, sieht sie mit großen Augen an und beginnt zu weinen. 

Während sie ihn vorsichtig badet spricht Gretel  beruhigend auf den Kleinen ein, dann wickelt sie ihn in ein flauschiges Handtuch und rubbelt ihn kräftig ab, um die Durchblutung anzuregen. 

Der Junge hält ganz still, ja er lächelt sogar, als Harras sich an ihn drängt. Auch als sein Schützling am Küchentisch sitzt und seinen Kakao und ein Marmeladenbrot verspeist, sitzt der treue Hund neben seinem Stuhl, als wolle er ihn bewachen. 

Später fragen Martin und Gretel den  Findling behutsam aus und erfahren, dass er Andreas heißt, seine Eltern im Himmel sind und dass er bei seiner Tante Ilse wohnt, doch, dass der böse Mann, der zu ihnen gezogen ist, ihn ins Auto gesetzt und dann ihn hier mitten im Wald allein gelassen hat und dass er die ganze Zeit herumgeirrt ist und dann müde wurde. 

Förster Wildgruber fährt in das Dorf, um Wachtmeister Kirsch zu informieren. Als er zurückkommt hat er einige Taschen dabei mit Anziehsachen für Andreas und einem Ball, einem Feuerwehrauto und einem Bauernhof aus Holz. 

Die Augen des Jungen strahlen und er fährt gleich mit dem Auto auf dem Boden herum und  Harras, den das Blaulicht faszinierte springt bellend um ihn herum. 

Lächelnd sieht das Ehepaar dem Spiel zu und Gretl denkt, wie schön  wenn es immer so wäre. Nach ihrer Fehlgeburt hatten sie sich abgefunden, dass sie nie Eltern werden würden und an eine Adoption hatten sie nie gedacht. Doch jetzt kann sie sich das wohl vorstellen. Eine Woche ist inzwischen vergangen. Andreas hat  sich sehr verändert, aus dem verschüchterten Jungen ist ein fröhliches glückliches Kind geworden. 

Jeden Tag darf er mit Harras und dem Förster warm eingepackt in seinen schönen neuen Schneeanzug durch den Wald spazieren. Und Martin beantwortet ihm geduldig seine vielen Fragen und bringt ihm so die Natur näher. Dem Ehepaar ist es, als  wäre es schon immer so gewesen  und sie können sich ein Leben ohne den Jungen nicht mehr vorstellen. 

Und als dann eines Tages Wachtmeister Krisch vor ihrer Tür steht, sind beide sehr erschrocken und was dieser erzählt erschüttert sie. Auf das Bild von Andreas in den  Zeitungen hat sich eine Frau gemeldet, die neben der Tante und deren Freund wohnt. Die beiden hätten den Jungen sehr schlecht behandelt und dann vor einigen Wochen sind alle drei verschwunden. 

Daraufhin wurde eine Fahndung eingeleitet und das saubere Pärchen wurde in der Schweiz aufggriffen. Nach längeren Verhören brach die Tante weinend zusammen und gestand, dass sie ihren Neffen in einem Wald in Bayern ausgesetz hätten. Nun sitzen sie im Untersuchungsgefängnis und das Sorgerecht für Andreas wurde ihnen entzogen. 

"Was geschieht nun mit dem Kleinen?" will Gretel wissen. Wachtmeister Kirsch zuckt die Schultern. "Jetzt ist er ein Fall fürs Jugendamt." 

Das junge Ehepaar sieht sich an, dann legt Martin die Hand auf die Schulter seines Schulfreundes. "Georg, du hast doch einen guten Draht zum Jugendamt, wir würden Andreas gerne adoptieren." Der Wachtmeister strahlt, " Besser könnte es der arme Bub nicht treffen."

Einige Wochen später können Martin und Gretel aufatmend die Papiere beim Jugendamt  unterschreiben und als sie Andreas erzählen, dass er nun für immer bei ihnen bleiben darf, da leuchten dessen Augen und es gibt  keinen glücklicheren Jungen.


(c) Lore Platz 

Sicher wollt ihr auch lesen was Regina und Martina geschrieben haben.



 

Montag, 28. Februar 2022

Lilaluna, Anneliese genießen das Fliegen

 Die heutigen Reizwörter sind:  Luftballon, Zwiebel, rosa, allein, kichern

 

 


 Lilaluna, Anneliese  genießen das Fliegen

Ein leises Kichern lässt Anneliese aufschauen. Mit unterschränkten Beinen sitzt Lilaluna auf der Fensterbank und grinst über das ganze Gesicht. 

