Es wird immer weihnachtlicher. In dieser Zeit ist sogar die Werbung schön (zwinkern)
Dann öffnen wir das nächste Türchen und begleiten Jasper ins Weihnachtsland.
Viel Spaß beim lesen!
13. Türchen
Eva V. |
Jasper findet das Weihnachtsland
Viele
Tage ist Jasper nun schon unterwegs. Wenn er einer Herde begegnet
versteckt er sich und zieht dann wieder allein weiter.
Nahrung
zu finden unter Schnee und Eis ist sehr schwer und oft schläft er
abends hungrig ein.
Eines
Tages überschreitet er, ohne es zu merken die magische Grenze zum
Reich des Weihnachtsmanns.
Als
er durch den tiefen Schnee trottet steigt ihm der Geruch von Pilzen
in die Nase.
Pilze
im Winter?
Doch
da erblickt er viele Steinpilze unter einem kahlen Baum und läuft
darauf zu.
Endlich
nach langem kann er sich wieder richtig satt fressen.
Als
er fertig ist, senkt sich der Baum und auf seinen kahlen Ästen
erblühen junge frische Triebe.
Was
für ein Festschmaus.
Jasper
wird ganz vergnügt und marschiert fröhlich weiter.
Auf
einmal hört er Stimmen und sieht vor sich einen dicken Schneemann
und um ihn herum sitzen viele Schneeflöckchen, die fröhlich
kichern.
Als
der Schneemann ihn sieht, winkt er mit seinem roten Regenschirm.
„Komm
zu uns, ich erzähle den Kleinen gerade eine Geschichte.“
Vorsichtig
und auch ein wenig ängstlich tritt Jasper näher und sein Geweih
flackert unruhig auf und ab.
Die
Schneeflöckchen jubeln ,fliegen zu ihm und setzen sich auf Geweih
und Rücken.
„Das
ist ja schön, wie machst du das?“ wollen sie wissen.
Der
Schneemann lacht dröhnend, dass es vom Berg widerhallt.
„Das
ist ja schön, das gefällt mir. Übrigens bin ich Anton und wer bist
du?“
„ Ich
heiße Jasper, und wie das mit meinem Geweih funktioniert, das weiß
ich nicht. Dort wo ich herkomme nannte man mich eine Missgeburt.“
„Missgeburt,
was für ein dummes Wort! Du bist etwas Besonderes,
sonst
hättest du nicht die magische Grenze überschreiten können.“
„Wo
bin ich denn hier?“
Anton
lacht vergnügt.
„Na,
beim Weihnachtsmann und wir alle hier sind etwas ganz Besonderes.“
„Meine
Mutter hat das auch immer gesagt, dass ich etwas Besonders bin,“
murmelt das Rentier.
„Siehst
du, Mütter wissen so etwas!“
Jasper
betrachtet den gemütlichen dicken Kerl und grinst.
„Was
ist denn an dir so besonders, du siehst aus wie ein ganz gewöhnlicher
Schneemann.“
Anton
lacht. „Gewöhnlicher Schneemann? Hast du schon mal einen
Schneemann gesehen, der Beine hat.?“
Er
springt auf und läuft auf seinen langen Beinen davon und die
Schneeflocken folgen ihm kichernd.
Jasper
sieht ihnen grinsend nach.
Hier
gefällt es ihm.
Und
vergnügt trabt er weiter.
Einige
Zeit ist er schon gegangen, da hört er hinter sich rufen:
„Achtung
da vorne, weg da.“
Erschrocken
springt Jasper zur Seite und haarscharf an ihm vorbei flitzt ein
schneeweißes Männchen auf Holzskiern.
Es
bremst scharf und der aufwirbelnde Schnee hüllt Jasper ein
und
sein Geweih beginnt wieder heftig zu blinken.
Das
Männchen schlägt einen Bogen und kommt auf ihn zu.
Aufmerksam
betrachtet er Jasper.
„Tolles
Ding hast du da auf dem Kopf. Wie funktioniert das?“
„Weiß
nicht genau? Immer wenn ich eine Gemütsbewegung habe, dann blinkt
es.“
„Gefällt
mir, komm mit, das müssen die Anderen auch sehen.“
Er
wendet seine Ski und fährt davon.
Jasper
grinst und läuft hinterher.
Vor
einem großem Berg hält das Männchen mit der weißen Pelzkappe an
und zieht an einer großen Glocke.
Wie
von Zauberhand öffnet sich das große Tor.
Staunend
folgt Jasper seinem Begleiter in die große Halle.
Wohlige
Wärme empfängt ihn und überrascht sieht er auf das bunte Treiben.
Unzählige
Kobolde und Elfen sind beschäftigt mit allerlei Arbeiten.
Die
Einen hämmern und klopfen an Spielzeugen herum.
Elfenmädchen
sitzen an schnurrenden Nähmaschinen. Kobolde mit Kochmützen laufen
mit Backblechen voller Plätzchen herum.
Und
die Luft ist erfüllt mit köstlichen Düften, fröhlichem Singen und
Lachen und Rufen.
Jaspers
Geweih beginnt vor Freude zu blinken und plötzlich wird es still im
Raum.
Dann
hört man das Trappeln von kleinen Füßen und alle die Winzlinge
stürzen auf Jasper zu und umringen ihn.
„Oh
wie ist das schön, wie machst du das, kannst du es uns noch einmal
zeigen,“ so schwirrt es durcheinander.
Und
Jasper spürt dass die freundlichen kleinen Wesen ihn nicht
verspotten und so blinkt er voller Freude.
Viele
„Aaah“und „Ooooh“ ertönen.
„Was
ist denn hier los!“ ertönt eine laute Stimme und ein dicker Kobold
bahnt sich einen Weg durch die Menge.
Nachdenklich
betrachtet er Jasper, dann nickt er und murmelt.
„Das
ist die Lösung unseres Problems!“
Dann
wendet er sich an das Männlein, das Jasper in die Halle gebracht
hat.
„Sag
mal Schneemännchen, wo stecken eigentlich deine Schneeflocken
wieder, Frau Holle sucht sie schon ganz verzweifelt.“
Diese
seufzt: „ Ach Knurrjan, ein Sack Flöhe ist leichter zu hüten
als diese Gören. Sicher sitzen sie bei dem dicken Anton und lassen
sich Geschichten erzählen. Ich werde sie holen.“
Er
dreht sich um und verlässt die Halle.
Knurrjan
dreht sich um und klatscht in die Hände.
„Auf,
auf, geht zurück an eure Arbeit, oder sollen die Kinder weinend
unter einem leeren Weihnachtsbaum stehen?“
Bald
wird wieder gehämmert, geklopft, gescherzt, gelacht und die
Nähmaschinen schnurren.
©
Lore Platz 13.12.2018