Nun
da es wieder kälter wird, die Badesaison vorbei, ist stellt sich die
Frage, was unternehmen wir mit unseren Kindern oder Enkelkindern.
Da
bietet sich doch ein Besuch im Zoo an.
Manchmal
kann das auch ganz schön aufregend sein und man begegnet Wesen, die
man im Zoo überhaupt nicht vermutet.
So
ist es der kleinen Ramona ergangen, deren Geschichte ich euch
erzählen möchte.
Macht
es euch bequem und hört gut zu.
Erlebnis im Zoo
„Ramona,
trödle nicht, wir müssen noch die Oma abholen,“ ruft Gerda
ungeduldig, während Jan schon hinaus zum Auto geht.
„Ich
komm ja schon!“ brüllt Ramona, schnappt ihre Tasche und verlässt
das Zimmer.
Hübsch
sieht sie aus in der hellblauen Jeans und dem pinkfarbenen T-Shirt.
Auf
der kecken mit Sommersprossen übersäten Nase
sitzt
eine niedliche Brille.
Die
dunkelblonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, wippen fröhlich
auf und ab, als sie die Treppe hinunter springt.
Vor
dem Haus der Oma, springt das quirlige Persönchen aus dem Auto und
läutet Sturm.
Tante
Nadine öffnet.
„Nicht
so stürmisch, Ramona!“ lacht sie.
„Wir
fahren heute in den Zoo, kommst du mit, biiiitte!“
„Das
geht nicht, ich muss noch arbeiten,“ bedauert die Tante.
„Schade!“
mault
das Mädchen.
„Und
dass ich mitkomme, bedeutet wohl gar nichts!“
Oma
Sonja, eine jugendlich wirkende Frau in den Fünfzigern, betritt den
Flur.
„Natürlich!“
jubelt Ramona und wirft sich der geliebten Oma in die Arme.
Ein
fröhliches übermütiges Winken für die Tante, dann verlassen die
Beiden das Haus.
Im
Auto steht das kleine Plappermäulchen keinen Augenblick still, so
aufgeregt und glücklich ist sie.
Endlich
ist der Parkplatz zum Zoo erreicht, der Weg zum Zoo überstanden, die
Kasse passiert und nun kann es losgehen.
Die
Sonne strahlt hell und warm vom Himmel, als hätte sie sich extra
blank geputzt für Ramonas Zoobesuch.
Sie
lacht über die Schimpansen, die auf den Bäumen turnen und von dort
oben
frech auf die Besucher herab sehen.
Die
Gorillas mit ihrer gedrungen Gestalt und den tiefliegenden kleinen
Augen flößen ihr etwas Furcht ein.
Doch
die Paviane daneben, die ihre feuerroten Hintern verächtlich den
Besuchern zeigen, bringen sie wieder zum Lachen.
Bei
den Zebras erklärt ihr der Vater, dass kein Zebra
die
gleichen Zeichen hätte.
Die
verschiedenen Musterungen helfen den Tieren sich wiederzuerkennen und
zu unterscheiden.
Zebrafohlen
prägen sich das Muster ihrer Mutter ein, damit sie diese immer
wieder finden.
Ramona
hört aufmerksam zu, denn sie ist ein kluges und lernbegieriges Kind.
Doch
allmählich wird sie müde und etwas maulig.
Gerda
und Sonja gehen mit ihr zu einem Kiosk, vor dem Stühle und stehen,
während der Vater zum Reptilienhaus weiter geht.
Nach
einem Hamburger und einem Eis geht es Ramona bedeutend besser.
Ausgeruht
und unternehmungslustig macht sie sich auf die Suche nach ihrem Papa.
Leider
allein.
Oma
und Mama haben vor lauter Ratschen nicht mit bekommen, dass Ramona
verschwunden ist.
Vergnügt
marschiert das kleine Fräulein durch die Menschenmassen auf der
Suche nach dem Reptilienhaus.
Doch
der Zoo ist groß und immer wieder führen Wege nach rechts und links
ab.
Ramona
hat sich hoffnungslos verirrt.
Mutlos
und verzweifelt irrt sie vorwärts.
Da
weiter vorne führt wieder ein Weg nach rechts ab.
Sie
läuft sie in den Seitenweg.
Je
weiter sie geht, umso leiser wird der Lärm, bis er plötzlich ganz
verstummt.
Vereinzelt
sprießen noch einige Grashalme.
Weiter
hinten aber liegt eine große Wiese mit vielen bunten Blumen.
Dorthin
läuft das Mädchen und lässt sich ins Gras sinken.
Sie
fühlt sich einsam und ängstlich.
Dicke
Tränen kullern über ihr Gesicht und sie beginnt laut nach ihrer
Mutter zu rufen.
„Bist
du verrückt, so laut zu kreischen!“ zetert ein feines Stimmchen.
Doch
Ramona hört es nicht.
Da
wird sie in die Wade gezwickt und erschrocken verstummt sie, wischt
sich die Tränen ab und besieht sich ihr Bein, auf dem ein winzig
kleiner blauer Fleck sichtbar wird.
„Das
hast du nun davon!“ hört sie eine ärgerliche
Stimme
piepsen.
„Wer
bist denn du?“
„ Ich?
Ich bin Rosalia die Kinderfrau der Elfenkinder, die du mit deinem
Geschrei aufgeweckt hast und nun haben meine Mädchen alle Hände
voll zu tun die Kleinen wieder zu beruhigen.“
Ramona
sieht sich suchend um.
„Blumenelfen,
wo sind sie denn?“
„Wo
sie sind!“ ruft das Persönchen vorwurfsvoll.
„Versteckt
haben sie sich. Sie haben ein feines Gehör und du mit deinem Gebrüll
hast sie in Angst und Schrecken versetzt.“
„Entschuldige,
das wollte ich nicht. Ich war nur so verzweifelt, weil ich mich
verlaufen habe,“ meint Ramona und wieder treten Tränen in ihre
Augen.
„Schon
gut, schon gut, fang bloß nicht wieder an.“
Das
Mädchen lächelt unter Tränen.
„Keine
Angst, ich werde nicht mehr laut werden, versprochen.“
„Das
ist gut,“ seufzt die Kinderfrau erleichtert,
„ich
werde jetzt die anderen holen.“
„Darf
ich mit gehen?“
Entsetzt
schüttelt Rosalia den Kopf.
„Nein,
du würdest mit deinen Riesenfüßen womöglich noch ein paar Elfen
zertreten. Bleib lieber hier!“
„Du
kommst auch bestimmt wieder zurück?“
„Keine
Sorge!“
Die
Elfe verschwindet im Gras und Ramona sieht nur wie die Grashalme sich
schnell bewegen, als würde der Wind sie streifen.
Es
dauert nicht lange, da vibriert die Luft von feinen Schwingen und
Ramona sieht eine dunkel Wolke, die auf sie zukommt.
Erst
als diese näher kommt, kann sie viele Elfenfrauen und Elfenmänner
erkennen.
Nur
ein paar besonders Kecke schwirren um Ramonas Kopf, zupfen sie an den
Haaren, streifen ihre Wangen, was das Mädchen zum kichern bringt,
weil es kitzelt.
Ein
besonders freches Ding setzt sich sogar auf ihre Nase und klopft
gegen die Brille.
Ramona
muss niesen und das kleine Ding stürzt herunter, schlägt einen
Salto in der Luft und landet mit wild schlagenden Flügeln im Gras.
Morgen geht es weiter
Morgen geht es weiter
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