Ich wünsche euch einen schönen Wochenanfang und
viel Spaß beim Lesen der Fortsetzung!
viel Spaß beim Lesen der Fortsetzung!
Ihre
Augen sprühen zornige Blitze.
Und
als nun der Piratenkapitän „Schwarzer Tiger“ begleitet von
seiner Tochter Liana, näher kommt, schwimmen die Haustiere der
Hexe, zwei Muränen aufgeregt auf sie zu und lecken sich genießerisch
die Lippen.
Silvan
hebt den Kopf und wirft den Tieren einen strafenden Blick zu, worauf
sich diese in eine Ecke verziehen.
Die
Hexe lächelt ihr Patenkind liebevoll an.
Den
Pirat beachtet sie gar nicht.
„Täubchen,
wie schön du bist,“ gurrt Sivana und die junge Nixe lächelt
geschmeichelt.
Sie
beugt sich hinunter und gibt ihrer Patin einen Kuss, dabei fällt ihr
Blick auf die Glaskugel und sie hält einen Moment die Luft an.
In
der Kugel ist Meeresheld zu sehen, der gerade liebevoll seine junge
Frau küsst.
„Mach
das sofort aus!“ kreischt Liana.
Die
Hexe schnippt mit den Fingern und das Bild verschwindet.
Liana
liegt inzwischen schluchzend in den Armen ihres Vaters.
Der
Pirat tätschelt hilflos ihre Schultern.
„Ach
Goldstück, warum musst du dich auch unbedingt in den Wasserprinzen
verlieben.“
Liana
löst sich aus seinen Armen und stampft wütend mit den Füßen auf.
„Hör
sofort auf!“ befiehlt Silvana und die Nixe beruhigt sich.
Ihre
Patin ist die Einzige, auf die sie hört.
„Du,
du hast mir versprochen, dass ich ihn bekomme,“ schnieft das
Mädchen.
„Komm
her, mein Täubchen, setzt dich zu mir, schmeichelt die Hexe.
Liana
lässt sich nieder, ringelt ihren Nixenschwanz um die Füße der
Alten und legt ihren Kopf an derer Knie.
Gedankenverloren
streichelt Silvana ihr Haar.
Liana
ist das einzige Geschöpf, das die alte Hexe wirklich liebt.
„Mein
Liebchen, ich habe dir versprochen, dass du den Wasserprinzen
bekommst und du wirst ihn bekommen.“
„Versprich
ihr doch nicht so einen Unsinn, grollt
der
„Schwarze Tiger“.
„Das
ist keine Unsinn,“ zischt die Hexe und wirft ihm einen giftigen
Blick zu.
Schnapp
und Friss rücken näher an den Piraten und zeigen boshaft grinsend
ihr spitzen Zähne.
„Habe
ich dir nicht auch geholfen, als du liebeskranker Narr unbedingt die
Nixe mit der schönen Stimme haben wolltest.“
Der
alte Pirat seufzt, als er an seine wunderschöne Frau denkt, die so
herrlich singen konnte.
Leider
aber aber ist sie bald welk und traurig geworden und hat all ihren
Zauber verloren.
„Das
einzig gute, das dieses nutzlose Geschöpf hervor gebracht hat, ist
deine wunderbare Tochter.“
hört
er Sivana sagen.
Die
Hexe streicht liebevoll über das seidenweiche Haar der Nixe und
diese schmiegt sich an sie wie ein kleines Kätzchen.
Der
Blick der Hexe wird hart, als sie den Piraten wieder ansieht.
„Schade,
dass Eloise durch deine Grobheit all ihren wunderbaren Zauber
verloren hat und ich sie an meine Haustier verfüttern musste.
Doch
nun zu dir mein Täubchen, du wirst den Wasserprinzen bekommen, dafür
werde ich sorgen.“
Hätten Meeresheld und Lucinda geahnt, welch finstere Pläne in den dunklen Gewässern des schwarzen Meers geschmiedet wurden, dann wären sie wohl nicht so vergnügt gewesen.
Sie
sitzen mit Perlweiß, Seerose und Algengrün zusammen und scherzen
und lachen.
