Lucinda
wandert zügig voran.
Die
wunderbar warme Kleidung schützt sie vor der schneidenden Kälte und
sie ist voller Zuversicht.
Irgendwann
würde sie den Weg in ihre Heimat wieder finden.
Tief
in ihrem Inneren weiß sie, dass sie Meeresheld wieder sehen wird.
Als
sie eine kurze Pause einlegt, um ein Rosinenbrötchen zu essen,
bemerkt sie hinter sich den weißen Wolf.
Hastig
packt sie ihr Bündel und hastet weiter durch den schneebedeckten
Wald.
Hinter
sich hört sie es donnern und blitzen und dichter Graupelregen
versperrt dem Wolf die Sicht.
Lucinda
lächelt.
„Danke
Graupel,“ flüstert sie und läuft weiter.
Am
Abend legt sie sich in einer Höhle schlafen und sobald die ersten
Sonnenstrahlen durch die Wolken spitzen, macht sie sich wieder auf den
Weg.
Es
ist kurz nach Mittag, als sie wieder den Wolf hinter sich erblickt.
Er
hat ihre Spur wieder aufgenommen.
Es
blitzt und donnert hinter ihr und dicke Hagelkörner prasseln auf die
Erde.
Der
Wolf heult auf, als ein besonders großes Hagelkorn sein Fell trifft
und verkriecht sich im Gebüsch.
„Danke
Hagel,“ murmelt Lucinda leise und läuft weiter.
Am
Abend übernachtet sie in einer Felsengrotte.
Doch
leider hat der Wolf auch am nächsten Tag wieder ihre Spur
aufgenommen.
Aber
wieder blitzt und donnert es und dicke Schneeflocken schieben sich
wie eine Wand zwischen den Wolf und Lucinda.
„Danke,
Schneeflocke,“ flüstert diese und lacht glücklich auf, als vor
ihr das Häuschen von Frau Holle auftaucht.
Sie
läuft durch den Garten und klopft atemlos wenig später an die Tür.
„Ach
was für ein netter Besuch.
Wer bist du denn und woher kommst du ? Wie hast du denn den Weg zu mir gefunden? Armes Mädchen, du bist ja ganz durchfroren,“ zwitschert sie.
Wer bist du denn und woher kommst du ? Wie hast du denn den Weg zu mir gefunden? Armes Mädchen, du bist ja ganz durchfroren,“ zwitschert sie.
Lucinda
gelingt es endlich auch etwas zu sagen.
„Bitte
helfen sie mir, der weiße Wolf der Eishexe verfolgt mich.“
Frau
Holle späht über ihre Schulter.
Das
Schneegestöber hat inzwischen nachgelassen und nun sieht man den
weißen Wolf, der in großen Sprüngen näher kommt.
„Ts,ts,ts,
keine Angst meine Kleine, er darf mein Gebiet nicht betreten. Komm
herein und vergiss das dumme Tier.“
„Wohlige
Wärme empfängt Lucinda als sie Frau Holle in den großen Wohnraum
folgt.
Diese
wendet sich um und meint:
„Zieh
doch deinen Mantel aus und setzt dich. Möchtest du Kaffee, Tee oder
Kakao?
Ach
ich mach dir lieber einen Tee, der wärmt schön von innen und Kekse
dazu, oder willst du lieber Kuchen. Vielleicht ein Käsebrötchen,
Schinken wäre auch nicht schlecht. Warte mal, eine heiße
Hühnerbrühe bei diesem Wetter, wie wäre es denn damit? Ach weißt
du was, ich stelle mal von jedem etwas hin, dann kannst du es dir
aussuchen.“
Lucinda
schmunzelt, antworten brauchte sie wohl nicht.
Sie
legt ihren Mantel auf einen freien Stuhl und setzt sich an den großen
Tisch.
Frau
Holle schnippt mit den Fingern und der Tisch füllt sich mit
dampfenden Tassen und Schüsseln, Körbchen mit Brot und Brötchen
verschiedener Sorten, Wurst, Käse und sonst noch allerlei.
„Bedien
dich meine Kleine, ich dachte ich serviere mal von allem etwas, dann
kannst du wählen.“
Lucinda
lässt es sich gut schmecken, um die Unterhaltung brauchte sie sich
keine Gedanken zu machen.
Frau
Holle fragte, antwortete, plauderte, erzählte, quasselte
ununterbrochen.
Plötzlich
lacht sie und meint entschuldigend:
„Ich
quatsch dir die Ohren voll, aber weißt du, ich bin sehr viel allein.
Mein letzter angenehmer Besuch war die Goldmarie und das ist schon
eine Weile her.
Doch
ich sehe, es hat dir geschmeckt, vielleicht kannst du mir nun
erzählen was dich zu mir führt.“
Lucinda
lehnt sich angenehm gesättigt zurück und berichtet nun ihrer
freundlichen Gastgeberin von ihren Erlebnissen.
„Ts,ts,ts,
schrecklich, schrecklich, aber keine Angst, du wirst deinen Mann
wiedersehen.“
Tröstend
tätschelt die alte Frau ihre Hand.
„Aber
sieh nur, es wird schon dunkel. Ich zeige dir dein Zimmer und und
morgen früh sieht alles besser aus.
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