Sie gibt nämlich auch Musikunterricht und ihr ist das noch nie passiert.
Bestimmt hatte sie ja auch kein Wunderkind unter ihren Schülern (grinsen)
Viel Spaß beim weiter lesen!
(c) Eva V.
Wieder
sind einige Wochen vergangen und Mutter Erde wird immer besorgter.
Die
Eisdecke über der Erde hatte sich weiter ausgebreitet und die kalte
Luft, die nach oben zieht hält Mutter Sonne und ihre Töchter
gefangen.
Die
guten Geister haben sich auf die Suche nach dem Frühling gemacht,
doch er war nirgendwo zu finden.
Bekümmert
betrachtet Mutter Erde ihren Garten und bemerkt voller Schrecken,
dass die Frühlingsblumen ihren Glanz verloren hatten und einige
sogar schon ihre Köpfe hängen lassen.
Die
Zeit drängt.
Die
Eishexe lümmelt auf ihrem Thron und blickt voller Spott den Winter
an, der mit grimmigem Gesicht vor ihr steht.
„Du
wagst es mir zu drohen, du kümmerlicher Wicht!“
Wütend
funkelt der Winter sie an.
„Gib
meinen Bruder frei, damit die Welt ihre Ordnung hat. Auch sind wir
Wintergeschöpfe müde und möchten endlich schlafen.“
Die
Eishexe richtet sich auf.
„Willst
du mir drohen? “
Mit
geballten Fäusten tritt der Winter einen Schritt auf sie zu.
„Wo
hast du meinen Bruder versteckt, sprich Weib!“
Die
Eishexe lacht schrill.
„Deine
Respektlosigkeit habe ich mir lange genug gefallen lassen. Wenn ich
dich nicht brauchen würde,
hätte
ich dich schon längst vernichtet.
Und
glaube nicht deine Mutter kann dich noch lange beschützen, bald wird
sie ihre Macht verloren haben!“
Sie
schnippt mit dem Finger und der Winter ist in einem Eisblock
gefangen.
Verzweifelt
schlägt er dagegen.
Die
Eishexe tritt dicht an ihn heran.
„Du
wolltest dich doch ausruhen, nun das kannst du nun tun. Nutze die
Zeit und überlege wem du dienen möchtest!“
Ihr
Lachen lässt die Eiszapfen klirren.
„Was
ist denn hier so lustig?“ fragt die Feuerhexe, die zusammen mit
ihren Schwestern die Halle betritt.
Die
Eishexe betrachtet sie aus zusammen gekniffenen Augen.
„Was
wollt denn ihr schon wieder hier, was verschafft mit das Vergnügen!“
„Aber
Schwesterherz,“ kichert die Meerhexe.
„ erst
flehst du uns an, dir zu helfen, damit du die Weltherrschaft antreten
kannst und nun nachdem wir dir geholfen haben den Frühling zu
fangen, sind wir dir lästig.“
„Ach
nein, ihr seid mir doch nicht lästig,“ säuselt die Eishexe und
beobachtet aus den Augenwinkeln die Feuerhexe, die einzige ihrer
Schwestern, die sie fürchtete.
Diese
mustert sie spöttisch und deutet dann auf den eingefrorenen Winter.
„Sperrst
du nun schon deine Helfer ein.“
Die
Eishexe wirft einen düsteren Blick auf den Eisblock, in dem der
Winter wütend gegen die Innenwand schlägt.
„Leider
brauche ich ihn noch, aber ich will ihm etwas Respekt beibringen und
vor allem soll er lernen, wer hier der Herr ist.“
Ihre
Schwestern kichern.
„Aber
was führt euch zu mir?“
Auf
einmal ist sie besorgt:
„Ist
euch der Frühling entkommen?“
Die
Meerhexe winkt ab.
