Sonntag, 15. Mai 2022

Oma , Lena und ihre besonderen Gschichten

 


 

Die Reizwörter sind diesmal: Clematis, clever, chauffieren, campen, Couch

Sicher wollt ihr auch wissen, was Regina und Martina geschrieben haben.

 

 



 

Oma, Lena und ihre besonderen Geschichten

 

Lena warf ihr Kindergartentäschchen in die Ecke und stürmte in das Zimmer ihrer Oma. Diese lag mit geschossenen Augen auf der Couch, eine warme Decke über sich gebreitet. Abrupt blieb die Kleine stehen und schlich auf Zehenspitzen durch den Raum. Liebevoll legte sie beide Hände um das Gesicht der alten Frau.

 "Omi liebe Omi, Mama hat gesagt du bist krank und hast Schmerzen. Aber nun ist ja dein Lena-Kind da und pustet die bösen Schmerzen weg." 

Emma öffnete die Augen und lächelte. In dem Moment öffnete sich die Tür. 

"Lena habe ich dir nicht gesagt, dass es Oma nicht gut geht und du sie nicht stören darfst." 

Die junge Frau warf ihrer Schwiegermutter einen entschuldigenden Blick zu. "Sie war zu schnell!" Die alte Frau lächelte nur. "Lass nur, Lena lenkt mich von meinen Schmerzen ab." 

Ihre Enkelin warf der Mutter einen triumphierenden Blick zu und diese schloss kopfschüttelnd die Tür hinter sich. 

Lena aber holte ihr Bänkchen, streichelte noch einmal über die Wange der alten Frau, bevor sie sich setzte.

Dann begann sie vom Kindergarten zu erzählen; "Stell dir vor Toby und seine Eltern wollen in den Sommerferien campen. Da wohnen sie in einem Zelt, das muss toll sein! Obwohl?" Lena krauste ihr Näschen. "wenn es regnet werden sie ganz nass." "Nein mein Schatz," beruhigte sie Oma, "die Zelte sind wasserdicht." 

Erleichtert atmete das Kind auf und berichtete weiter. "Damit all die vielen Sachen, die sie brauchen Platz haben, mussten sie einen großen Bus mieten. Tobys Mutter fragte zweifelnd, ob ihr Mann den auch chauffieren könnte. Tobys Vater war richtig beleidigt und sagte, "er wäre clever genug!" 

Lena kicherte und auch Oma musste schmunzeln. "Oma, da du krank bist will ich dir jetzt eine Geschichte erzählen. Heute waren wir im Park und da haben wir wunderschöne Blumen gesehen, am besten gefallen hat mir die Clematis und  deshalb heißt meine Geschichte:"

 


"Prinzessin Clematis

Auf einer Wiese voller wunderschönen Blumen tummelten sich viele kleine Elfen und jede trug ein Kleid in der Farbe der Blumen, die sie betreuen mussten. Auch ein Schloss stand auf der Wiese, das von oben bis unten mit Clematis bewachsen war, in allen Farben. Die Königin Rosenblüte liebte nämlich diese Blumen und deshalb gab sie ihrer Tochter den Namen Clematis. Die Prinzessin war nicht nur sehr schön, sondern auch ein richtiger Sonnenschein. den ganzen Tag sang und lachte sie. Überhaupt waren alle, die auf der Elfenwiese lebten sehr glücklich. 

Doch gab es Geschöpfe, die es nicht leiden konnten, wenn andere fröhlich und glücklich waren. Einer davon war der Kobld Mürrisch, der nicht weit entfernt in einer dunklen Höhle hauste und den ganzen Tag schlecht gelaunt war. Eines Tages als er so durch die Gegend streifte, hörte er jemand singen. Bäuchlings robbte er an den Rand der Elfenwiese und sah Prinzessin Clematis. die singend über die Wiese schlenderte. Ab und zu blieb sie stehen, um den fleißigen Bienen zuzusehen, die eifrig Nektar in ihren Körbchen sammelten. Oder sie beobachtet begeistert, die Heuschrecken bei ihrem Wettkampf im Hochspringen. Singend schritt sie weiter und streichelte unterwegs einer Raupe über den Kopf. 