" Was hast du denn auf der Nase, ist das eine Brille, sieht aber komisch aus."  

Das Mädchen zieht sich die Taucherbrille vom Kopf und lacht. Nachdem sie sich gründlich die Hände gewaschen hat, deutet sie auf ihre Schulter und die Elfe schwirrt durch die Luft und lässt sich darauf nieder. 

Anneliese erklärt ihrer kleinen Freundin, dass sie für heute Abend vorkocht, denn ihre Mutter hat Doppelschicht im Krankenhaus. Und das komische Ding ist eine Taucherbrille, die man eigentlich beim Schwimmen zum Tauchen  benutzt, aber sie hat sie aufgesetzt, damit der scharfe Dunst der Zwiebel ihr nicht so in die Augen steigt. 

Die kleine Elfe sitzt auf der Arbeitsplatte neben dem  Ofen und sieht zu, wie Anneliese die Bolognese zubereitet und ist ganz glücklich, als sie mit ihren kleinen Händen das Salz in das Geprutzel in der Pfanne streuen darf. 

Zufrieden stellt  Anneliese  den Topf zur Seite. 

" So nun muss ich heute Abend nur noch die Nudeln kochen und den Salat zubereiten. Meine Hauaufgaben habe ich auch schon gemacht, ich bin bereit für einen Ausflug." 

Lilaluna lässt den Zauberstab kreisen, Funken sprühen, und das Mädchen wird so klein wie ihre Freundin. Diese tupft ihr mit dem Stab auf die Schultern und kleine Flügel beginnen zu wachsen. Lachend fliegen sie durch das offene Küchenfenster hinaus in den Sonnenschein.. 

Die Elfe dreht sich um, ein Schlenker mit dem Zauberstab und die Fenster schließen sich. 

Anneliese liebt das Fliegen. Die Welt sieht ganz anders aus von hier oben. Unter ihnen taucht das rote Dach der Kirche auf, daneben im Garten des Pfarrhauses toben die vier Kinder des Pastor und eine Straße weiter geht Frau Hinterhaber gerade die drei Stufen zur Bäckerei hoch. Anneliese erkennt sie an ihrem komischen Hut, den sie immer trägt. 

Bald haben sie das Dorf hinter sich gelassen und fliegen nun über die Gemeindwiese, über die der Frühling vor einiger Zeit geschritten ist  und eine bunte Pracht von Blumen hinterlassen hat. 

Blausterne, weiße Buschwindröschen, violette Duftnelken, Gänseblümchen mit ihren weißen Sternchen, purpurne Kuhschellen und die bescheidenen kleinen blauen Leberblümchen, vereinzelt dazwischen, wie kleine gelbe Sonnen der Löwenzahn, breiten sich auf der Wiese aus. 

Anneliese kann sich gar nicht satt sehen an dieser Blumenpracht. Lilaluna schwirrt, mit beiden Händen winkend auf sie zu. 

" Sieh doch da oben!" ruft sie aufgeregt. Und nun entdeckt auch Anneliese den rosa Luftballon.  Die kleine Elfe fasst sie an der Hand. "Komm wir fliegen mit ihm und lachend hängen sie sich an die baumelnde Schnur. 

Langsam und bedächtig gleitet der Ballon über die Wiese und in den Wald. Die Mädchen winken einem Eichhörnchen zu, das erstaunt auf einem Ast verharrt und das seltsame fliegende Ding betrachtet. 

Der Wald lichtet sich und sie erblicken das Häuschen von Doktor Wichtel vor dem viele verletzte Tiere geduldig warten. Erstaunt deuten sie nach oben und winken heftig zurück, als sie die beiden Mädchen erkennen. 

Als der Ballon den Wald verlässt und die Lichtung der Elfen ansteuert, bemerkt Anneliese, dass der Ballon immer mehr Luft verliert und langsam nach unten sinkt. Kichernd springen sie ab, bevor er den Boden erreicht und betrachten lachend das kleine Gummigebilde, das wie ein verschrumpelter Apfel aussieht. 

Als Anneliese spät abends zuhause in ihrem Bett liegt , denkt sie wie schön es doch ist eine Elfe zur Freundin zu haben und immer wieder schöne Abenteuer zu erleben. Seit Lilaluna in ihr Leben getreten ist fühlt sie sich nie mehr so einsam.

(c) Lore Platz


Sicher wollt ihr wissen, wie Regina und Martina die Wörter verwendet haben.