Nur
der Wassermann scheint heute mit den Gedanken woanders.
Finster
hat er die Stirn gerunzelt und seine Augenbrauen sind drohend
gewölbt.
Lucinda
wirft ihm einen verstohlenen Blick zu.
Sie
hat immer noch etwas Furcht vor ihrem Schwiegervater.
Auch
Perlweiß wirft einen liebevoll besorgten Blick zu ihrem Mann.
Sacht
legt sie ihm die Hand auf den Arm.
„Lieber,
was bedrückt dich?“
Der
Wassermann seufzt.
„Ich
weiß nicht, irgendetwas braut sich zusammen. Es kommen schlechte
Nachrichten aus dem schwarzen Meer.“
Er
wendet sich an seinen Sohn.
„Komm,
mein Junge, wir machen einen Ausflug.“
„Passt
auf, mit der Meerhexe ist nicht zu spaßen.“
bittet
Perlweiß.
„Keine
Angst, meine Liebe, sie ist nicht stärker als ich und gegen meinen
Dreizack hat sie sowieso keine Chance.“
Er
wirft ihr eine Kusshand zu und zwinkert frech.
Perlweiß
sieht ihm kopfschüttelnd nach.
Lucinda
aber sieht verträumt vor sich hin.
Ob
Meeresheld und sie nach so vielen Jahren auch noch so glücklich
sein werden.
Plötzlich
ertönt ein lieblicher Gesang.
Perlweiß
wird kreidebleich.
„Eloise!“
ruft sie und eilt nach draußen.
Seerose
und Lucinda sehen sich verblüfft an und folgen ihr langsam.
Auf
einem großen Stein sitzt eine wunderschöne Nixe und singt so
überirdisch schön, dass es einem ganz eigen ums Herz wird.
Die
Frau des Wassermannes tritt auf die Nixe zu und fragt aufgeregt.
„Mädchen,
wer bist du? Ich kenne nur eine Nixe, die so wunderschön singen kann
und das ist meine beste Freundin Eloise. Leider ist sie vor vielen
Jahren verschwunden.“
Liana,
den sie ist es, lächelt liebenswürdig und meint in singendem
Tonfall:
„Ich
kenne eure Freundin leider nicht“
Und
das war nicht einmal gelogen, denn ihre Mutter starb ja schon kurz
nach der Geburt.
„ Ich
komme von den grünen Inseln und eine Sturmflut hat mich hierher
gespült und diese freundliche Nixe,“ sie
deutet auf eine junge verlegen lächelnde Meerjungfrau, „zeigte
mir den Weg durch den Tunnel. Ich hoffe ihr seid ihr deswegen nicht
böse.“
Liana
lächelt voll liebenswürdiger Unschuld.
Perlweiß
runzelt die Stirn und wirft der jungen Nixe einen strafenden Blick
zu, die sich schnell hinter einem Nixenmann versteckt.
Dann
wendet sich die Frau des Wassermannes an Liana.
„Nun,
wir sehen es nicht gern, wenn Fremde unser Gebiet betreten, denn wir
haben viele Feinde.“
Die
Nixe lacht trillernd.
„Aber
ihr werdet euch doch vor mir nicht fürchten!“
Perlweiß
schmunzelt.
„Nein
und wenn ihr schon mal da seid, begleitet mich ins Schloss und
erzählt mir, wer euch so wunderbar singen gelehrt hat.“
Liana
senkt schnell den Blick, damit man das triumphierende Leuchten nicht
sah.
Bescheiden
und sittsam folgt sie den Damen in den Kristallpalast.
Seerose
hält sich etwas abseits.
Sie
hat ein ungutes Gefühl, als könnte man der Nixe nicht vertrauen.
Gerade
betritt Meeresheld den Raum und Lucinda läuft ihm freudig entgegen.
Seerose,
die noch immer Liana beobachtet, sieht wie deren Augen freudig
aufblitzen und sie ihren Bruder gierig betrachtet.
Schnell
aber senkt sie wieder die Augen und niemand außer Seerose hat etwas
bemerkt.
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