Viel Spaß beim Weiterlesen!
Doch
sie will ihr kleines Volk nicht noch mehr beunruhigen und deshalb
lächelt sie und verspricht:
„Habt
keine Angst , ich werde mir etwas einfallen lassen.“
Voller
Vertrauen zu ihrer Königin schwirren die Elfen zu ihren Blumen und
bald hört man sie wieder fröhlich Singen und Lachen.
Elfen
können nun mal nicht lange betrübt sein.
Der Abendwind fliegt lustlos durch die Straßen.
Erst
als er die Wiese erreicht, die friedlich im Mondschein schläft,
lächelt er.
Sanft
fährt er über die geschlossenen Blüten, in denen die Elfen
friedlich schlummern und lächeln, als diese sich leicht im Wind
bewegen.
Eine
der Blüten ist noch geöffnet und der Abendwind sieht sich suchend
um.
Primelchen
sitzt auf einem Strauch, die Arme um die Beine geschlungen und das
Kinn auf die Knie gestützt.
Leise
setzt sich der Abendwind neben sie.
Primelchen
hebt den Kopf.
Tränen
glitzern in ihren Augen und ganz sachte pustet der Wind sie trocken.
Traurig
lächelt die kleine Elfe.
„Du
weißt, dass unser Beschützer ins andere Reich gegangen ist?“
Der
Abendwind nickt und die Blätter am Strauch rascheln leise.
„Nun
wollen die Menschen in der Stadt unsere Heimat zerstören und ich
weiß nicht, wohin ich mit meinem Volk ziehen soll.“
Traurig
verzieht der kleine Wind das Gesicht.
Er
lebt schon länger als die Menschen auf dieser Welt und konnte immer
wieder beobachten, wie sie erst alles aufbauten und dann durch Kriege
wieder alles zerstörten.
Doch
die Natur hatten sie bisher immer gehegt und gepflegt, bekamen sie
doch von ihr die Gaben zum Überleben.
Doch
in den letzten Jahrzehnten haben sie mit ihren Häusern und Maschinen
und Erfindungen immer mehr der schönen Erde erobert und den Tieren
und Pflanzen den Lebensraum genommen.
Dachten
sie doch, sie brauchten die Natur nicht mehr, konnten sie doch
inzwischen schon künstliche Nahrung herstellen.
Der
Kleine Abendwind schüttelt die traurigen Gedanken ab und überlegt,
wie er seiner Freundin helfen könnte.
„Leider
kenne ich keinen Ort in der Nähe wohin ihr flüchten könnt, aber
ich werde meine Schwester die Kleine Brise fragen, sie streift
tagsüber durch die Gegend.“
Primelchen
lächelt dankbar.
„Du
solltest schlafen gehen, Elfenkönigin, morgen sieht vielleicht schon
alles anders aus.“
„Du
hast recht ,mein Freund.“
Primelchen
fliegt zu ihrer Blume, kuschelt sich hinein und diese schließt ihre
Blüten.
Der
Abendwind aber pustet sacht und wiegt sie in den Schlaf.
Auf
der Wiese ging es schon fröhlich zu.
Jede
Elfe war für ihre eigene Blume verantwortlich
Sie
musste dafür sorgen, dass sie immer genügend Wasser bekam, dass sie
vom Unkraut befreit wurde, bei starkem Wind nicht umknickte und ihre
frische schöne Farbe behielt.
Die
Elfen sangen, lachten, schwatzten und hatten die drohende Gefahr
schon längst vergessen.
Gegen
Mittag kam eine Schwalbe, begleitet von Kleiner Brise, und landete
direkt vor Primelchen.
Eine
Elfe mit feuerrotem Haar klettert herunter und lacht fröhlich.
„Hallo,
ich bin Mohnblüte und du bist sicher Primelchen.“
„Hallo
Mohnblüte, herzlich willkommen.“
Die
Elfen kommen heran und bilden einen Kreis.
Primelchen
führt ihren Gast zu einem Blaubeerstrauch, der etwas im Schatten
steht und bittet einige Elfen ihnen Honigmet und für die Schwalbe
Wasser zu bringen.
Kleine
Brise ist schon weiter geflogen.
Bald
sitzt das Elfenvölkchen auf dem Strauch um Primelchen und Mohnblüte
herum.
Diese
nimmt einen Schluck von dem Honigmet, der in einer zierlichen
Trompetenblume gereicht wird und meint vergnügt.
„Euer
Honigmet ist sehr gut, da wird sich mein Vater König Kornsamen aber
freuen, wenn ihr erst bei uns seid und solch einen herrlichen Met
bereitet.