Mürrisch aber konnte die Augen nicht von diesem lieblichen Wesen wenden und er wünschte sich, es könnte mit seinem Lachen und Singen Licht in seine dunkle Höhle bringen. Und da hatte er ein Idee, er wollte die Prinzessin rauben. 

Eine Blaumeise hatte ihn schon länger beobachtet und ahnte, dass er nichts Gutes vorhatte. Und als der Kobold sich noch näher an die Wiese schob, flog sie in den Wald zu den Ameisen. Sie verlangte den General Ruckzuck und erzählte ihm in welcher Gefahr Clematis steckte. Ruchzuck handelte schnell und bald waren mehrere hundert Ameisen im Gänsemarsch auf dem Weg zur Elfenwiese. 

Die Prinzessin aber war dem Ort, an dem der Kobold lauerte immer näher gekommen. Doch bevor dieser aufspringen konnte war er von hunderten Ameisen umzingelt und in Windeseile mit den klebrigen Fäden, die Frau Spinne zur Verfügung gestellt hatte, gefesselt. Der General berichtete nun der erblassten Prinzessin, dass der Kobld sie rauben und in seine dunkle Höhle sperren wollte. 

Bald sprach es sich auf der Wiese herum und alle folgten den Ameisen ins Schloss. Der Thronsaal war voll und als der König hörte was Mürrisch vorhatte wurde er sehr zornig. Der Kobold stand mit gesenkten Kopf und sein Gesicht war rot vor Scham. 

Die Prinzessin aber trat vor ihn und fragte: "Warum wolltest du mich rauben?" Mürrisch hob den Kopf: " Ich lebe allein in einer dunklen Höhle, habe keine Familie, keine Freunde und als ich euch singen und lachen hörte, dachte ich ihr könnte etwas Licht in mein dunkles Dasein bringen." 

"Nun mein Singen Lachen gehört allen, nicht nur einem einzelnen. Willst du mir versprechen, dass du mir niemals mehr etwas böses antun wirst?" 

Der Kobold hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen. "Ich verspreche es!" 

"Ich glaube dir, deshalb mache ich dir einen Vorschlag: Wir alle hier werden deine Höhle in einen freundlichen lichten Ort verwandeln und du darfst uns jeden Tag besuchen, mit uns lachen, singen und arbeiten. 

Wir wollen deine Freunde sein. Und zum ersten Mal in seinem Leben flog ein Lächeln über das mürrische Gesicht des Kobolds."

Lena stand auf, gab der Oma ein Küsschen und flüsterte: "Nun schlaf dich gesund." Dann verließ sie leise das Zimmer. Liebevoll lächelnd sah die alte Frau ihr nach. Welch eine Fantasie und großer Wortschatz zeigte diese Geschichte. Das Samenkorn, das sie schon früh gepflanzt hatte, war aufgegangen.


(Lore Platz)

 

7 Kommentare:

  1. Oh ja, das kann man wohl sagen. Das Kind verfügt über eine riesengroße Phantasie und einen enormen Wortschatz. Welch Glück! Sonst hätte sie uns diese herrliche Geschichte ja gar nicht erzählen können. - Danke dafür - auch an Monika für die bezaubernden Bilder! - Sonnige Grüße! Martina

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  2. Eine schöne Geschichte, liebe Lore,
    Prinzessin Clematis gefällt mir sehr und die kleine Lena auch, ganz besonders sogar!
    Herzliche Grüße
    Regina

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  3. Was ist es so schön zu erkennen, daß Samen die man sät auch aufgehen. Eine tolle Geschichte liebe Lore.

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  4. Liebe Lore, das ist ja wieder eine schöne Geschichte 👍🏻 Weiter so 😃 liebe Grüße Karin

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  5. Ach das ist ja lieb, freu ich mich 😊 eine süße Geschichte ist das wieder 👍🏻😃 ganz liebe Grüße auch von mir und immer wieder gerne 😘 Liebe Grüße Karin

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  6. Für einen Moment kann man den Alltag einfach vergessen. 🙋🏼‍♀️
    Es grüßt Lydia aus Staßfurt

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  7. Da hat die hübsche Prinzessin Clematis aber etwas Gutes getan!
    Liebe Grüße Peter H. Dresden

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