Liana
ist es gelungen sich in die Herzen aller einzuschmeicheln.
Perlweiß
behandelt sie wie ihre eigene Tochter, Lucinda fand in ihr eine
verständnisvolle Freundin.
Für
Meeresheld war sie wie eine kleine Schwester und selbst Algengrün
betrachtete sie wohlwollend.
Nur
Seerose begegnete ihr mit gemischten Gefühlen.
Und
dann brach das Unglück über den kleinen See.
Liana ist es gelungen Lucinda durch den Tunnel in das offene Meer zu locken, wo sie von einigen Piraten gepackt und in die dunklen Gründe des schwarzen Meeres gebracht wird.
Liana
aber kehrt schnell in den See zurück, bevor jemand ihre Abwesenheit
auffällt.
Lucinda
liegt gut verschnürt in der Ecke einer Grotte und blickt angstvoll
auf die beiden Muränen, die mit boshaft funkelnden Augen und hämisch
grinsend um sie herum schwimmen.
Ihr
spitzen kleinen Zähne blitzen in dem brackigen Wasser.
„Friss,
Schnapp, verschwindet!“
Silvana
betritt die Höhle und betrachtet die junge Frau spöttisch.
„Nun
meine Schöne, bald ist es aus mit euch und euer geliebter Gemahl
wird euch nicht retten können.
Er
wird euch bald vergessen haben und meine bezaubernde Liana heiraten
und durch sie werde ich die Macht über diesen hochnäsigen Algengrün
bekommen. Hahahahaaaa!
Sie
gibt ihren Haustieren einen Wink.
„Bewacht
sie, aber tut ihr nichts zu leide.
Vielleicht
brauchen wir sie noch.
Später
dürft ihr sie dann verspeisen, erst mal sehen wie es meinem Täubchen
geht.“
Sie
verlässt die Grotte und die beiden Muränen kommen wieder bedrohlich
näher.
Lucinda
drückt sich angstvoll in die Ecke
„Verschwindet!“
Mit
einer Handbewegung jagt er die Muränen aus dem Raum, dann stellt er
sich schwankend vor die Gefangene.
„Wie
schön du bist! Fast so schön wie meine liebliche Eloise.
Ach
sie war so wundervoll und wenn sie sang, dann musste man weinen.
Doch
dann verlor sie ihre Stimme und ihre Schönheit und Silvana hat sie
ihren Haustieren zum Fraß vorgeworfen.
„Oh,
meine herrliche Eloise!“ ruft er mit weinerlicher Stimme.
Er
taumelt, dann beugt er sich zu Lucinda hinunter.
Diese
wendet schnell den Kopf ab, um seinem stinkendem Atem auszuweichen.
„ Du
bist auch wunderschön und wenn du lieb zu mir bist, dann werde ich
dich vor Silvana beschützen.
Plötzlich
zuckt ein Dolch auf und leise schreit die Wasserprinzessin auf.
Der
Pirat lächelt dümmlich und säbelt ihre Fesseln durch.
Lucinda
verhält sich ganz still, doch sobald sie frei ist, gibt sie dem
Piratenkapitän einen Stoß.
Dieser
stolpert und bleibt benommen liegen.
Vorsichtig
späht die junge Frau hinaus ins das trübe schlammige Wasser und als
sie niemanden bemerkt
schwimmt
sie los.
Zum Glück ist sie eine geübte Schwimmerin und der Abstand zu der Grotte wird immer größer.
Hinter
sich hört sie einen schrillen Schrei.
Ihre
Flucht ist entdeckt worden.
Sie
spürt wie das Wasser hinter ihr in Schwingungen gerät und als sie
zurück blickt, sieht sie die beiden Muränen, die ihre Verfolgung
aufgenommen haben.
Lucinda
versucht noch schneller zu schwimmen, aber sie spürt, wie langsam
ihre Kraft nachlässt.
Plötzlich,
wie aus dem Nichts taucht neben ihr ein Delfin auf.
„Halt
dich an mir fest, ich bringe dich ans Ufer.“
Wie
ein Pfeil schnellt er durch das Wasser und die jung Frau hält sich
verzweifelt an seiner Flosse fest.
Dann
tauchen Friss und Schnapp neben ihnen auf und umkreisen sie mit
tödlich blitzenden Augen.
Der
Delfin schreit auf einmal qualvoll auf und Blut sickert ins Wasser.
Silvanas
Haustierchen haben ihn gebissen.
„Schwimm
nach oben, ich lenke sie ab!“ stöhnt der Fisch und Lucinda lässt
ihn los und paddelt nach oben.
Friss
folgt dem Delfin, der ohne das Mädchen nun viel schneller ist und
Schnapp verfolgt Lucinda.
Lucinda
nimmt alle ihre Kraft zusammen und taucht auf.
Sie
spürt einen scharfen Schmerz am Hals, dann ist sie im seichten
Wasser, wohin ihr die grässliche Kreatur nicht folgen kann.
Die
wenigen Schritt bis zum Ufer taumelt die junge Frau, dann bricht sie
zusammen.
Lucinda
ist vor Erschöpfung eingeschlafen.
Als
sie erwacht friert sie entsetzlich und als sie sich umsieht, liegt
sie auf einem schneebedeckten Strand.
Entsetzt
betrachtet sie ihre zerfetzten Kleider und der Albtraum der
vergangenen Stunden fällt ihr wieder ein.
Mit
einem Griff an den schmerzenden Hals stellt sie fest, dass das
Amulett, das Meeresheld ihr gegeben hat nicht mehr da ist.
Die
Muräne muss es ihr abgerissen haben und nun liegt es auf dem Grund
des Meeres.
Doch
ohne das Amulett konnte sie nicht zurück.
Fröstelnd
schlägt sie die Arme um ihren eiskalten Körper und Tränen der
Verzweiflung strömen über ihr Gesicht.
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