Sie
lacht, als sie die erstaunten Blicke ringsum sieht.
„Kleine
Brise war bei uns und hat mir eure Not geschildert.
Die
Menschen sind manchmal so gedankenlos und wissen gar nicht, was sie
der Natur antun.“
Sie
sieht sich auf der schönen blühenden Wiese um und seufzt bekümmert.
(c) meine Tochtet |
Sie
nimmt einen Schluck.
„Der
Weg war weit und staubig.“ lächelt sie.
„Mein
Vater bittet euch zu uns zu kommen. Wir leben auf einem wunderbaren
Gebiet und bieten euch eine Heimat.“
Jubel
bricht aus und die Elfen tanzen in der Luft.
Mohnblüte
und Primelchen betrachten sie lächelnd.
Als
sich alle wieder beruhigt haben, erzählt ihnen Mohnblüte von ihrer
wunderschönen Heimat.
„Und
die Menschen, die dort leben, werden die nicht auch eines Tages alles
zerstören?“ fragt Primelchen bange.
Mohnblüte
schüttelt lächelnd den Kopf.
„Nein
die Menschen haben aus unserem Gebiet einen Naturschutzpark gemacht
und dort können Pflanzen und Tiere geschützt leben.
Und
wenn einmal einer von diesen Menschen ins andere Reich wechselt, dann
ist der Naturpark durch Verträge und andere Menschen geschützt.“
Die
Elfen sind inzwischen alle verschwunden, doch nun kommen sie und
jeder trägt ein Köfferchen in der Hand.
Mohnblüte
lacht herzlich.
„Nein,
meine Lieben, ich kann euch jetzt nicht mitnehmen, denn der Weg ist
viel zu weit. Das würden eure kleinen Flügelchen nicht schaffen.“
Sie
sieht in die enttäuschten Gesichter und tröstet.
„Morgen
werde ich euch holen. Mein Vater hat eine Versammlung der Vögel
einberufen.
Nicht
weit von hier habe ich einen Telefonmasten entdeckt, dort werden die
Vögel morgen sich sammeln und ihr könnt dann auf ihren Rücken in
eure neue Heimat reisen.
Ich
komme mit Schnäbelchen und hole euch ab.“
Nun
strahlen die kleine Wesen wieder und bringen ihre Köfferchen zurück.
Mohnblüte
aber verabschiedet sich, denn der Weg ist weit.
Still
sehen die Elfen ihr nach, bis die Schwalbe nicht mehr zu sehen ist,
dann aber lachen, schwatzen, singen und jubilieren sie und schwirren
ausgelassen über die Wiese.
Nur
Hoppelchen ist auffallend still.
Außer
Primelchen aber bemerkt dies niemand.
Die
Elfen sind liebenswerte, sorglose Geschöpfe, die sich selten
Gedanken machen und niemals lange unglücklich sind.
Die
Elfenkönigin aber setzt sich neben den Hasen ins Gras und fragt
leise:
„Was
bedrückt dich?“
Hoppelchen
hebt den Kopf und sieht sie aus traurigen Augen an.
„Ihr
werdet Morgen mit Mohnblüte in eure neue Heimat fliegen und was wird
aus mir?“
Primelchen
erschrickt.
Daran
hat sie gar nicht gedacht.
Seit
zwei Jahren war der Hase nun bei Ihnen, doch in die neue Heimat
konnten sie ihn nicht mitnehmen.
Den
weiten Weg konnte er nicht laufen.
Aber
wo sollte er in Zukunft bleiben?
Den
harten Kampf auf der Straße würde er nicht lange überleben.
„Ich
werde mir etwas einfallen lassen,“ verspricht sie und ist sich doch
selbst nicht sicher.
Doch
Hoppelchen sieht sie voller Vertrauen an und rast Hacken schlagend
über die Wiese und tollt vergnügt mit den Elfenkindern herum.
Primelchen
aber setzt sich auf den Zaun und blickt traurig auf die kleine Hütte,
in der bis vor kurzem noch ihr Beschützer gelebt hat.
Nur
Menschen mit reinem Herzen können Elfen sehen und diese werden immer
weniger.
Robin
und seine Frau gehörten zu diesen selten Menschen.
Nur
ab und zu wird noch ein ganz besonderes Kind geboren.
Kind?
Primelchen
klatscht in die Hände und lacht fröhlich.
Annegret!
Sie konnte Elfen sehen und musste ihr helfen!
Fortsetzung Morgen
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