Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende. Das Wetter war ja herrlich, kalt aber sonnig.
Geht es euch auch so, wenn die Sonne scheint, bekommt man sofort gute Laune.
Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.
Friederike
und das schreckliche Ding
Friederike
sitzt in der Ecke des Sofas, den Mund verkniffen und in den Augen
blitzt es ärgerlich.
Stirn
runzelnd beobachtet sie die drei Mädchen, die auf dem Teppich knien
und auf das komische längliche Ding starren und kichern.
Wie
sie dieses Ding hasste, denn seit Lena es von ihrer Patentante
bekommen hatte, war sie, Friederike Luft für sie.
Ein
tiefer Seufzer entfährt ihr, unhörbar für die Mädchen, denn
Friederike ist eine Puppe.
Bis
vor kurzem war sie noch der Mittelpunkt im Leben von Lena und ihren
Freundinnen.
Traurig
denkt sie an die Teepartys zu denen Lena sie immer besonders schön
angezogen und immer wieder eine neue Frisur ausprobiert hatte.
Und
wie elegant auch ihre Freundinnen gekleidet waren und wenn sie dann
an dem zierlichen hübsch gedeckten Tisch saßen fühlten sie sich
wie große Damen und erzählten sich, was sie erlebt hatten seit
ihrem letzten Treffen.
Natürlich
konnten ihre Puppenmütter sie nicht hören, aber es war einfach
schön.
Und
heute haben Tina und Merle nicht einmal ihre Puppen mitgebracht,
dabei hätte Friederike ihnen so gerne ihr Leid geklagt.
Sicher
sitzen auch sie vergessen in einer Ecke und das alles nur wegen dem
komischen Ding, das ab und zu piepte.
Pah,
was für ein jämmerlicher Ton überhaupt, dabei konnte sie doch laut
und deutlich 'Mama' sagen, wenn man sie drückte.
Lucky,
der Dackel gibt der angelehnten Tür einen Stups und kommt auf
seinen krummen Beinen ins Zimmer gewackelt.
Fröhlich
bellend umkreist er die Mädchen, doch Lena wehrt ihn ab.
„Verschwinde
wir können dich nicht brauchen!“
Der
Hund schaut sein Frauchen traurig an und läuft mit hängenden Ohren
zum Sofa, wo er nach einigen Anläufen neben der Puppe landet.
Er
rollt sich zusammen und legt die Schnauze auf die Pfote.
„Dich
können sie wohl auch nicht nicht brauchen und das alles wegen dem
Ding,“ seufzt Friederike.
„ Ja,
seit Lena das Handy von ihrer Tante zum Geburtstag bekam, hat sie
für nichts anderes mehr Interesse, selbst ihre Mutter schimpft
schon,“ murmelt Lucky.
„Sie
nimmt es sogar mit ins Bett,“ meldet sich Teddy und fügt traurig
hinzu, „seitdem darf ich nicht mehr bei ihr kuscheln.“
„Ja
wir sind für sie unwichtig geworden, wie ich dieses dämliche Ding
hasse!“ ruft Friederike.
Der
Dackel nickt zustimmend und schließt die Augen. Friederike und
Teddy unterhalten sich leise.
Lenas
Mutter steht auf einmal an der Tür und schimpft. „Lena habe ich
nicht gesagt, du sollst nicht immer mit dem Handy spielen.“
„Ach
Mama, die Spiele sind doch so cool.“
„ Kommt
zum Essen, aber das Handy bleibt hier!“
Mit
einem bedauernden Blick legt das Mädchen das Handy auf den
Schreibtisch und folgt ihren Freundinnen in die Küche.
Friederike
fixiert nachdenklich das schreckliche Ding.
„Lucky!“
Verschlafen
öffnet der Dackel die Augen.
„Ich
habe eine Idee! Wir müssen dieses fürchterliche Ding verschwinden
lassen!“
„Aber
wie denn?“ fragt Teddy ratlos.
„Lucky
muss uns helfen!“
„Und
wie stellst du dir das vor!“ fragend sieht der Hund die Puppe an.
„ Du
kannst als einziger von uns das Haus verlassen, trage es einfach nach
draußen.“
Der
Dackel bellt vergnügt. „Ich werde es im Garten vergraben!“
Er
springt vom Sofa auf den Stuhl und stemmt sich mit beiden Pfoten an
der Schreibtischkante ab. Mit der Schnauze versucht er das verhasste
Spielzeug herunter zu stoßen.
Friederike
und Teddy jubeln, als es ihm nach einigen vergeblichen Versuchen
endlich gelingt.
Lucky
grinst, schnappt sich das Gerät und verlässt das Zimmer.
Vorsichtig
schleicht er an der Küche vorbei und zwängt sich durch die
Hundeklappe hinaus in den Garten.
Mit
fliegenden Ohren saust er in die hinterste Ecke, lässt seine Beute
ins Gras fallen und beginnt zu graben.
Bald
ist das Handy gut versteckt in der Erde und voller Stolz marschiert
der kleine Held zurück.
Die
Mädchen sitzen immer noch in der Küche.
Der
Dackel aber marschiert stolz zurück ins Kinderzimmer, legt sich aufs
Sofa, als wäre nichts gewesen.
Die
drei freuen sich und erwarten kichernd die Rückkehr der Mädchen.
Ist
das eine Aufregung, als die Mädchen zurück kommen und das Handy
nicht mehr zu finden ist.
Sie
stellen das ganze Kinderzimmer auf den Kopf, doch es bleibt
verschwunden.
Teddy
darf heute Abend wieder mit ins Bett und freut sich wie ein
Schneekönig, auch wenn sein Fell ganz nass wird von Lenas Tränen.
Gleich
als das Mädchen aufsteht beginnt es wieder mit ihrer hektischen
Suche und Friederike bekommt schon ein schlechtes Gewissen.
Doch
als am Nachmittag Merle und Tina mit ihren Puppen kommen und sie
wieder Teeparty spielen, da weiß sie, dass sie richtig gehandelt hat
und heute hat sie ihren Freundinnen sehr viel zu erzählen.
©
Lore Platz 18.02. 2019
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