Freitag, 7. Februar 2020

Der Sohn des Wassermannes Teil 17






Sofort richtet sich der Groll des Wassermannes auf die hübsche Nixe.
Du Satansbrut!“ schnaubt er und richtete drohend seinen Dreizack auf Liana.
Nein!“ schreit Perlweiß und fällt ihm in den Arm.
Der Blitz, der Liana vernichten sollte, fährt neben sie in die gläserne Wand, die klirrend zerspringt.
Liana rettet sich mit einem Sprung und blickt ängstlich auf den wütenden Wassermann.
Hilfesuchend blickt sie zu Meeresheld, der sich aber verächtlich abwendet.
Algengrün wirft seiner Frau einen zornigen Blick zu, doch als er in ihre traurigen Augen sieht, wird sein Blick milder.
Nun gut, du verräterische Schlange!“ fährt er Liana an, „ dass du noch lebst, hast du nur Perlweiß zu verdanken. Wir wissen, dass Eloise deine Mutter war und nur, weil ihr Blut durch deine Adern fließt, konntest du ungehindert die Grenze zu unserem Land überschreiten. Das hat sich Silvana fein ausgedacht. Ich werde dir diese Kraft rauben!“
Ein kurzer Schlenker mit dem Dreizack und ein Blitz fährt durch Lianas Körper.
Wieder ein Schlenker und eine Schlingpflanze wendet sich wie eine Schlange um den Körper der Nixe.
Hilflos liegt sie am Boden, die Augen angstvoll aufgerissen und als sie den Mund öffnet kommt eine klägliches Gekrächze heraus.
Algengrün lacht.
Ja, ich habe dir auch deine betörende Stimme genommen. Deine Patin soll doch ihre Freude an dir haben.“
Er befiehlt zwei Soldaten:
Nehmt diesen Abschaum und werft sie über die Grenze der Meerhexe!“
Vater?“
Seerose legt bittend ihre Hand auf seinen Arm.
Sollten wir den Delfin nicht hier gesund pflegen?“
Der Wassermann nickt und befiehlt:
Nehmt einen Wagen mit und bringt den verletzten Delfin hierher, am besten nehmt einen der großen Wagen, denn sicher will auch seine Freundin, die Schildkröte mitkommen.“
Danke, Papa!“ jubelt Seerose und gibt ihm einen Kuss.
Darf ich sie begleiten?“
Der Wassermann nickt.
Als die Soldaten und Seerose zusammen mit der Gefangen das Zimmer verlassen, herrscht gedrückte Stimmung.
Perlweiß rollen die Tränen über die Wangen und Algengrün läuft aufgeregt auf und ab.
Es macht ihn immer unsicher, wenn seine Frau weint.
Um sich abzulenken, richtet er mit grimmigem Gesicht den Dreizack auf die Glassplitter und wie durch unsichtbare Hände fügen sich die Teilchen wieder zusammen und nehmen ihren alten Platz in der Wand ein.
Meeresheld springt auf.
Ich werde an Land gehen und Lucinda suchen.
Wenn ich mir vorstelle, dass die Arme jetzt schon wochenlang auf dem Land herum irrt.“
Sachte mein Junge,“ brummt Algengrün, froh von seiner weinenden Gattin abgelenkt zu werden.
Deine Frau ist nicht dumm und es sind eine Menge guter Geister im Land unterwegs, die ihr helfen werden.“
Meeresheld nickt etwas beruhigt.
Ich werde im Reich der Eishexe mit meiner Suche beginnen.“
Er verabschiedet sich von seinen Eltern.
Seine Augen blitzen voller Hoffnung.
Ich werde nicht ohne Lucinda zurück kommen!“ verspricht er.