Wie ihr wisst bringe ich unter dem Motto - Ich lade
gern mir Gäste ein - Geschichten von Freunden, die
wunderbar schreiben aber keinen eigenen Blog haben
Pinselchen ist krank
gern mir Gäste ein - Geschichten von Freunden, die
wunderbar schreiben aber keinen eigenen Blog haben
Pinselchen ist krank
Am
Ende des Waldes auf einer Lichtung gab es einen
kleinen Weiher, an
dessen Rand man immer
wieder so einen großen grauen Vogel
beobachten
konnte.
Dieser
stand vollkommen regungslos und Pinselchen
hatte
sich schon einmal so erschrocken, als der
Fischreiher, so nennen ihn
die Zweibeiner, mit
bösem
Blick den Schnabel blitzschnell ins Wasser
tauchte und einen Fisch
fing und den dann genüsslich
die Kehle herunter rutschen ließ.
Auch
eine Biberburg gab es dort. Wieder so ein Tier,
das die Zweibeiner
nicht so gern haben, weil er kleine
Bäume fällen kann.
Er
braucht sie für seinen Bau, den Staudamm und
als Futter.
Ein
lustiger Kerl mit komischen Schwanz, so ganz
nackt und ohne Fell.
Pinselchen
gefällt es , wenn rund um die Bäume
nagt, bis sie umkippen –
nicht ungefährlich, aber
irgendwie lustig.
Als
er wieder einmal beim Nagen und Bauen zusah,
lud der ihn Biber in
seine Unterwasserburg ein.
Pinselchen
zögerte, denn er schwamm nicht so gern
und fürchtete im Wasser
keine Luft zu bekommen.
Doch
der Biber zerstreute seine Bedenken und
erklärte:
„
"Meine
Burg liegt auf dem Trockenen und der
Unterwasserzugang ist nur kurz.“
Pinselchen
war ja ein neugieriges Kerlchen und so
tapste er vorsichtig in das
nicht zu tiefe Wasser und
schwamm hinter dem Biber her.
Und
als dieser tauchte, tauchte auch er und kurze
Zeit später waren sie
im trockenem Bau.
„
"Im
Wasser und doch trocken,“ staunte der kleine
Luchs.
„Das
muss so sein, wegen den Feinden, die wir
haben,“ erklärte sein
neuer Freund.
Mutter
Biber und ihre drei kleinen Kinder
betrachteten scheu den
ungewöhnlichen Gast.
Aber
sie vertrauten ihrem Papa und kuschelten sich
wieder eng aneinander
und schliefen weiter.
Nach
einigen sehr interessanten Stunden brachte
der Biber Pinselchen
zurück ans Ufer und wünschte
ihm einen guten Heimweg.
Inzwischen
hatte sich die Sonne hinter dicken
schwarzen Wolken versteckt und es
wehte ein kühler
Wind.
Endlich
zuhause angekommen putzte er notdürftig
sein Fell und schlüpfte
schnell in den Bau.
Seine
Geschwister und Eltern schliefen noch und
hatten gar nicht bemerkt,
dass er zu spät kam.
komisch und als seine
Geschwister ihn aufforderten
mit ihnen nach draußen zu laufen,
wollte er nicht mit.
Dauernd
gab er komische Geräusche von sich und
man hörte sein lautes
‚Hatschi!‘ aus dem Bau.
Außerdem
war ihm so kalt und er vergrub sich tief in
seinen Schlafplatz aus
Moos, Heu und Stroh.
Kurz
darauf strampelte er sich wieder frei, weil ihm
plötzlich so heiß
war.
Appetit
hatte er auch keinen, nur schrecklichen
Durst.
Mutter
Luchs war sehr besorgt und machte sich auf
den Weg zu der weisen
Eule.
Sie
stellte sich vor den Baum und rief immer wieder.
Endlich
tauchte der dicke Kopf der Eule aus der
Baumhöhle auf und ihre
runden Augen blickte alles
andere als freundlich.
Schließlich
war sie die ganze Nacht unterwegs
gewesen und hatte ihren Schlaf
verdient.
Doch
als Mutter Luchs ihr Leid klagte, war sie sofort
bereit zu helfen.
Obwohl
noch müde folgte sie Frau Luchs und
trippelte hinter ihr in den Bau.
Besorgt blickt sie auf
Pinselchen, der sich unruhig hin und her warf.
Sie
winkte der Mutter Luchs ihr nach draußen zu
folgen.
„
Eine
sehr schwere Erkältung. Du musst
Lindenblütenblätter sammeln,
dann schickst du
deinen Mann und die Kinder zur heißen Quelle um
Wasser zu holen. Ein Gefäß findet ihr in der Nähe,
habe gestern
Nacht entdeckt, dass Menschen wieder
ihren Abfall hier abgeladen
haben.
Ruf
jetzt die deinen, ich zeige ihnen den Weg.“
Bald
sind Vater Luchs und die Kinder mit Frau Eule,
zur heißen Quelle
unterwegs. Während der Vogel
voran fliegt, schieben die Luchse einen
großen
eisernen Topf vor sich her.
Mutter
Luchs aber lief so schnell sie konnte zur
großen Linde um Blätter
zu sammeln, dabei sprang
sie auf den Stamm und kletterte hinauf bis
zu den
ersten Ästen.
Dann
warf sie die Blätter auf den Boden und sprang
hinterher. Mit dem Maul
trug sie die heilenden
Lindenblüten in den Bau.
Dort
warteten bereits Vater Luchs und die Eule, die
Kinder waren bei
Gevatter Fuchs, damit sie sich
nicht ansteckten.
Nachdem
Mutter Luchs die Blätter ins heiße Wasser
abgelegt hatte, erklärte die
Eule ihr, dass sobald das
Wasser etwas abkühlte, müsste
Pinselchen davon
trinken und zwar jede Stunde
Dann
flog sie davon.
Pinselchen
quengelte und wehrte sich, als die Eltern
versuchten ihn zum Topf zu
führen.
Kurzentschlossen packte der Vater ihn am Nacken
und stupste
ihn mit der Nase voran in den Topf.
Unwillkürlich fing Pinselchen zu
schlabbern an und
ließ sich dann wieder erschöpft auf sein Lager
fallen.
Nun
begann für die Eltern eine schwere Zeit.
Während der Vater das
Wasser von der heißen
Quelle holt, besorgte die Mutter
Lindenblätter.
Endlich
nach einigen Tage, wachte Pinselchen mit
blitzblanken Äuglein auf
und rief laut „Hunger!“.
War
das eine Freude für seine Eltern und auch seine
Geschwister tollten
mit ihrem Bruder draußen
herum, als sie von Gevatter Fuchs zurück
kamen.
©
Roswitha
(c) Roswitha Borgfeldt