Einszweidrei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.
Wilhelm Busch
8.10.2025
Der Herbst hat viele schöne Dinge für uns bereit.
Denkt nur an die Kastanien, die wir als Kinder so liebten und aus ihnen mit Hilfe von Streichhölzern kleine Figuren bastelten.
In unserer Kindheit gab es ja noch nicht soviel Spielzeug aber die Natur beschenkte uns verschwenderisch und beflügelte unsere Fantasie.
Die Kürbisse, die erst in den letzten Jahren durch das von Amerika herüber kommende Halloween in Mode kamen wurden zu einem schönen Bestandteil unsere Feste .
Und natürlich hat der Herbst etwas ganz Leckeres für uns angerichtet:
Die Pilze!
Ich erinnere mich wie viel Spaß ich beim Pilze sammeln immer hatte.
Mein Vater und ich waren die einzigen Frühaufsteher in unserer Familie und so gingen wir morgens um vier schon los und fuhren in den Wald.
Als ausgesprochenes Papakind war ich glücklich in dieser Zeit meinen Vater ganz für mich allein zu haben.
Damals gab es ja noch nicht so viele Autos und auch wir hatten keines.
Aber mein Vater hatte ein Motorrad.
Das war herrlich!
Mein Vater hatte vor sich einen großen Korb und ich saß hinten und klammerte mich wie ein Äffchen an ihm fest.
Dann ging es durch den frischen Morgenwind hinaus in den Wald zum Schwammerl (Pilze) sammeln.
Damals gab es noch viele Recherl (Pfifferlinge) die ja am besten schmecken und heute doch ziemlich teuer sind.
Mein Vater schnitt die Pilze vorsichtig mit einem kleinen Messer ab, säuberte sie ein wenig und ich durfte sie dann ganz behutsam in den Korb legen.
Manchmal wenn der Korb voll war und wir einen Hochsitz in der Nähe fanden, kletterten wir hinauf und saßen ganz still und ließen die Majestät des Waldes auf uns wirken.
Und wenn wir ganz großes Glück hatten sahen wir auch mal ein Reh oder einen Hirsch mit stolzem Geweih auf die Lichtung treten.
Ich glaube in diesen Momenten ist die tiefe Liebe zum Wald in mir geboren.
Als wir dann zurück fuhren, hatte mein Vater wieder den Korb vor sich und ich hing wie ein Klammeräffchen hinter ihm.
Später saß ich dann am Tisch und sah meiner Mutter zu, wie sie die Pilze säuberte.
Und während ich dies hier schreibe, fühle ich den leicht erdigen Duft der Schwammerl in meiner Nase.
© Lore Platz 2021




Tja so war das früher. Wir haben eher selten Pilze gesammelt und deswegen kenne ich mich bis heute nicht aus damit Wir waren im Wald um Tannenzapfen und Bucheckern zu sammeln. Die Tannenzapfen wurden im Winter zum Anheizen der Öfen gebraucht. Damals machte man noch viel gemeinsam als Familie. Die WE waren immer ausgefüllt!
AntwortenLöschenMein obiger Kommentar gilt auch für heute. Es ist so schön, Dein persönlichen Erinnerungen zu lesen. Dabei kommen auch in mir Erinnerungen hoch. Es war halt alles anders früher! Danke, daß Du das nochmal eingestellt hast!
AntwortenLöschenWald hatten wir nicht in der Nähe, wir mussten schon weit fahren mit der Bahn, denn ein Auto hatten wir nicht und mit dem Fahrrad war es zu weit.
AntwortenLöschenAber wenn wir als Familie so ein Pilzsuch-Wochenende eingeplant hatten, war das was ganz Besonderes.
So waren wir nicht ganz so früh vor Ort, aber auch wir haben dann einige gefunden. Mama und Papa kannten ja einige Pilze. Aber wir sind dann vorsichtshalber noch zu einem Pilzberater gegangen. Alle waren essbar und wir hatten ein feines Abendessen, was Mama mit Zwiebel zubereitet hatte. Aber den meisten Spaß hatten wir beim Suchen.
Danke für die Erinnerungsgeschichte, ja auch wir waren öfter mal in den Pilzen. Einmal hatten wir sogar unseren Papa verloren. Der hatte sich total verlaufen und wir hatten große Sorge, denn damals hatte er Herzprobleme. Wir riefen laut und immer lauter, was dann andere Pilzsucher oder Wanderer aufregte. Wir würden das ganze Wild verscheuchen. Die haben halt unsere Sorgen nicht verstanden. Als wir verzweifelt zurück zum Bahnhof kamen, saß Papa schon dort. Er hatte einen Weg zu einer Straße gefunden und ließ sich von einem netten Autofahrer zum Bahnhof bringen.
AntwortenLöschenDer Tag und Papa waren gerettet, denn Papa hatte die Rückfahrkarten.
Auch der vorige Kommentar ist von mir lieben Gruß an Dich und Deine Leser. Monika
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