Sonntag, 3. Dezember 2023

Adventskalender 3. Türchen

 

Durch die Globalisierung rückt die Welt doch immer mehr zusammen und ich habe mich im Internet auf die Suche nach Weihnachtsbräuchen in anderen Ländern gemacht.

Ist schon etwas Schönes, dieses Internet.

Als ich früher meinen Nachhilfe-Kindern bei einem Referat half, musste ich immer mehrere Bücher wälzen.

Jetzt gebe ich nur noch ein, was ich wissen möchte und erhalte eine Fülle von Informationen.

Dann wollen wir mal sehen, wie die Holländer feiern.

 

 

Holland



Die Holländer feiern nicht am 24.12. Weihnachten, sondern die große Feier ist am 6. 12.

Ende November kommt der Sinterklaas, bekleidet mit rotem Bischofsmantel, Bischofsmütze und weißen Handschuhen mit einem Schiff in Amsterdam an und reitet auf seinem Schimmel an Land. Dort werden er und sein Begleiter, der Zwarte Piet in einer großen Prozession zum Königspalast geführt und von Königin Beatrix empfangen.

Die Kinder stellen die Stiefel neben den Ofen, dazu einen Eimer Wasser, eine Mohrrübe und etwas Heu für den Schimmel

denn Sinterklaas und der Zwarte Piet reiten nachts über die Dächer der Häuser und verteilen kleine Geschenke.

Am 5.12 wird dann ein großer Sack für Geschenke vor die Tür gelegt und am 6.12.findet ein richtiges großes Familienfest statt, bei der die Kinder und die Erwachsenen beschenkt werden.

Die Geschenke werden aufwendig verpackt, oft steckt eine Schachtel wieder in einer anderen Schachtel und bei jedem Geschenke liegt ein Gedicht, die den Beschenkten verulken.

Die Unterschrift unter dem Gedicht ist Sinterklaas.

Man sieht die Holländer sind ein humorvolles Volk.

 


Es ist schon verwirrend, kam bei uns noch der Bischof und das Christkind taucht nun plötzlich vom Nordpol so ein wohlbeleibter Mann auf, der mit dröhnender Stimme  "hohohohooo" brüllt und dessen Rentiere fliegen können. Mal sehen wie Oma Karin ihrer Enkelin Lena das erklären kann.

 

 

Oma, Lena und ihre besonderen Geschichten




Der Weihnachtsmann



Lena öffnete leise die Tür.

Oma möchtest du sehen, was der Nikolaus mir 

im Kindergarten gebracht hat?“

Aber sicher mein Schatz komm nur herein.“

Lena leert die hübsch bemalte Papiertasche auf 

der Decke, die über Omas Beine gebreitet ist, aus.

Ein Apfel, eine Orange, einige Walnüsse und ein 

dicker Weihnachtsmann aus Schokolade kullern 

auf der bunten Decke herum.

Da hat euch der Hl. Nikolaus aber viel geschenkt, 

ihr müsst ja sehr brav gewesen sein.“

Lena lässt einen tief von Herzen kommenden 

Seufzer hören.

Auf den fragenden Blick der Oma erklärt sie.

Du hast mir doch erzählt, dass der Hl. Bischof ein guter Mann war 

und den Menschen geholfen hat und deshalb darf er am sechsten 

Dezember vom Himmel kommen und den guten Kindern etwas 

schenken.

Und an Hl. Abend kommt dann das Christkind und feiert seinen 

Geburtstag mit uns und weil es uns so lieb hat beschenkt es uns.“

Oma Karin legt die Gaben auf das Tischchen neben sich und hebt ihre 

Enkelin auf ihren Schoß.

Warum fragst du?“

Lena kuschelt sich an die Oma und deutet auf den 

Schokoladenmann.

Der sieht dem HL. Nikolaus im Kindergarten überhaupt nicht ähnlich 

und mein Freund Toby hat gesagt, dass das ein Weihnachtsmann ist, 

denn in vielen Ländern kommt gar nicht das Christkind, sondern der 

Weihnachtsmann am HL. Abend.“

Frau Jomsom schließt einen Moment die Augen, 

dann lächelt sie.

