Mittwoch, 11. September 2019

Freund Amor Erinnerungen





Freund Amor


Wie ich gestern berichtete, hatte Uschi ein kleines Auto.
Jeden Mittwoch war auf dem Kuglhof, einem Tanzlokal, Hitparade.
Und dort trafen wir uns immer mit denselben Leuten, so eine Art Stammtisch.
Das war noch ein richtiges Tanzlokal, keine Disco und man konnte noch in den Schritten, die man in der Tanzschule gelernt hatte über das Parkett schweben.
Damals sangen auch die Flippers zum ersten Mal das Lied: „Weine nicht kleine Eva.“
Herrlich! Ein wunderbarer langsamer Walzer.
Samstags zogen Uschi und ich alleine los und bei einem dieser Ausflüge trafen wir auf den Bengel Amor, der mit seinem Pfeil schon auf der Lauer lag.
In der Nähe von Ingolstadt betraten wir ein Lokal und wurden gleich an einen Tisch voller junger Männer gewunken.
Wie es sich heraus stellte war es ein Fußballverein und mitten unter ihnen befand sich ein Schiffskoch auf Heimaturlaub.
Unbemerkt von uns hatte sich Freund Amor mit eingeschlichen und spannte seinen Bogen und der erste Pfeil traf mitten ins Herz von Hans, dem Schiffskoch.
Und der zweite Pfeil traf - nein, nicht mich - sondern meine Freundin Uschi.
Jedenfalls saß einige Monate später meine ach so selbstbewusst, nie um eine Antwort verlegene
Freundin bei mir auf dem Sofa und stammelte:
Der will mich heiraten! Was soll ich tun!“
Wenig später tanzten wir auf ihrer Hochzeit, die übrigens sehr schön war.
Der einzige Wermutstropfen war, dass Uschi alle Brücken hinter sich abbrach und mit ihrem Mann zur See fuhr, er als Koch und sie als Stewardess.
Nun bekam ich Ansichtskarten und Luftpostbriefe aus der ganzen Welt und wenn die Beiden auf Heimaturlaub waren, dann zeigten sie mir wunderschöne Fotos.

Morgen erzähle ich euch von einem Brief aus New York.