Donnerstag, 9. Januar 2025

Paulchen und die traurige Puppe

Heute kommt eines meiner ehemaligen Tageskinder und wird mit einer alkoholfreien Flasche Sekt mit mir auf das neue Jahr anstoßen und nächste Woche  kommt eine Freundin, die dasselbe macht, was denkt ihr, wenn ich gleich dreimal 2025 begrüße dann kann dieses Jahr nur gut werden. (zwinkern)

 

 Paulchen und die traurige Puppe

 

Paulchen winkt seinen neuen Freunden solange zu bis er sie nicht mehr sehen kann.
Ein wenig mulmig ist ihm zumute, aber er will ja die Welt kennen lernen.
Vergnügt pfeifend schlendert er am Rand der Straße entlang, gespannt wohin ihn seine Reise führt. 


(c)RMzV


Der Motor eines Autos dröhnt und Paulchen lässt sich ins Gras fallen und erstarrt.
Er will gerade aufstehen, da hört er das Auto zurück kommen.
Eine Mädchenstimme ruft: 

"Seht ihr, ich hatte recht, hier sitzt ein Teddy! " 

Eine Autotür öffnet sich und ein kleines Mädchen läuft auf ihn zu. Ein riesengroßes schwarzes Ungetüm, überholt sie, packt Paulchen am Kopf und schüttelt ihn begeistert hin und her, dass diesem ganz schwindlig wird. Das Mädchen zieht den Hund heftig am Halsband. " Harras, lass sofort den Teddy los, du tust ihm ja weh!" Pötztlich steht ein großer Mann neben ihnen und fordert mit strenger Stimme:" Harras sitz!"

Dieser setzt sich sofort."Harras aus!" 

 


 

Nach kurzem Zögern lässt der Hund den Bären fallen und das Mädchen hebt ihn schnell auf, streichelt ihn und murmelt tröstende Worte.

Im Auto erfährt Paulchen, dass der große Mann " Papa " heißt und die Frau neben ihm

" Mama ", das Mädchen, das ihn immer noch liebevoll in den Armen wiegt, war Julia. 

 


 

Bald halten sie vor einem schönen Haus mit einem großen Garten, in den Harras laut bellend stürmt, sobald die Autotür geöffnet wird.

Julia aber läuft schnell in ihr Zimmer, holt ihre Puppe mit einer Hand aus der Wiege, schleudert sie achtlos auf das Sofa und bettet den Bären liebevoll in die weichen Kissen. "Julia, komm zum Essen!" Das Mädchen streicht Paulchen liebevoll über den Kopf und verlässt eilig das Zimmer.

Der Bär richtet sich auf blickt sich neugierig um, es war ein fröhliches Zimmer. Bunte Tapeten, ein Himmelbett stand in der Ecke und Paulchen wünschte sich, dass er heute darin schlafen durfte. Ob Julia ihn heute Nacht mit ins Bett nehmen würde?

Sein Blick schweifte zum Fenster, unter dem ein Schreibtisch stand. Ein Malbuch lag auf geklappt darauf und bunte Stifte lagen auf dem Tisch verstreut.


Paulchens Blick schweifte weiter und streiften eine Puppe, die ihn finster anstarrte. Paulchen guckte genauso finster zurück. „Phh!“ Voller Verachtung wendete sie den Kopf.

Eingebildete Ziege! Dachte der Bär und blickte zur Tür, die sich gerade öffnete. Schnell zog er das Sofakissen heran und versuchte sich dahinter zu verstecken, denn das große schwarze Ungetüm trottete auf ihn. 


 

„Harras sitz!“ rief Julia streng und kam eilig ins Zimmer und lachte laut .

„Siehst du vor lauter Schreck ist das arme Bärchen umgefallen und unter das Kissen gerutscht!“

Liebevoll nahm sie Paulchen auf den Arm und verzog das Gesicht.“Pfui, du stinkst!“

„Das würdest du auch, wenn du von einer stinkenden Hundeschnauze wild geschüttelt und im Dreck gelandet wärst!“, dachte der Bär. 

Ehe er sich versah, saß er im Waschbecken umgeben von warmen duftendem Wasser. Wie schön das war. Dann wurde er von einem weichen Handtuch umhüllt und abgerubbelt. Julia hob mit spitzen Fingern seine Kleider und warf sie in das Becken, um sie später zu waschen.

Mit Paulchen im Arm ging sie in das Zimmer und bürstete sein Fell. Dieser fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Und als er dann mit Julia im Himmelbett schlafen durfte, fühlte er sich wie im Paradies. Lange war es her, seit er mit einem Kind kuscheln durfte. 

Trotzdem musste er Morgen einen Weg finden, wie er das Haus verlassen konnte. Denn schließlich wollte er die Welt kennen lernen.

Am nächsten Morgen!

Als Paulchen erwacht ist das Bett neben ihm leer. Als er noch überlegt wo das Mädchen ist kommt es aus dem Bad und hält seine Kleidung in der Hand. „Sie sind trocken!“

Bevor er sich versieht ist er angezogen und sitzt wieder auf dem Sofa. Julia streicht ihm über den Kopf.

“ Ich muss jetzt hinunter zum Frühstück und dann zur Schule,“ und schon schlägt die Tür hinter ihr zu.

Der Bär sieht sich um und wieder sieht er die Puppe neben sich sitzen, aus deren Augen dicke Tränen kullern. „Weinst du wegen mir?“ „Nein, ich bin sogar ein bisschen neidisch, weil Julia dich mehr beachtet, als uns, denn seit sie in die Schule geht hat sie keine Zeit mehr für uns. 

„Das kenne ich!“ seufzt der Bär und erzählt ihr von seinem Freund Konrad. 


 

Auf einmal raschelt es und von allen Seiten kommen Stofftiere und und setzen sich auf den Boden. 

Als Paulchen erzählt, dass Konrad geheiratet und er dann auf den Dachboden verbannt wurde, da fingen das graue Mäuschen das rosa Einhorn, der gepunktete Marienkäfer an zu weinen und das Häschen schluchze laut . „Wir werden auch auf den Dachboden landen.“


 

Da sprang das Kasperle mit dem lustigen Gesicht , das niemals seine gute Laune verlor, neben Paulchen auf das Sofa und rief;

“Niemand von uns wird auf den Dachboden landen, 

habt ihr den nicht bemerkt, dass Julias Mutter immer 

dicker wird!“

„Hat wohl zu viel genascht,“ brummte die dicke Hummel.


Doch das Kasperle lachte nur und rief :“Nein Julia bekommt ein Geschwisterchen !“

Da jubelten sie, riefen durcheinander tanzten und freuten sich.

Niemand außer Paulchen hörte das klopfen und als er zum Fenster sah und seine Freundin Fuchsia erblickte, sprang er vom Sofa.

„Was willst du denn hier?“ „Dich retten natürlich! Spring auf meinen Rücken.“

Paulchen sah noch einmal zurück.

Niemand bemerkte ihn nur die traurige Puppe, die gar nicht mehr traurig war und über das ganze Gesicht strahlte, hatte ihn bemerkt und und winkte ihm zum Abschied.

Auf zum nächsten Abenteuer, ich weiß selbst noch nicht wohin seine Reise geht, aber ich verspreche euch, ich Lass mir was einfallen.

 

© Lore Platz (2024)

1 Kommentar:

  1. Nun hier hat Julia für Paulchen auch nicht viel Zeit und dieser Neid der Puppe würde nicht gut tun.
    Es sollte ja auf Entdeckerreise gehen.
    Liebe Grüße, bin gespannt was noch passiert.

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