Freund
Amor
Wie
ich gestern berichtete, hatte Uschi ein kleines Auto.
Jeden
Mittwoch war auf dem Kuglhof, einem Tanzlokal, Hitparade.
Und
dort trafen wir uns immer mit denselben Leuten, so eine Art
Stammtisch.
Das
war noch ein richtiges Tanzlokal, keine Disco und man konnte noch in
den Schritten, die man in der Tanzschule gelernt hatte über das
Parkett schweben.
Damals
sangen auch die Flippers zum ersten Mal das Lied: „Weine nicht
kleine Eva.“
Herrlich!
Ein wunderbarer langsamer Walzer.
Samstags
zogen Uschi und ich alleine los und bei einem dieser Ausflüge trafen
wir auf den Bengel Amor, der mit seinem Pfeil schon auf der Lauer
lag.
In
der Nähe von Ingolstadt betraten wir ein Lokal und wurden gleich an
einen Tisch voller junger Männer gewunken.
Wie
es sich heraus stellte war es ein Fußballverein und mitten unter
ihnen befand sich ein Schiffskoch auf Heimaturlaub.
Unbemerkt
von uns hatte sich Freund Amor mit eingeschlichen und spannte seinen
Bogen und der erste Pfeil traf mitten ins Herz von Hans, dem
Schiffskoch.
Und
der zweite Pfeil traf - nein, nicht mich - sondern meine Freundin
Uschi.
Jedenfalls
saß einige Monate später meine ach so selbstbewusst, nie um eine
Antwort verlegene
Freundin
bei mir auf dem Sofa und stammelte:
„Der
will mich heiraten! Was soll ich tun!“
Wenig
später tanzten wir auf ihrer Hochzeit, die übrigens sehr schön
war.
Der
einzige Wermutstropfen war, dass Uschi alle Brücken hinter sich
abbrach und mit ihrem Mann zur See fuhr, er als Koch und sie als
Stewardess.
Nun
bekam ich Ansichtskarten und Luftpostbriefe aus der ganzen Welt und
wenn die Beiden auf Heimaturlaub waren, dann zeigten sie mir
wunderschöne Fotos.
Morgen
erzähle ich euch von einem Brief aus New York.
(c) Lore Platz 11.09.2019
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
WIR FREUEN UNS SEHR ÜBER JEDEN KOMMENTAR! MIT DER NUTZUNG DIESES FORMULARS ERKLÄRST DU DICH MIT DER SPEICHERUNG UND VERARBEITUNG DEINER DATEN DURCH DIESE WEBSITE EINVERSTANDEN.