4: Türchen
Die heilige Barbara
Heute ist der Tag der Schutzheiligen der Bergleute
Diese lebte im 3. Jhrdt in Kleinasien und wurde von ihrem Vater sehr geliebt.
Da er aber sehr eifersüchtig und argwöhnisch war, sperrte er sie in einen Turm, wenn er verreisen musste.
Das erinnert doch sehr an das Märchen Rapunzel!
Obwohl Barbara reich war, war sie doch auch sehr einsam und unglücklich und als sie die christliche Religion kennen lernte, gab das ihrem Leben einen Sinn.
Ihr Vater selbst zeigte sie an. Der Legende nach enthauptet er sie selbst. Den Vater aber traf kurz darauf der Blitz.
Ebenfalls der Legende nach sollen die im Winter verdorrten Blüten am 24. Dezember auf Barbaras Grab jedes Jahr erblühen
Daher auch der Brauch, am 4. Dezember einen Zweig ins Haus zu holen und in eine Vase zu stellen und wenn er am Hl. Abend blüht dann bedeutet das Glück.
Auch Hochzeiten soll der Zweig voraus sagen und früher haben die Mädchen einen Zettel mit den Namen Ihrer Verehrer in die Zweige gehängt und wessen Zweig blühte, der war dann der Auserwählte.
Oma was ist Glück
Gisela sieht den Schneeflocken zu, die langsam und stetig vom Himmel fallen und die Straßen und Dächer in eine weiße weiche Decke hüllen. Oma Luise kommt ins Zimmer und stellt sich neben sie. „Schön nicht wahr.“
Gisela nickt. „ Weißt du, wenn ich den Schneeflocken so zuschaue, dann habe ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch.“
Die Oma lacht, „ ein schreckliches oder schönes“, „ein schönes Gefühl.“ „Das ist Glück!“ „Was ist denn eigentlich Glück.“
„Setzen wir uns auf das Sofa, das zu erklären dauert etwas.
Glück ist etwas , dass sich jeder Mensch wünscht.
Deshalb gibt es auch so viele Glücksbringer.
Ein Hufeisen soll Glück bringen, man nagelt es an die Haustür, um böse Geister abzuhalten. Auch vierblättrige Kleeblätter sollen für das Glück zuständig sein, weil sie sehr selten sind. Und jedes Blatt hat eine Bedeutung : Hoffnung, Glaube, Liebe, Glück.
Und dass Marienkäfer und Schornsteinfeger Glück bringen sollen weißt du ja.
Alle Menschen wollen glücklich sein, aber das wäre nicht gut.“
Gisela sieht sie erstaunt an, „aber das wäre doch wunderbar!“
Oma Luise schmunzelt.
„ Das wäre entsetzlich. Du isst doch gerne Schokolade.
Stell dir vor du würdest wochenlang nichts anderes als Schokolade essen, du hättest bald genug davon und dir eine saure Gurke wünschen.“
Gisela kichert und Luise stupst liebevoll an ihre Nase.
„ Deshalb sind kleine Glücksmomente viel wichtiger, als das große Glück.
Weißt du, als ich so alt war wie du, da habe ich Glücksmomente aufgeschrieben und in einer von Opas Zigarrenkisten gesammelt.“
Die Tür wird aufgerissen und Rick stürmt herein. „Da bist du ja, hallo Oma, nun komm schon wir wollen mit den anderen rodeln gehen.
Gisela sieht ihren Bruder finster an.
„Der Schnee liegt auch in einer Stunde noch.“ „Ja aber die anderen warten schon unten!“
Und schon fliegt die Tür hinter ihm zu.
Lachend folgt ihm seine Schwester.
Und dann ist endlich der Heilige Abend da. Zuerst gibt es Wiener mit Kartoffelsalat, dann ziehen sich alle fein an und gehen gemeinsam ins festlich geschmückte Wohnzimmer.
Sie stellen sich vor dem Weihnachtsbaum auf und singen die altbekannten Weihnachtlieder. Gisela muss sich sehr zusammen reißen um nicht zu kichern, denn Rick ist gerade im Stimmbruch.
Als der musikalische Genuss überstanden war werden die Geschenke verteilt.
Am Ende steht nur noch ein Päckchen unter dem Baum.
Da kein Name darauf ist, weiß niemand für wen es bestimmt ist.
„Das ist für dich Gisela,“ lächelte die Oma.
Das Mädchen entfernt das weihnachtliche Papier und jubelt.
„Eine Glücksmomente Schatulle!“ und hebt den Deckel. Sie ist gefüllt mit vielen kleinen bunten Zetteln.
Und nun berichtet Gisela von ihrem Gespräch über das Glück und dass Oma auch Glücksmomente gesammelt hat.
„Ja, aber ich hatte nicht so eine schöne Schatulle, sondern eine alte Zigarrenkiste meines Opas.“
Alle lachten.
Die Mutter aber sieht Gisela fragend an.
“Was wirst du als ersten Glücksmoment aufschreiben?“
Die Kleine schmunzelt vergnügt.
„Diese Weihnachten, da ich die Schatulle bekam und es mit meiner wunderbaren Familie feiern durfte!“
Mit Tränen in den Augen wird sie von Mutter und Oma umarmt und auch der Vater streicht ihr etwas unbeholfen über das Haar.
Nur Rick hat ein mulmiges Gefühl bei all diesen Rührseligkeiten.
Also krächzt er, „will denn niemand wissen, was heute mein Glücksmoment wäre?“
Als alle ihn anschauen, grinst er.
„Ich habe Hunger und es würde mich sehr glücklich machen, wenn ich etwas zu Essen bekommen würde.“
„Aber Junge wir haben doch erst vor zwei Stunden gegessen.“
“Das war doch kein Essen zum satt werden, außerdem bin ich noch im Wachstum!
Und denk daran, dass wir in vier Stunden zu Fuß zur Christmette gehen. Du willst doch nicht, dass ich in der Kirche zusammen klappe“.
Schallendes Gelächter füllt das Zimmer!
© Lore Platz Juni 2024
Reginas Geschichte lest bitte HIER
Pearl
S. Buck eine Frau, die ich sehr bewunderte und deren Bücher ich
gerne las, sagte einmal:
"Viele Menschen versäumen
das kleine Glück, während sie auf das Große vergebens warten"
Hanne aus Wismar grüßt und schreibt:
AntwortenLöschenSehr niedlich die Geschichte und vor allem die fein bemalte Truhe könnte mir gefallen 👀👀👀
Löschenherlich willkomen liebe Hanne, freu mich und die Truhe gehört einer lieben Freundin von mir, liebe Grüße lore
Danke, nun weiß ich sehr viel über die heilige Barbara! Es grüßt dich Peter!
AntwortenLöschenich mag es mit Geschichten auch wissenswertes weiter zu geben, LGLore
Löschen