Ich werde dir erzählen warum, das so ist.


(c) eigenes Foto



Warum es einen Weihnachtsmann gibt.



Vor vielen vielen Jahren, als das Christkind noch 

 nicht geboren war, da wurden die Kinder von 

Frau Holle beschenkt und begleitet wurde diese 

von Jack Frost. 

Denn auch damals gab es böse, freche Kinder. 

Doch wenn Jack Frost mit der Rute 

drohte, oder gar seinen Stab hob, mit denen er 

sie zu Eis erstarren lassen konnte, wurden selbst 

die frechsten Buben ganz kleinlaut.



(c)Inge Lasota

 

So vergingen viele hundert Jahre und das Christkind wurde geboren 

und brachte die Freundlichkeit und Liebe in die Welt.

Als es dann zurück zu seinem Vater in den Himmel kam, da 

überzeugte es auch diesen, dass nicht alle Menschen so böse sind. 

Gott Vater war nämlich oft sehr wütend über die Menschen, 

wenn sie mal wieder Kriege anfingen, Menschen 

töteten und alles zerstörten was er ihnen doch als 

Geschenk gegeben hatte.

Jesus aber bat seinen Vater, wenn dieser die Erde für immer zerstören

wollte, den Menschen doch eine Chance zu geben.

Und eines Tages schlug er ihm vor, dass er einmal im Jahr an seinem 

Geburtstag auf die Erde gehen und den Menschen die Herzen für die 

Liebe öffnen wollte.

Und so beschenkte er die Kinder an seinem Geburtstag und zeigte 

ihnen die Liebe, die er für sie fühlte.

Doch die Welt wurde immer größer, die Menschen immer mehr und 

nicht alle glaubten an das Christkind.

Da Jesus aber ein gutes Herz hatte und besonders die Kinder liebte, tat 

es ihm weh, dass nicht alle Kinder beschenkt wurden.

Also fragte er Frau Holle und diese erzählte ihm, dass sie einst mit 

Jack Frost die Kinder beschenkt hätte.

Jesus wanderte zum Nordpol und fragte den grimmigen Alten, ob er 

nicht die Kinder zu denen er nicht kommen konnte, weil sie nicht an 

ihn glaubten, beschenken wollte.

Dieser sah ihn kopfschüttelnd an und seine dicken Augenbrauen 

wölbten sich wie Würmer.

Du bist ein komischer Kauz, warum willst du denn die Kinder 

beschenken, die nicht an dich glauben.“

Ein leises Lächeln glitt über das Gesicht von Gottes Sohn.

Weil ich alle Menschen liebe und wenn man jemanden liebt muss 

man ihm auch die Freiheit lassen anders zu denken und zu sein. 

Es gibt so viele Religionen auf der Welt und jeder sucht für 

sich den richtigen Weg. 

Und ich liebe die Kinder ganz besonders, egal welche Religion oder 

Hautfarbe sie haben. 

Darum bitte ich dich als Weihnachtsmann an meiner Stelle diese 

Kinder zu beschenken. Glaube mir sie werden dich und 

deine poltrige Art lieben.“


(c) Inge Lasota

Und so wurde aus Jack Frost der Weihnachtsmann, der jedes Jahr mit 

seinem Renntierschlitten auf den Dächern landet und durch den 

Kamin rutscht, um die Päckchen für die Kinder unter den 

Weihnachtsbaum zu legen.“


Lena ist sehr still, dann sagt sie leise.

Im Kindergarten ist ein Junge, er heißt Achmed 

und hat eine andere Religion. 

Sie feiern bei ihm zu Hause auch nicht Weihnachten. 

Weißt du was, ich werde ihm am letzten Tag im Kindergarten etwas 

schenken und ihm sagen, dass ist weil wir den 

Tag der Liebe feiern.“

Oma Karin gibt ihr einen Kuss.


© Lore Platz







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