„Keine
Bange, der schläft tief und friedlich in meinem Reich in einer
Höhle, die nicht einmal der Wassermann kennt.“
„Aber
es gibt trotzdem ein Problem,“ murmelt die Moorhexe und wagt es
nicht ihrer Schwester in die Augen zu sehen.
Die
Eishexe richtet sich kerzengerade auf ihrem Thron auf und ihre
Stimmer klirrt vor Kälte, als sie drohend fragt:
„Was
für ein Problem?“
Ihre
Schwestern sehen sich an, dann ergreift die Feuerhexe das Wort:
„Du
weißt, dass der Frühling vor uns geflohen ist und es einige Zeit
gedauert hat, bis wir ihn eingefangen haben. Während dieser Zeit ist
es ihm gelungen seine Zaubergeige zu verstecken.“
Die
Eishexe lacht und lehnt sich entspannt zurück.
„Und
deshalb macht ihr euch Sorgen? Er schläft doch, was kann er mit der
Geige schon anrichten.“
„Nun
Mutter Erde hat sie ihm geschenkt, als er ein
kleiner
Junge war und er kann damit die Tier und Pflanzen aus dem
Winterschlaf wecken,“ erklärt die Moorhexe leise.
„Na
und, er kann ja wohl jetzt nichts mehr damit anfangen. Pech für die
Tier und Pflanzen, sie müssen nun ewig schlafen!“
Die
Eishexe lacht trillernd.
“ Was
ist?“ will sie wissen, als sie die verlegenen Blicke bemerkt, die
sich ihre Schwestern zuwerfen.
Wieder
ist es die Feuerhexe, die das Wort ergreift:
„Wenn
jemand die Zaubergeige findet, kann sie vielleicht doch eine Gefahr
für deine Pläne werden.“
„Warum,
ich denke nur der Frühling kann darauf spielen?“
„Und
ein Mensch mit reinem Herzen.“
Erleichtert
lehnt sich die Eishexe zurück.
„Menschen
mit reinem Herzen gibt es nicht!“
„Doch
Kinder!“
Wieder
ist es die Moorhexe , die dies leise ausspricht.
Die
Eishexe fängt an zu toben.
„Warum
bin ich nur mit solchen Schwestern geschlagen, nichts könnt ihr
richtig machen!
Macht
euch gefälligst auf den Weg und sucht diese verflixte Geige!“
„Stopp!“
Die
Feuerhexe sieht sie wütend an, hebt den Zeigefinger und der
Feuerstrahl, der heraus schießt trifft den Eiszapfen, der dicht
neben ihrer Schwester hängt und verwandelt ihn in einen dampfenden
Wassertropfen.
Die
Eishexe zuckt zusammen und einen kurzen Moment blitzt Angst in ihren
Augen auf.
„Du
hast uns angefleht dir zu helfen die Weltherrschaft zu erlangen und
wir haben dir geholfen. Wir haben den Frühling gejagt und er machte
es uns bestimmt nicht leicht. Trotzdem haben wir ihn gefangen,
eingeschläfert und versteckt. Das mit der Geige ist ein
bedauerlicher Fehler, den wir leider nicht mehr rückgängig machen
können.“
Die
Eishexe wirkt auf einmal ziemlich kleinlaut.
„Tut
mir leid, dass ich euch beschimpft habe, aber ihr werdet doch nach
der Geige suchen?“
„Nein!
Du beherrscht inzwischen die Hälfte der Erde durch unsere Hilfe.
Bisher hast du noch keinen Finger gerührt. Um die Zaubergeige
kümmere dich nun selbst!“
Die
Feuerhexe dreht sich um und verlässt mit ihren Schwestern den
Eispalast.
Die
Eishexe schimpft wütend vor sich hin, aber leise, denn sie fürchtet
sich vor der Feuerhexe.
Dann
begibt sie sich auf die Suche nach dem weißen Wolf.
Der
Winter in seinem Eisblock hat sich ganz still verhalten, damit ihm
nicht ein Wort entgeht.
Fortsetzung folgt