Immer
spärlicher fallen die Schneeflocken, immer häufiger muss Frau Holle
gähnen und manchmal sitzt sie in ihrem Sessel und schnarcht leise.
„Kind,
es ist soweit,“ meint sie eines Tages.
„Ich
werde dir den Weg zur Kräuterfee erklären. Sie kann dir bestimmt
weiter helfen.“
Auf
der großen Glaskugel erscheint nun eine wunderschöne blühende
Landschaft.
Das
Reich der Kräuterfee.
Frau
Holle erklärt Lucinda ganz genau, wie sie zu gehen hat.
Ein
Schnippen mit den Fingern und die Bilder verschwinden.
„Hast
du dir alles gut gemerkt?“
Die
Meeresprinzessin nickt.
„Pass
gut auf, wenn du durch das Gebiet der Moorhexe kommst, auch sie ist
eine Schwester der Eishexe und genauso verschlagen wie diese.
Ein
Schritt daneben und sie zieht dich in die Tiefe.“
Liebevoll
streicht die alte Frau Lucinda über die Wange.
„Ich
habe dich sehr lieb gewonnen, mein Kind, passe gut auf dich auf.
Ich
spüre der Frühling ist erwacht und bald wird der Winter ihm das
Zepter überreichen.
Wenn
ich eingeschlafen bin, dann mach dich auf den Weg.“
Sie
reicht ihr ein weißes Tischtuch.
„Wenn
du mit den Fingern schnippst, wird es sich mit den herrlichsten
Speisen decken.
Aber
nun geh und packe dein Bündel.“
Sie
umarmt die junge Frau und wendet sich ab.
Als
Lucinda aus ihrer Kammer kommt, liegt die alte liebe Frau Holle auf
dem Sofa und schläft tief und fest.
Seufzend
wendet sie sich ab.
Nun
ist sie wieder ganz auf sich allein gestellt.
Leise
huscht sie durch den Garten.
Als
sie an dem weißen Wolf vorbei kommt, hebt dieser den Kopf.
Seine
roten Augen sind nur noch schmale Schlitze.
Erschrocken
bleibt Lucinda stehen, doch als der Kopf des Untieres wieder zurück
sinkt und es leise zu Schnarchen anfängt, atmet sie erleichtert auf.
Mit
schnellen Schritten entfernt sie sich aus Frau Holles Land.
Nach
vielen Tagen der Wanderung kommt sie in das
Land
der Moorhexe.
So
weit das Auge reicht breitet sich das braune schlammige Moor vor ihr
aus.
Leise
blubbernd steigen Blasen auf und zerplatzen mit lautem Knall.
Schaudernd
blickt Lucinda auf das unwirtliche Land, durch das nur ein schmaler
Weg führt.
Es
hilft nichts, sie muss da durch.
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