Die Sache mit dem Glauben
Viele
Kriege werden unter dem Vorwand des Glaubens geführt und jede
Religion ist überzeugt, den einzig richtigen Glauben zu besitzen.
Mein
Vater war evangelisch, meine Mutter katholisch und trotzdem haben sie
geheiratet und eine über vierzig Jahre dauernde Ehe in Liebe und
Treue geführt.
Wir
Kinder wurden katholisch getauft.
Trotzdem
kam einmal ein katholischer Pfarrer, ich war damals ungefähr zehn
Jahre alt, zu meiner Mutter und warf ihr vor, dass sie in Sünde
lebe.
Vielleicht
hat sich ja die Kirche inzwischen ein wenig geändert, aber
engstirnige Betonköpfe wird es wohl immer wieder geben.
Dabei
war es unser evangelischer Vater, der besonders darauf achtete, dass
wir in die Kirche gingen und begleitete uns an den hohen Feiertagen
wie Ostern und Weihnachten in die katholische Kirche.
Haben
nicht alle Glaubensrichtungen denselben Ursprung und sich nur ihrer
Kultur gemäß auseinander entwickelt?
Man
besitzt doch den Glauben in den man hineingeboren wurde.
Und
die höllische Verdammnis, Furcht einflößend, ist in jedem Glauben
vorhanden.
Ein
türkisches Mädchen, dem ich schon jahrelang Nachhilfe gab und die
mich sehr gern hatte, kam
eines
Tages nach dem Islam-Unterricht zu mir und
betrachtete
mich sehr besorgt.
Als
ich sie fragte, was denn los wäre, meinte sie:
„Im
Islam heißt es, dass die Andersgläubigen in die Hölle kämen.“
Ich
musste mir ein Grinsen verkneifen.
„Weißt
du,“ sagte ich dann, „ dasselbe erklärt auch unser Glauben und
sieh uns beide mal an, du bist ein guter Mensch und ich bin ein guter
Mensch.
Glaubst
du wirklich, dass einer von uns in die Hölle kommt?“
Übrigens
hatte meine Tochter einmal eine äußerst hitzige Diskussion mit
ihrem Religionslehrer, der ihnen die Aufgabe stellte; sie sollten
begründen warum Ghandi, der doch ein guter Mensch war, trotzdem in
die Hölle kam.
Warum
ich heute darüber schreibe?
Am
Samstag (2015) wurde in unserer Kreisstadt P. eine Moschee eingeweiht und im
Vorfeld gab es im Internet schon große Aufregung darüber und die
beiden Bürgermeister erhielten von mehreren Seiten Morddrohungen
auch wurde eine Protestdemonstration angekündigt.
Wohlgemerkt
von Menschen im Internet und per Mail, nicht von der Bevölkerung
hier.
Einer
schrieb:
„ Es
ist eine Schande, dass sich jetzt auch in der Provinz schon der Islam
ausbreitet, aber zum Glück gibt es da ja auch genügend
Laternenpfähle, an denen man den Bürgermeister aufknüpfen kann.“
Ich
ließ mir dann von einer meiner ehemaligen Nachhilfeschülerin
schildern wie die Einweihung war.
Viele
Polizisten waren da und die nicht sehr große Anzahl der
Demonstranten erreichte nicht einmal den Ortskern.
Beide
Bürgermeister und der Landrat hielten eine Rede und betonten, dass
die Muslimische Bevölkerung schon lange zu ihnen gehöre.
Auch
der katholische und evangelische Pfarrer waren anwesend.
Aber
was das schönste war, sämtliche deutschen Einwohner trugen ein
T-Shirt mit der Aufschrift:
P…
ist bunt.
Es
wäre doch alles so einfach und mit ein wenig gutem Willen können
auch verschiedene Kulturen friedlich neben einander oder noch besser
miteinander leben.
Aber
das wird wohl nie geschehen:
Denn
wir schicken Jumbojets, die hunderte von Menschen transportieren
können in die Luft, ohne dass sie herunter fallen.
Wir
schicken Raketen auf den Mond und Satelliten ins Weltall die uns
Nachrichten aus aller Welt übermitteln können.
Wir
erfinden die kleinste und feinste High Tec , die Wunder vollbringen
kann.
Aber
eines werden wir niemals schaffen:
Die
Dummheit der Menschen auszurotten
„ Zwei
Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche
Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz
sicher.
Albert
Einstein (1879 – 1955 )
Dann wünsche ich euch ein schönes Wochenende und denkt daran:
Jeder kann mit seinem Leben dazu beitragen, die Welt ein wenig schöner zu machen.
(c) Lore Platz
Da hast du eine wirklich flammende Rede gehalten und ich stimme dir zu. ABER hoffen können wir doch, Lore, dass die Menschen einsichtiger werden und die Dummen irgendwann aussterben. Wäre es nicht einfach nur schön, wenn wir alle friedlich miteinander leben könnten. Meine Güte, keine Kriege mehr auf der Welt, das wäre doch schon was. Und wenn wir dann alle einmal an einem Strang ziehen würden, könnten wir uns gemeinsam den Hungersnöten und Katastrophen widmen. Mensch, dass wäre wie im Paradies - aber das wird wohl noch dauern! LG Martina
AntwortenLöschenMensch, schon wieder vergessen: Der neue grüne Hintergrund gefällt mir super! Passt toll in die Jahreszeit!!! So, jetzt hab ichs wohl! Lach!
LöschenLiebe Lore,
AntwortenLöschenEinstein war schon ein kluger Mensch und schöne treffende Sprüche hat er auch gesagt.
Meine Mutter war evangelisch und mein Vater katholisch. Als die beiden heiraten wollten, musste meine Mutter zum katholischen Glauben konvertieren. So wurde auch ich ab meiner Geburt katholisch erzogen. Als Peter und ich heiraten wollten, hatten wir ein ähnliches Problem, denn er ist evangelisch. Somit musste ich, die weiterhin katholisch sein wollte, beim Bischof Dispens beantragen. So konnten wir heiraten und jeder seine eigene Konfession behalten. Unser Sohn Timo wurde dann katholisch getauft. Für uns ist es ein Glaube, egal welche Konfession.
Die verschiedenen Religionen und Konfessionen sollten wir akzeptieren und friedlich miteinander leben, denn der Friede unter den Menschen und Völkern der Welt ist das Wichtigste.
LG
Astrid
In Glaubenskriegen geht es meines Erachtens nicht um den Glauben, sondern um Macht und Besitzansprüche einzelner. Als Aufhänger um Anhänger dafür zu gewinnen, macht sich der Glaube/Religion immer gut. Und solange es Machtgehabe gibt, wird es im kleinen immer Zwist und Streit und im großen auch Kriege geben.
AntwortenLöschenMein Mann ist katholisch und ich bin evangelisch. Wir wurden ökumenisch getraut. Da wir in einer katholischen Gegend wohnen, bin ich als Chormitglied auch oft in der katholischen Kirche und der Chor singt während einer Andacht oder am Volkstrauertag. Das ist für mich und auch für die anderen Chormitglieder überhaupt kein Problem. Allerdings gibt es immer wieder dumme Menschen, die Leute, die anders sind oder einen anderen Glauben haben, nicht akzeptieren.
AntwortenLöschenLG Elke
Die verschiedenen Religionen missbrauchen oft den Glauben als Zweck,
AntwortenLöschenum an Macht und Reichtum zu gelangen.
Der Glaube an Gottes Liebe ist nicht abhängig von einer bestimmten Religion oder Konfession,
denn er lebt im Herzen eines jeden Gläubigen, egal wo auf der Welt und wie man Gott dort nennt.