„Es
gibt Dinge zwischen Himmel und Erde von denen sich eure Schulweisheit
nichts träumen lässt:“
William
Shakespeare (1564 – 1616)
Vor
kurzem fand ich im Internet eine Geschichte, die mich sehr berührte.
Ein
Ehepaar verlor durch einen unverschuldeten Unfall ihre drei kleinen
Kinder, einen Jungen und zwei Mädchen.
Monate
später wurde die junge Frau wieder schwanger und bekam Drillinge,
ein Junge und zwei Mädchen.
Als
wären die Seelen zurück gekehrt.
Diese
Begebenheit hat mich zu einer kleinen Geschichte inspiriert.
Vielleicht
gefällt sie euch.
Die
große Sehnsucht
„Ach
Mama müssen wir denn schon gehen, nur noch einmal Karussell fahren,“
bat die kleine Marnie und sah ihre Mutter flehend an. Doch diese
schüttelte bedauernd den Kopf. Auch Bernd und Angela waren
enttäuscht aber sie wussten, wenn die Mutter nein sagte, dann hieß
es nein.
Nachdem
Frau Dorfner die drei auf dem Rücksitz angeschnallt hatte, setzte
sie sich hinters Steuer und fuhr los. Um diese Zeit war wenig Verkehr
und sie kam zügig voran. Auf einmal schoss aus einer Nebenstraße
ein Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit.
Ein
entsetzliches Knirschen und Krachen. Dann Stille!
Die
hintere Tür des total verbeulten Wagens öffnete sich und die drei
Kinder schlüpften heraus.
Verwundert
sahen sie sich um. Die Straße glich einem Schlachtfeld. Zerfetzte
Reifen und Autoteile lagen herum und Gestank und Rauch lag in der
Luft.
Eine
mollige Frau in einem weißen Gewand stand am Straßenrand und
lächelte ihnen entgegen. Einladend streckte sie die Hand aus. „Kommt
mit mir.“
Bernd
nahm seine Schwestern an der Hand und ging einem inneren Zwang
folgend mit ihnen zu der Frau hinüber.
„Wohin
gehen wir?“
„An
einen schönen Ort, wo ihr viele Kinder treffen werdet. Es wird euch
gefallen.“
„Und
Mama?“ flüsterte Marnie.
„Keine
Sorge, es wird ihr geholfen werden.“
In
dem Moment waren Sirenen zu hören und Polizei, Feuerwehr und ein
Sanitätswagen sauste die Straße entlang.
Die
Kinder aber fühlten sich auf einmal leicht und schwebten nach oben
und verschwanden in den Wolken.
Wie
staunten sie, als sie auf einer wunderschönen riesengroßen Wiese
landeten. In der Ferne konnte man viele kleinen Häuser erkennen,
etwas größer als Puppenhäuser.
Viele
Kinder liefen herum, singend, lachend, fröhlich. Manche hatten ganz
altmodische Kleider an, als stammten sie aus einem anderen
Jahrhundert, aber alle sahen glücklich aus.
„Wo
sind wir hier?“
„Im
Kinderparadies, kommt ich zeige euch eure Zimmer.“
Staunend
folgten die Geschwister Tante Elfriede, wie sie die nette Dame nennen
sollten, in ein wunderschönes kleines Häuschen, ein kleiner Hund
lief ihnen entgegen.
Tante
Elfriede lächelte: „ Das ist Schnurzel, er gehört euch, habt ihr
euch nicht immer einen Hund gewünscht?“
Glücklich
lächelten die Kinder und streichelten den Hund, der aufgeregt
zwischen ihnen herum sprang.
Wie
staunten sie aber, als sie ihre Zimmer sahen, denn alles was sie sich
immer schon gewünscht hatten, war vorhanden. Kein Wunsch blieb
offen.
Tante
Elfriede führte sie dann in ein riesiges Haus, in dem alle Kinder
des Paradieses sich zum Essen trafen.
Und
nun lernten die Geschwister auch die anderen kennen.
Essen
durften sie was sie wollten, was besonders Bernd freute. Durfte er
nun endlich all die Dinge essen, die ungesund waren, denn im Himmel
wurde niemand krank.
So
verging die Zeit und jeder Tag brachte etwas Neues.
Die
kleine Marnie aber wurde immer trauriger, oft saß sie irgendwo
versteckt unter einem Busch und weinte bitterlich.
Dort
fand sie eines Tages Tante Elfriede.
„Was
hast du denn, meine Kleine, gefällt es dir nicht hier?“
„Ich
will zu meiner Mama!“ heulte das Mädchen auf und warf sich dem
Engel in die Arme.
Bernd
und Angela, die ihre Schwester gesucht hatten, standen traurig und
betroffen neben den Beiden und auch ihnen liefen die Tränen über
die Wangen.
Tapfer
hatten sie ihre Sehnsucht nach den Eltern unterdrückt, doch bei dem
Schmerz ihrer kleinen Schwester konnten auch sie sich nicht mehr
zurück halten.
Tante
Elfriede sah bestürzt von einem zum anderen.
Sie
war etwas ratlos, doch dann stand sie entschlossen auf.
Mit
Marnie auf dem Arm, winkte sie Bernd und Angela ihr zu folgen.
Sie
flogen eine Wolke höher und standen plötzlich vor einem goldenem
Tor.
Der
Engel klopfte und das Tor öffnete sich wie von unsichtbarer Hand.
Elfriede
ging zielstrebig mit den Kindern zu einer großen Kirche und bat die
Kinder hier zu warten, während sie in einer Seitentür verschwand.
Es
dauerte lange bis sie wieder kam, aber sie strahlte über das ganze
Gesicht.
„Ich
habe mit dem Herrn gesprochen, ihr dürft wieder zurück zu euren
Eltern.“
Jubelnd
fielen die Kinder ihr in die Arme.
Einige
Monate später bekam das Ehepaar Dorfner Drillinge. Zwei Mädchen und
einen Jungen.
©
Lore Platz
Liebe Lore,
AntwortenLöscheneine ganz berührende, zu Herzen gehende Geschichte.
Danke dafür.
Ich wünsche dir einen guten Start ins Wochenende
Irmi
Liebe Lore, ich glaube an so etwas auch. Gott nimmt und Gott gibt.Schön erzählt. Alles Liebe Eva
AntwortenLöschenAch, liebe Lore, das ist wirklich eine zu Herzen gehende Geschichte! Wünschen wir uns, dass es wirklich so ist! --- Sonnige Grüße! Martina
AntwortenLöschenLiebe Lore,
AntwortenLöschenich habe jetzt richtig Gänsehaut bekommen.
Manchmal geschehen auf der Erde Dinge, die lassen sich nicht erklären. Aber irgendwie glaube ich, dass göttliche Fügung eine Rolle spielt.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag
Astrid
Liebe Lore, erinnert mich an eine gute Bekannte, deren Sohn ging mit unserem in den Kindergarten. Aber er wurde krank - Leukemie - damals nicht heilbar und der Kleine war erst 4. Ein zwei Jahre später stellte sich wieder Nachwuchs ein - ein Mädchen - alles war gut und blieb auch so. Heute ist die junge Frau in den 40ern - alles ist wieder gut geworden...
AntwortenLöschenLore wieder eine sehr berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Vielen Dank dafür!
AntwortenLöschenLiebe Lore,
AntwortenLöschenMit feuchten Augen schreibe ich dir einen lieben Dank,
Deine Monika
Sehr schön und lieb geschrieben.LG Eva
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