Sie wendet sich wieder der Schachtel mit den schimmernden Christbaumkugeln zu und wählt dann eine lila Kugel aus und befestigt sie an einem Zweig, der etwas höher liegt.
Sie
muss sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihn zu erreichen.
Lieselotte
hat ein Büschel silbernes Lametta in der Hand und beginnt sie
einzeln auf den Zweigen zu verteilen, dabei hängt sie ihren Gedanken
nach.
Sie
kennt Nicole schon längere Zeit.
Eine
liebenswerte freundlich Frau und ihre beiden Kinder, der fünfjährige
Armin und die achtjährige Jule sind zwei gut erzogene liebe Kinder.
Auch
den Mann hatte sie einmal bei einer Feier gesehen und sich gefreut,
wie liebevoll er mit den Kindern und seiner Frau umgegangen ist und
nun dieses Unglück.
Wenn
man noch so unglücklich war, wie sie in ihrer Ehe, so traf man doch
immer wieder auf Menschen, denen es noch schlechter ging.
Hatte
sie doch eine warme hübsche Wohnung, einen gefüllten Kühlschrank
und es ging ihr finanziell gut, dafür sorgte ihr Mann, der einen
guten Job hatte.
Und
ihre schönen eleganten Kleider, finanzierte sie mit ihrem Nebenjob
und Liebe, die konnte man sowieso nicht kaufen.
Hier
nun waren vier Menschen, die sich liebten und zusammen hielten und
ihnen fehlte das Geld für ein schönes behagliches Weihnachtsfest.
„Kauf
dir was schönes,“ hörte sie Ellas Stimme und gab es etwas
Schöneres, als Menschen, die es verdienten, glücklich zu machen?
Lieselotte
lächelte und ein glückliches Gefühle durchströmte sie, denn sie
wusste nun, was sie tun würde.
Leise
vor sich hin summend schmückte sie weiter die riesige Tanne.
Nach
einiger Zeit waren sie fertig und für die Bescherung der
Waisenkinder morgen war alles bereit.
Müde
aber glücklich zogen die Frauen ihre Mäntel an und verabschiedeten
sich voneinander.
Nicole
verließ als Erste das Gemeindehaus, denn es drängte sie nach Hause
zu ihrem kranken Kind.
Lieselotte
eilte ihr nach.
„Nicole
warte auf mich!“
Die
Frau drehte sich ungeduldig um, doch da war Lieselotte auch schon bei
ihr und drückte ihr das Kuvert mit dem Geld in die Hand.
„Mach
deinen Kinder und deinem Mann ein schönes Weihnachtsfest, „
murmelte sie, umarmte die Verdutzte und eilte beschwingt nach Hause.
Sie
fühlte sich unendlich glücklich.
Am nächsten Tag im Gemeindehaus begegnete sie vier glücklich strahlenden Menschen, die sich immer wieder bei ihr bedankten.
Bis
es ihr zu viel wurde und sie drohte, ihnen
die Freundschaft zu
kündigen, wenn sie das Wort „Danke“ noch einmal hörte.
Es
wurde ein wunderschöner Hl. Abend, wie er sein sollte, die Kinder
freuten sich über die liebevoll verpackten Geschenke und überhaupt
lag
über dem Ganzen die Liebe und der Frieden, den Jesus durch seine
Geburt in die Welt gebracht hatte.
bonmomo
Dieses
wunderbare Gefühl nahm Lieselotte mit nach Hause und selbst, als auf
ihrem Anrufbeantworter weder von ihrem Ehemann noch von ihren Kindern
eine Nachricht war, konnte dies ihre gute Laune nicht mindern.
Sie
schenkte sich ein Gläschen Wein ein, legte eine schöne CD auf und
ließ den Abend mit einem frohen Gefühl und schönen Gedanken
ausklingen.
Morgen geht es weiter
Wieder so schön Lore!
AntwortenLöschenDer 2. Teil hat mir auch sehr gut gefallen, danke
AntwortenLöschenSchön wie immer Lore. Freue mich schon auf das nächste Kapitel !
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